Jene mit den größten natürlichen Reichtümern sind am meisten gefährdet.
Der Satz aus der Rede von Arundhati Roy, auf dem jüngsten Weltsozialforum, ist wohl allgemeingültig - jederzeit und überall, gültig bei Individuen und bei Ländern, Menschen, Tieren und Pflanzen.
Im gewaltsamen Tausch gegen die natürlichen Reichtümer gibt es dann die berühmten Glasperlen.
Meine persönlichen Erlebnisse, Ansichten, Anmerkungen als ortsfester Weltbürger im globalen Polizeistaat
Freitag, Januar 30, 2004
Anthrophagi sunt?
Kannibalismus: in der Ethnologie und Soziologie Bezeichnung für den Verzehr menschlichen Fleisches durch andere Menschen. Im aktuellen wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird der Begriff Anthropophagie bevorzugt, um so den Unterschied zum Kannibalismus im Tierreich deutlich zu machen.
In der abendländischen Tradition wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit die weißen Flecken auf den Landkarten mit „Anthrophagi sunt", „hier leben Menschenfresser", beschriftet.
Die Europäer hielten die Existenz eines „kannibalischen Äquitorialgürtels" für gegeben. Noch Hegel philosophierte: „Für den sinnlichen Neger ist das Menschenfleisch nur Sinnliches, Fleisch überhaupt".
Andererseits wusste David Livingstone 1865 zu berichten, dass beinahe alle Schwarzen in Angst vor den Weißen leben würden, da sie diese für Kannibalen hielten, die Sklaven als Mast- und Schlachtvieh hielten.
Der symbolische Verzehr von Leib und Blut Jesu durch die Christen verunmöglichte es den Missionaren, letzte Zweifel über die christliche Menschenfresserei auszuräumen. Textauszug aus MS Encarta Enzyklopädie
In dem grade gelaufenen Kannibalismus-Prozess sagten die juristischen Beteiligten, es hätte sich ihnen die Tür in eine Subkultur in Deutschland aufgetan, die erschreckend grosz sei.
Mich persönlich würde es nach meinen Erfahrungen nicht mehr wundern, wenn auch in deutschen Op-Sälen herausoperierte Organe, Organteile und Gewebe von manchen Chirurgen für antrophagische Zwecke direkt missbraucht oder weiter verhökert werden.
Ein Facharzt sagte mir mal, Chirurgen seien schon ein besonderer Menschenschlag. Und bis vor gar nicht so langer Zeit wurden Chirurgen auch gar nicht als Ärzte bezeichnet!
Irgendwo habe ich mal gelesen, Chirurgen zögen ihre Lust oder ihre Fähigkeit, in menschliche Körper hinein zu schneiden, aus sublimierten Mordgelüsten und Tötungswünschen. Das klingt nach riskanter Gratwanderung.
Das Risiko trägt der Patient.
Kannibalismus: in der Ethnologie und Soziologie Bezeichnung für den Verzehr menschlichen Fleisches durch andere Menschen. Im aktuellen wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird der Begriff Anthropophagie bevorzugt, um so den Unterschied zum Kannibalismus im Tierreich deutlich zu machen.
In der abendländischen Tradition wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit die weißen Flecken auf den Landkarten mit „Anthrophagi sunt", „hier leben Menschenfresser", beschriftet.
Die Europäer hielten die Existenz eines „kannibalischen Äquitorialgürtels" für gegeben. Noch Hegel philosophierte: „Für den sinnlichen Neger ist das Menschenfleisch nur Sinnliches, Fleisch überhaupt".
Andererseits wusste David Livingstone 1865 zu berichten, dass beinahe alle Schwarzen in Angst vor den Weißen leben würden, da sie diese für Kannibalen hielten, die Sklaven als Mast- und Schlachtvieh hielten.
Der symbolische Verzehr von Leib und Blut Jesu durch die Christen verunmöglichte es den Missionaren, letzte Zweifel über die christliche Menschenfresserei auszuräumen. Textauszug aus MS Encarta Enzyklopädie
In dem grade gelaufenen Kannibalismus-Prozess sagten die juristischen Beteiligten, es hätte sich ihnen die Tür in eine Subkultur in Deutschland aufgetan, die erschreckend grosz sei.
