Wie
bei so vielen, etwa Aaron Swartz, habe ich auch
von diesem Whistleblower bzw Systemkritiker erst nach
dessen Ableben von seiner Existenz erfahren (von anderen, wie zB Tom Drake zum Glück noch zu ihren Lebzeiten). Was er in der jüngeren
Zeit und Länder übergreifend gemeint hat, wie etwa in seinem Film
"Collapse", worin das globale Erdöl-Zeitalter als Fundament unserer
Zivilisation erkannt wird, die ohne Erdöl kollabiere, was in naher
Zukunft passieren werde, halte ich in etlichen Aspekten für unbegründet
pessimistisch.
Ich glaube eher, dass Ruperts persönliche Lage sehr
bedrängt war - offenbar finanziell, aber vermutlich auch durch permante
Überwachung. Er sei nach Venezuela geflüchtet, aber dort angeblich wegen
der fremden Sprache nicht klar gekommen. Auch sein Rückzug in die
kanadische Wildnis war wohl nur von kurzer Dauer. Ich vermute, man hat
ihm gezeigt, egal wo er war, dass er nirgendwo unüberwacht und nirgendwo
sicher ist. Gemäss einem Spruch der US-Regierung: "Die Feinde Amerikas
können flüchten, aber sie werden sich nirgendwo auf der Welt verstecken
können." Wobei "Feind" von denen definiert wird, die jemanden verfolgen
wollen, aus welchen Gründen auch immer.
Beispielsweise werde ich seit
Jahrzehnten vom deutschen Überwachungs- und Repressions-Apparat, dem
geheimdienslichen Hexenjagd-Verein, überwacht, verfolgt, gemobbt und behindert. Als
ich vor Jahren kurzzeitig nach Holland flüchten wollte, ein Land in dem
ich zuvor noch nicht gewesen war, um mich dort zahnärztlich seriös
behandeln zu lassen, weil das hier nicht möglich war (ähnlich wie im
Spielfilm "Der Marathonmann"), wartete schon auf der anderen Seite der grünen
Grenze holländische Polizei, nur um Präsenz zu zeigen. Ich verbrachte
meine erste Nacht auf einem holländischen Campingplatz, wo ich - es war Vorsaison - bis auf
ein paar Dauercamper weiter entfernt, völlig allein war, und als ich am
nächsten Morgen mit dem Fahrrad weiterfuhr, merkte ich, dass jemand in
der Nacht an meinem Fahrrad herummontiert hatte, offenbar um mir
deutlich zu machen, man weiss wo ich bin und hat jederzeit Zugriff auf
mich. Das passierte auch in den folgenden Nächten. Als ich am ersten Tag
über Land fuhr und in einem Waldstück rastete, sah ich holländische
Polizei auf der Strasse in meiner ehemaligen Richtung vorbeifahren, so
als verfolgten oder suchten die mich, dann anhalten, zurück kommen und zu mir
fahren und mich ansprechen und ausfragen, was ich in Holland wolle. Wohlgemerkt: ich war zuvor noch nie in Holland gewesen, ich bin (leider) nicht dunkelhäutig, kein Muslim, kein Knacki auf der Flucht, kein Terrorist, ich gehörte nie
einer politischen Partei, und gehöre keiner Kirche oder Religion an, ich bin
kein Mitglied irgend einer Gruppe, kein Hooligan, kein Motorradrocker, sondern
ich bin Radfahrer, Öko, Vegequarier, Einzelkämpfer, sozialistischer Individualist, Blogger, und von den Geheimdiensten um Rechtstaat und Kompensation betrogenes Opfer
chirurgischer deutscher Medizin-Verbrechen im Ungeiste von KZ-Arzt Mengele, der sich nicht mit seiner Opfer-Rolle bescheidet - wodurch sich Täter und Mittäter offenbar legitimiert sehen, mich geheimdienstlich total zu überwachen! Auch
daran wird der internationale Polizeistaat erkennbar.
Vermutlich erging
es Michael C. Ruppert ähnlich: egal wo er hinging, ob in den
vermeintlichen staatlichen Gegenentwurf zu den USA, nach Venezuela, oder
in die vermeintliche Freiheit der kanadischen Wildnis, überall gibt es
die Tentakeln des globalen Polizeistaates (immer wieder auch gezeigt in
etlichen SciFi-Filmen), die jeden Individualisten fokussieren und
einhegen bzw umbringen. Ich weiss nicht, ob Michael Ruppert darüber
öffentlich gesprochen hat, und wenn ja, so wird das augenscheinlich vom
System zensiert.
Nebenbei: wenn selbst ein Ex-Police-Officer, der seit Jahrzehnten aus dem Polizeidienst raus ist, noch immer eine derart arrogante und herrisch-bestimmende Art an den Tag legt, wie Ruppert vor der Kamera und mit seinem Hund, wie tief muss da erst der Graben zwischen eingefleischten Bullen und normalen Zivilisten sein?