Mich persönlich würde es nach meinen Erfahrungen nicht mehr wundern, wenn auch in deutschen Op-Sälen herausoperierte Organe, Organteile und Gewebe von manchen Chirurgen für antrophagische Zwecke direkt missbraucht oder weiter verhökert werden.
Ein Facharzt sagte mir mal, Chirurgen seien schon ein besonderer Menschenschlag. Und bis vor gar nicht so langer Zeit wurden Chirurgen auch gar nicht als Ärzte bezeichnet!
Irgendwo habe ich mal gelesen, Chirurgen zögen ihre Lust oder ihre Fähigkeit, in menschliche Körper hinein zu schneiden, aus sublimierten Mordgelüsten und Tötungswünschen. Das klingt nach riskanter Gratwanderung.
Das Risiko trägt der Patient.
Dienstag, Januar 27, 2004
Heraus aus der Lethargie
Besondere Sorgen bereitet Datenschützern die für 2006 geplante Einführung der Gesundheitskarte.
heise, www.heise.de, meldet am 20.01.04:
Datenschützer fordern: "Heraus aus der Lethargie, dem Desinteresse und der Resignation", sonst wachen Sie morgen in einer anderen Gesellschaft auf.
Die Grundpfeiler der Überwachungsgesellschaft sind längst gelegt. Besondere Sorgen bereitet dabei beispielsweise die für 2006 geplante Einführung der Gesundheitskarte.
Auf staatlicher Seite werden die "unbeschränkten" Zugriffswünsche der Sicherheitsbehörden "auf die Telekommunikationsdaten sämtlicher Bürger" im Rahmen der umstrittenen Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) bemängelt.
Ausführlicher Bericht über die Kritik von Datenschützern und Verbraucherschützern an der gegenwärtigen Datenschutzpraxis und die Initiativen der betreffenden Organisationen unter c't aktuell:
http://www.heise.de/ct/aktuell/meldung/43811
Aus eigener persönlicher Erfahrung müsste ich oben Gesagtes eigentlich täglich dick unterstreichen!
Besondere Sorgen bereitet Datenschützern die für 2006 geplante Einführung der Gesundheitskarte.
heise, www.heise.de, meldet am 20.01.04:
Datenschützer fordern: "Heraus aus der Lethargie, dem Desinteresse und der Resignation", sonst wachen Sie morgen in einer anderen Gesellschaft auf.
Die Grundpfeiler der Überwachungsgesellschaft sind längst gelegt. Besondere Sorgen bereitet dabei beispielsweise die für 2006 geplante Einführung der Gesundheitskarte.
Auf staatlicher Seite werden die "unbeschränkten" Zugriffswünsche der Sicherheitsbehörden "auf die Telekommunikationsdaten sämtlicher Bürger" im Rahmen der umstrittenen Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) bemängelt.
Ausführlicher Bericht über die Kritik von Datenschützern und Verbraucherschützern an der gegenwärtigen Datenschutzpraxis und die Initiativen der betreffenden Organisationen unter c't aktuell:
http://www.heise.de/ct/aktuell/meldung/43811
Aus eigener persönlicher Erfahrung müsste ich oben Gesagtes eigentlich täglich dick unterstreichen!
Dienstag, Januar 20, 2004
Sozio-Feedback
Bio-Feedback ist bekanntlich dazu da, die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern oder wieder her zu stellen.
Sozio-Feedback als Strategie und Technik, kann dienlich sein, dass jemand sich als fest eingebundene Person in einem sozialen Gefüge wahrnimmt.
Das geht dann in etwa so, dass man möglichst alle Lebensäusserungen einer Person abgreift - völlig egal, was dabei nun legal, illegal oder legitim ist - es kommt nur darauf an, auf jede einzelne Lebensäusserung ein Feedback zu geben.
Wichtig dabei ist weniger, was man zurück gibt, sondern DASS man etwas zurückmeldet und dass die betreffende Person das auch als Feedback kapiert.
Das Ganze kann relativ mechanistisch und funktional und durch wechselnde Personen passieren - es entsteht beim Probanden ein emotionales Flechtwerk sozialer Einbindung, dass die betreffende Person mit dem Werte- und Handlungssystem der back-feedenden Gruppe synchronisiert und der Person ein eigenständiges, abweichendes, nicht konformes Denken und Handeln möglichst verunmöglichen soll. Der mönchische Rückzug als Krankheit. Soweit die Theorie. Die Praxis wartet noch auf das Ende/Ergebnis. Bin selber gespannt. Klar ist soweit jedenfalls, es geht bei dem Ganzen nicht um die Interessen und legitimen Bedürfnisse der betreffenden Person. Sondern um Ruhe im Karton
Bio-Feedback ist bekanntlich dazu da, die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern oder wieder her zu stellen.
Sozio-Feedback als Strategie und Technik, kann dienlich sein, dass jemand sich als fest eingebundene Person in einem sozialen Gefüge wahrnimmt.
Das geht dann in etwa so, dass man möglichst alle Lebensäusserungen einer Person abgreift - völlig egal, was dabei nun legal, illegal oder legitim ist - es kommt nur darauf an, auf jede einzelne Lebensäusserung ein Feedback zu geben.
Wichtig dabei ist weniger, was man zurück gibt, sondern DASS man etwas zurückmeldet und dass die betreffende Person das auch als Feedback kapiert.
Das Ganze kann relativ mechanistisch und funktional und durch wechselnde Personen passieren - es entsteht beim Probanden ein emotionales Flechtwerk sozialer Einbindung, dass die betreffende Person mit dem Werte- und Handlungssystem der back-feedenden Gruppe synchronisiert und der Person ein eigenständiges, abweichendes, nicht konformes Denken und Handeln möglichst verunmöglichen soll. Der mönchische Rückzug als Krankheit. Soweit die Theorie. Die Praxis wartet noch auf das Ende/Ergebnis. Bin selber gespannt. Klar ist soweit jedenfalls, es geht bei dem Ganzen nicht um die Interessen und legitimen Bedürfnisse der betreffenden Person. Sondern um Ruhe im Karton
Torwächter
Schon Scheisse, wenn man keinen unbeobachteten Schritt ins Internet machen kann, weil bestimmte Leute (die webloggende Praetorianergarde?) den Telefonanschluss-Server immer im Blick haben, jede Einwahl sofort mitbekommen und die Surfdaten abschöpfen, also auch sämtliche Internet-Transaktionen mitkriegen und mit den Passworten dann in eigentlich geschützen Programmen ihr Unwesen treiben.
Halbwegs anonym ins Internet geht's dann vermutlich nur noch, mit Akustik-Koppler sich von wechselnden öffentlichen Telefonsäulen aus ins Internet einwählen, dort seine Passwort-Transaktionen erledigen und vom heimischen Anschluss aus nur unverfängliche Surfereien veranstalten.
Schon Scheisse, wenn man keinen unbeobachteten Schritt ins Internet machen kann, weil bestimmte Leute (die webloggende Praetorianergarde?) den Telefonanschluss-Server immer im Blick haben, jede Einwahl sofort mitbekommen und die Surfdaten abschöpfen, also auch sämtliche Internet-Transaktionen mitkriegen und mit den Passworten dann in eigentlich geschützen Programmen ihr Unwesen treiben.
Halbwegs anonym ins Internet geht's dann vermutlich nur noch, mit Akustik-Koppler sich von wechselnden öffentlichen Telefonsäulen aus ins Internet einwählen, dort seine Passwort-Transaktionen erledigen und vom heimischen Anschluss aus nur unverfängliche Surfereien veranstalten.
Spiele der Antike:
Sportwettbewerbe und andere öffentliche Veranstaltungen, die Bestandteil des religiösen und gesellschaftlichen Lebens im antiken Griechenland und Rom waren. Die römischen Spiele unterscheiden sich von den griechischen in vielerlei Hinsicht:
In Griechenland wurde zwischen sportlichen und künstlerischen Spielen unterschieden. Die Bevölkerung nahm häufig an den Spielen teil, dagegen durfte sie in Rom nur zuschauen.
Während in den griechischen Spielen hauptsächlich Wettkämpfe zwischen Sportlern ausgetragen wurden, gehörten zu den römischen Spielen häufig Kämpfe zwischen Gladiatoren und wilden Tieren auf Leben und Tod.
Die griechischen Spiele mit ihren begleitenden Prozessionen, Festen und Musikdarbietungen spielten in der Entwicklung des Körperkultes, der für die griechische Kunst und Literatur von großer Bedeutung ist, eine wichtige Rolle. Die berühmtesten Spiele waren die Olympischen Spiele und noch einige andere.
Die römischen Spiele waren wie die griechischen ursprünglich religiöser Natur.
Freie römische Bürger haben sich (mit wenigen Ausnahmen) nie aktiv an den Spielen beteiligt. Um sich die Gunst des Volkes zu sichern, mussten die römischen Konsuln zu Beginn eines jeden Kalenderjahres Spiele abhalten, die den Göttern geweiht waren. Die Mittel für diese Schauspiele wurden zunächst von der öffentlichen Schatzkammer bereitgestellt. Dies nutzten korrupte Politiker aus, um sich beim Volk beliebt zu machen. Damit ging schließlich ihre ursprüngliche religiöse Bedeutung verloren.
Textauszug aus der MS Encarta Enzyklopädie
Was lehrt uns das? Dass wer nur zuguckt, zur Barbarei im Stil der römischen Kämpfe neigt, auf Kosten anderer, und wer selbst spielt und wettkämpft, tendiert naturgemäß zu friedlicheren Formen des Spielens?
Sportwettbewerbe und andere öffentliche Veranstaltungen, die Bestandteil des religiösen und gesellschaftlichen Lebens im antiken Griechenland und Rom waren. Die römischen Spiele unterscheiden sich von den griechischen in vielerlei Hinsicht:
In Griechenland wurde zwischen sportlichen und künstlerischen Spielen unterschieden. Die Bevölkerung nahm häufig an den Spielen teil, dagegen durfte sie in Rom nur zuschauen.
Während in den griechischen Spielen hauptsächlich Wettkämpfe zwischen Sportlern ausgetragen wurden, gehörten zu den römischen Spielen häufig Kämpfe zwischen Gladiatoren und wilden Tieren auf Leben und Tod.
Die griechischen Spiele mit ihren begleitenden Prozessionen, Festen und Musikdarbietungen spielten in der Entwicklung des Körperkultes, der für die griechische Kunst und Literatur von großer Bedeutung ist, eine wichtige Rolle. Die berühmtesten Spiele waren die Olympischen Spiele und noch einige andere.
Die römischen Spiele waren wie die griechischen ursprünglich religiöser Natur.
Freie römische Bürger haben sich (mit wenigen Ausnahmen) nie aktiv an den Spielen beteiligt. Um sich die Gunst des Volkes zu sichern, mussten die römischen Konsuln zu Beginn eines jeden Kalenderjahres Spiele abhalten, die den Göttern geweiht waren. Die Mittel für diese Schauspiele wurden zunächst von der öffentlichen Schatzkammer bereitgestellt. Dies nutzten korrupte Politiker aus, um sich beim Volk beliebt zu machen. Damit ging schließlich ihre ursprüngliche religiöse Bedeutung verloren.
Textauszug aus der MS Encarta Enzyklopädie
Was lehrt uns das? Dass wer nur zuguckt, zur Barbarei im Stil der römischen Kämpfe neigt, auf Kosten anderer, und wer selbst spielt und wettkämpft, tendiert naturgemäß zu friedlicheren Formen des Spielens?
ärztliche Ellenbogen
Auch bei den jüngsten Verbalattacken von Medizinseite gegen die Politik muss ich immer wieder daran denken, wie massiv Ärzte gegen alles und jeden ankämpfen, der auch nur im Entferntesten ihre als selbstverständlich und sicher angesehenen Pfründe antasten könnte - und sei es aus noch so guten Gründen.
Ich erinnere mich dabei zB an eine TV-Reportage vor Jahren, in der ein Gyn-Prof eine minimal invasive Op-Methode mittels Endoskop, als Neuerung vorstellte. Das Verfahren hätte den Patientinnen Liegezeiten, große Narben und Schmerzen erspart, den Krankenkassen einiges an Geld.
Der Professor erzählte, er sei auf Kongressen und auch sonst von seinen Kollegen massiv angefeindet, gar persönlich angegriffen worden - man habe ihm das Leben schwer gemacht. Gut, Ärzte sind bekanntlich besonders emfpindlich, was ihre eigenen Bedürfnisse und (vermeintlichen) Rechte angeht, aber nicht zimperlich beim Austeilen gegen andere. Aber wenn sogar Ärzte gegen ihre Kollegen und Professoren austeilen und diese bedrängen, kann man sich hochrechnen, wie dann erst gegen alles was Nicht-Arzt ist, vorgegangen wird.
Mir fällt immer wieder auf, dass die viel zu wenigen Ärzte, die im Sinne ihrer Patientinnen und Patienten handeln, von ihrer Kollegenschaft bedrängt, bedroht, ausgegrenzt und schliesslich ins Abseits oder gar aus dem Beruf gedrängt werden.
Das war seinerzeit beim Dr. Semmelweiss so, der mit einfachen Methoden das Kindbettfieber stoppte, das erst durch Ärzte ausgelöst resp. auf die jungen Mütter übertragen wurde und an dem zigtausende grade gewordene Mütter starben. Seine Ideen und Methoden wurden von seinen Kollegen abgelehnt, er selbst angefeindet und rausgemobbt. Als seine Ärztekollegen dann irgendwann doch seine Methoden anwandten, waren derweil viele tausend Frauen an der Arroganz und Ignoranz der Ärzteschaft gestorben.
Oder auch die Wiener Kinderärztin Frau Dr. Markowitz, die vor einigen Jahren revolutionäre und dennoch einfache Methoden im Umgang mit Frühgeborenen anwendete. Weniger Brutkästen, mehr Einsatz der Mütter. Der Erfolg gab ihr Recht: Zufriedene, glücklichere Mütter, gesündere Kinder. Aber ihre Kollegen feindeten sie an, ihr wurde der Prozess gemacht und sie ins Abseits gedrängt.
Vielleicht ist es wie damals zur Hochzeit der Industriealisierung, als gegen die Ausbeutung der Fabrikarbeiter sich der erste Widerstand formierte, der aber nur gelingen konnte, weil auf der Fabrikbesitzer-Seite einige Bosse menschlich und/oder vernünftig waren und sich auf die Seite der legitimen ArbeiterbeBürfnisse und gegen ihre ausbeuterischen Boss-Kollegen stellten. Sicherlich hat man die damals auch als Verräter und Nestbeschmutzer tituliert.
Und vermutlich ist es längst an der Zeit, dass wir Patienten uns jetzt auch formieren, um uns nicht vom medizinisch-industriellen Komplex absorbieren, benutzen und verwerten zu lassen. Es gibt Anfänge, auch in der Politik.
Auch bei den jüngsten Verbalattacken von Medizinseite gegen die Politik muss ich immer wieder daran denken, wie massiv Ärzte gegen alles und jeden ankämpfen, der auch nur im Entferntesten ihre als selbstverständlich und sicher angesehenen Pfründe antasten könnte - und sei es aus noch so guten Gründen.
Ich erinnere mich dabei zB an eine TV-Reportage vor Jahren, in der ein Gyn-Prof eine minimal invasive Op-Methode mittels Endoskop, als Neuerung vorstellte. Das Verfahren hätte den Patientinnen Liegezeiten, große Narben und Schmerzen erspart, den Krankenkassen einiges an Geld.
Der Professor erzählte, er sei auf Kongressen und auch sonst von seinen Kollegen massiv angefeindet, gar persönlich angegriffen worden - man habe ihm das Leben schwer gemacht. Gut, Ärzte sind bekanntlich besonders emfpindlich, was ihre eigenen Bedürfnisse und (vermeintlichen) Rechte angeht, aber nicht zimperlich beim Austeilen gegen andere. Aber wenn sogar Ärzte gegen ihre Kollegen und Professoren austeilen und diese bedrängen, kann man sich hochrechnen, wie dann erst gegen alles was Nicht-Arzt ist, vorgegangen wird.
Mir fällt immer wieder auf, dass die viel zu wenigen Ärzte, die im Sinne ihrer Patientinnen und Patienten handeln, von ihrer Kollegenschaft bedrängt, bedroht, ausgegrenzt und schliesslich ins Abseits oder gar aus dem Beruf gedrängt werden.
Das war seinerzeit beim Dr. Semmelweiss so, der mit einfachen Methoden das Kindbettfieber stoppte, das erst durch Ärzte ausgelöst resp. auf die jungen Mütter übertragen wurde und an dem zigtausende grade gewordene Mütter starben. Seine Ideen und Methoden wurden von seinen Kollegen abgelehnt, er selbst angefeindet und rausgemobbt. Als seine Ärztekollegen dann irgendwann doch seine Methoden anwandten, waren derweil viele tausend Frauen an der Arroganz und Ignoranz der Ärzteschaft gestorben.
Oder auch die Wiener Kinderärztin Frau Dr. Markowitz, die vor einigen Jahren revolutionäre und dennoch einfache Methoden im Umgang mit Frühgeborenen anwendete. Weniger Brutkästen, mehr Einsatz der Mütter. Der Erfolg gab ihr Recht: Zufriedene, glücklichere Mütter, gesündere Kinder. Aber ihre Kollegen feindeten sie an, ihr wurde der Prozess gemacht und sie ins Abseits gedrängt.
Vielleicht ist es wie damals zur Hochzeit der Industriealisierung, als gegen die Ausbeutung der Fabrikarbeiter sich der erste Widerstand formierte, der aber nur gelingen konnte, weil auf der Fabrikbesitzer-Seite einige Bosse menschlich und/oder vernünftig waren und sich auf die Seite der legitimen ArbeiterbeBürfnisse und gegen ihre ausbeuterischen Boss-Kollegen stellten. Sicherlich hat man die damals auch als Verräter und Nestbeschmutzer tituliert.
Und vermutlich ist es längst an der Zeit, dass wir Patienten uns jetzt auch formieren, um uns nicht vom medizinisch-industriellen Komplex absorbieren, benutzen und verwerten zu lassen. Es gibt Anfänge, auch in der Politik.
Keine Organspende - NEIN - nicht von mir und nicht für mich
Soll sich für Organspende entscheiden wer will - vermutlich Leute, die gute oder noch keine Erfahrungen mit dem Medizinbetrieb also den Ärzten gemacht haben. Nach meinen Erfahrungen mit diesem System und seinen Protagonisten, will ich nie und nimmer Organ-Spender - aber auch kein Empfänger werden.
Ein früherer Kumpel (Krankenpfleger) meinte einerseits, im Falle er hätte einen schweren Unfall und würde am Unfallort sterben, so möchte er nicht re-animiert werden. Vermutlich aus der Befürchtung/Gewissheit, dass die Gefahr ireversible Hirnschäden zu groß ist und er danach nur noch ein sabbernder und belastender Pflegefall unter Vormundschaft irgendwelcher Leute wäre.
Die Frage, ob er bereit wäre, zur Organspende, im Fall der Fälle, meinte er, das ganz nüchtern zu sehen und dazu bereit zu sein.
Aber es ist doch so: Wenn du schwer verletzt am Unfallort liegst, dann sogar stirbst und der Notarzt kommt und findet dich nur noch tot vor. Dann hat er die Möglichkeit, dich entweder so tot zu belassen, - oder dich zu reanimieren - und sei es nur, um dich als Organspender zu erhalten. Denn aus einem kalten toten Organismus kann man kein Herz, keine Nieren und anderen Organe entnehmen - nur aus einem lebenden, warmen Körper. Das heisst, du bist längst hirntot und warst eigentlich auch schon ganz tot und in Ruhe, da wirst du nur zum Zwecke der späteren Organentnahme wieder kreislaufmäßig in Gange gebracht. Also ich möchte das nicht.
Natürlich sehe ich auch die Not der Spende-Bedürftigen und möchte ihnen gerne helfen. Ich sehe das so: Ich will niemanden überreden, nicht zu spenden - wer es möchte, soll es gerne tun.
Aber auch die enorm große Nachfrage nach Spenderorganen müsste nicht sein.
Es ist auch viel zu oft so, dass die eigenen Organe kaputt gehen, weil wichtige Dinge missachtet wurden. So ist schon lange klar, das Schmerzmittel die Nieren schädigen. Mein ehemaliger Chemielehrer sagte mal, es gebe quasi ein abgezählte Rate von Anti-Schmerzstoffen, die von den Nieren verkraftet würden - nach jeder Dosis geht ein Teil der Niere kaputt - und bei einem bestimmten Zählerstand ist ganz Sense. Bekanntlich gibt es hierzulande erheblichen Missbrauch an Schmerzmitteln, demnach gehen zahllose Dialysefälle und Nierenspendebedarf auf das Konto solchen Fehlverhaltens - seitens der Ärzte, seitens der Apotheker, seitens der Politiker, seitens der Pharmaindustrie. Deutschland ist bekanntlich Entwicklungsland was die richtige Schmerzbekämpfung angeht.
Durch unbehandelte Diabetes gehen viele Organe kaputt. Die rechtzeitige Erkennung und richtige Behandlung von Diabetes ist hierzulande anscheinend eine Katastrophe. Hier könnte auch viel gerettet werden, durch richtige Diagnose und Therapie. Dafür gibt es ja nun seit einiger Zeit diese speziellen Programme mit den Krankenkassen. Aber viele Ärzte wehren sich dagegen.
Dann erinnere ich mich noch gut an den Fall eines Berliner Herzkranken, vor etlichen Monaten. Der sollte dringend eines neues Herz bekommen. Sein eigenes war schon so kaputt, dass man ihm ein "Huckepack-Kunstherz" dazu-operiert hatte. Während er also mit zwei Herzen (seinem eigenen kaputten und dem externen Kunstherz) auf eine Herzspende wartete, erholte zu aller Überaschung sich sein eigenes Herz wieder und wurde so gesund, dass man auf eine Transplantation verzichten konnte. Ich frage mich, wievielen Menschen so ein Verfahren das eigene Herz hätte bewahren können.
Es gibt auch Menschen mit der Haltung, wenn ein eigenes lebenswichtiges Organ ausfällt und es nur mit externem Ersatz geht, die sind dann bereit zu sterben. Ich glaube das war bei Horst Seehofer der Fall, während seiner lebensbedrohlichen Herzkrankheit, der im Falle sein eigenes Herz schaffts nicht mehr, auf eine Transplantation verzichten wollte und bereit war, zu sterben.
Last but not least gibt es ja auch noch die Forschung im Bereich künstliches Wachstum neuer Organe. Vieles passiert schon jetzt. Haut, Knorpel, Bindegewebe, Blutgefäße aus der Retorte gibt es schon jetzt in der Praxis. Dafür muss man keine fremden Lebenden gegen ihren Willen plündern.
Wenn man sich irgendwo zentral registrieren lassen könnte, ob man Organ-Spender sein will oder nicht - ich hätte mich da wohl schon registrieren lassen - als Nicht-Spender.
Aber ehrlich gesagt habe ich wenig Vertrauen darin, dass das im Fall der Fälle wirklich respektiert würde. Ich denke, der ökonomische und Karriere-und-Routine-Druck ist so stark, dass die betreffenden Leute Mittel und Wege finden, dennoch zu machen, was sie machen wollen - egal was ein Patient oder Toter als Wille bekundet(e). Das zu sehen, heisst nicht, es gut zu finden.
Soll sich für Organspende entscheiden wer will - vermutlich Leute, die gute oder noch keine Erfahrungen mit dem Medizinbetrieb also den Ärzten gemacht haben. Nach meinen Erfahrungen mit diesem System und seinen Protagonisten, will ich nie und nimmer Organ-Spender - aber auch kein Empfänger werden.
Ein früherer Kumpel (Krankenpfleger) meinte einerseits, im Falle er hätte einen schweren Unfall und würde am Unfallort sterben, so möchte er nicht re-animiert werden. Vermutlich aus der Befürchtung/Gewissheit, dass die Gefahr ireversible Hirnschäden zu groß ist und er danach nur noch ein sabbernder und belastender Pflegefall unter Vormundschaft irgendwelcher Leute wäre.
Die Frage, ob er bereit wäre, zur Organspende, im Fall der Fälle, meinte er, das ganz nüchtern zu sehen und dazu bereit zu sein.
Aber es ist doch so: Wenn du schwer verletzt am Unfallort liegst, dann sogar stirbst und der Notarzt kommt und findet dich nur noch tot vor. Dann hat er die Möglichkeit, dich entweder so tot zu belassen, - oder dich zu reanimieren - und sei es nur, um dich als Organspender zu erhalten. Denn aus einem kalten toten Organismus kann man kein Herz, keine Nieren und anderen Organe entnehmen - nur aus einem lebenden, warmen Körper. Das heisst, du bist längst hirntot und warst eigentlich auch schon ganz tot und in Ruhe, da wirst du nur zum Zwecke der späteren Organentnahme wieder kreislaufmäßig in Gange gebracht. Also ich möchte das nicht.
Natürlich sehe ich auch die Not der Spende-Bedürftigen und möchte ihnen gerne helfen. Ich sehe das so: Ich will niemanden überreden, nicht zu spenden - wer es möchte, soll es gerne tun.
Aber auch die enorm große Nachfrage nach Spenderorganen müsste nicht sein.
Es ist auch viel zu oft so, dass die eigenen Organe kaputt gehen, weil wichtige Dinge missachtet wurden. So ist schon lange klar, das Schmerzmittel die Nieren schädigen. Mein ehemaliger Chemielehrer sagte mal, es gebe quasi ein abgezählte Rate von Anti-Schmerzstoffen, die von den Nieren verkraftet würden - nach jeder Dosis geht ein Teil der Niere kaputt - und bei einem bestimmten Zählerstand ist ganz Sense. Bekanntlich gibt es hierzulande erheblichen Missbrauch an Schmerzmitteln, demnach gehen zahllose Dialysefälle und Nierenspendebedarf auf das Konto solchen Fehlverhaltens - seitens der Ärzte, seitens der Apotheker, seitens der Politiker, seitens der Pharmaindustrie. Deutschland ist bekanntlich Entwicklungsland was die richtige Schmerzbekämpfung angeht.
Durch unbehandelte Diabetes gehen viele Organe kaputt. Die rechtzeitige Erkennung und richtige Behandlung von Diabetes ist hierzulande anscheinend eine Katastrophe. Hier könnte auch viel gerettet werden, durch richtige Diagnose und Therapie. Dafür gibt es ja nun seit einiger Zeit diese speziellen Programme mit den Krankenkassen. Aber viele Ärzte wehren sich dagegen.
Dann erinnere ich mich noch gut an den Fall eines Berliner Herzkranken, vor etlichen Monaten. Der sollte dringend eines neues Herz bekommen. Sein eigenes war schon so kaputt, dass man ihm ein "Huckepack-Kunstherz" dazu-operiert hatte. Während er also mit zwei Herzen (seinem eigenen kaputten und dem externen Kunstherz) auf eine Herzspende wartete, erholte zu aller Überaschung sich sein eigenes Herz wieder und wurde so gesund, dass man auf eine Transplantation verzichten konnte. Ich frage mich, wievielen Menschen so ein Verfahren das eigene Herz hätte bewahren können.
Es gibt auch Menschen mit der Haltung, wenn ein eigenes lebenswichtiges Organ ausfällt und es nur mit externem Ersatz geht, die sind dann bereit zu sterben. Ich glaube das war bei Horst Seehofer der Fall, während seiner lebensbedrohlichen Herzkrankheit, der im Falle sein eigenes Herz schaffts nicht mehr, auf eine Transplantation verzichten wollte und bereit war, zu sterben.
Last but not least gibt es ja auch noch die Forschung im Bereich künstliches Wachstum neuer Organe. Vieles passiert schon jetzt. Haut, Knorpel, Bindegewebe, Blutgefäße aus der Retorte gibt es schon jetzt in der Praxis. Dafür muss man keine fremden Lebenden gegen ihren Willen plündern.
Wenn man sich irgendwo zentral registrieren lassen könnte, ob man Organ-Spender sein will oder nicht - ich hätte mich da wohl schon registrieren lassen - als Nicht-Spender.
Aber ehrlich gesagt habe ich wenig Vertrauen darin, dass das im Fall der Fälle wirklich respektiert würde. Ich denke, der ökonomische und Karriere-und-Routine-Druck ist so stark, dass die betreffenden Leute Mittel und Wege finden, dennoch zu machen, was sie machen wollen - egal was ein Patient oder Toter als Wille bekundet(e). Das zu sehen, heisst nicht, es gut zu finden.
Montag, Januar 05, 2004
Henry David Thoreau:
Ich mache mir das Vergnügen, mir einen Staat vorzustellen, der es sich leisten kann, zu allen Menschen gerecht zu sein, und der das Individuum achtungsvoll als Nachbarn behandelt; einen Staat, der es nicht für unvereinbar mit seiner Stellung hielte, wenn einige ihm fernblieben, sich nicht mit ihm einliessen und nicht von ihm einbezogen würden, solange sie nur alle nachbarschaftlichen, mitmenschlichen Pflichten erfüllten.
Ich mache mir das Vergnügen, mir einen Staat vorzustellen, der es sich leisten kann, zu allen Menschen gerecht zu sein, und der das Individuum achtungsvoll als Nachbarn behandelt; einen Staat, der es nicht für unvereinbar mit seiner Stellung hielte, wenn einige ihm fernblieben, sich nicht mit ihm einliessen und nicht von ihm einbezogen würden, solange sie nur alle nachbarschaftlichen, mitmenschlichen Pflichten erfüllten.