Mein letzter Zahnarztbesuch ist wohl doch noch keine 5 Jahre, sondern wohl eher 3 oder 4 Jahre her. Ohne Behandlung bleibt so ein Termin eben ohne nachhaltige Erinnerung.
In den letzten 8 Jahren war ich wohl in 8 oder 9 Zahnarztpraxen, aber ich konnte mich zu keiner Behandlung entschließen - nicht aus Angst vor dem "Bohrer", sondern aus Mangel an Vertrauen in die Seriösität der Behandelnden. Hier ein paar Beispiele:
Vor einer Praxis bestand das Praxisschild aus einem großen schwarzen Stein im Vorgarten, der Stein ähnelte einem Grabstein und der Text, in Goldschrift darauf, weckte inhaltliche Assoziationen mit einem Krematorium. Ich hatte einen Termin und wollte schon einfach verschwinden, bin dann aber doch rein und habe den Termin wenigstens noch abgesagt.
In einer weiteren Praxis sah das Wartezimmer aus wie bei einem Bestatter und mit Ãœberwachungs-Andeutungen.
Ich wäre am liebsten sofort gegangen, habe mich aber wenigstens noch untersuchen lassen.
In einer anderen Praxis wurde ich von einem so saloppen jungen Mann untersucht, daß ich ihm kaum Präzisionsarbeit zutraute und mit dem ich mich nur schlecht verständigen konnte, was ich als Zumutung empfand, er war vermutlich polnischer Herkunft. Wenn man als Tourist im Ausland sich mit Händen und Füßen verständigend nach dem Bahnhof oder dem nächsten Hotel erkundigt, ist das okay, aber im sensiblen Bereich einer medizinischen Behandlung ist gute Verständigung die Basis.
In einer weiteren Praxis sprach die Zahnärztin nach der Untersuchung zuerst ausführlich die am wenigsten drängenden Probleme an, was für mich dann auch ein Ausschlußkriterium war. Stell dir vor, du gehst mit einer stark blutenden Verletzung und Gesichtswarzen zum Arzt, und der will mit dir zuerst die Behandlung der Gesichtswarzen besprechen.
Heutzutage hat jedes Kind ein Kamerahandy. Ich erwarte von einem modernen Zahnarzt, daß er standardmäßig nach erteiltem Einverständnis mit einer Mundkamera die Problemzähne filmt oder fotografiert und sie dem Patienten auf dem Monitor zeigt, um dann am konkreten Bild die Probleme aufzuzeigen und Behandlungsvorschläge zu unterbreiten. Das wäre auch eine gute forensische Dokumentation für die digitale Patientenakte. Zahnärzte denen sowas fremd ist, will ich meine Zahngesundheit nicht anvertrauen.
Auch finde ich, Ärzte und Zahnärzte müßen sich nicht jeden Service am Patienten extra bezahlen lassen. Sie verdienen so gut und es gibt viele moderne Neuerungen, die Geld sparen helfen oder die Behandlungsqualität verbessern, ohne daß es den Behandlern extra kostet.
Damit ist meine persönliche Liste übler Zahnärzte und -innen lange nicht zuende. Es gab vor längerem auch eine von mir veranlaßte Begutachtung wegen Behandlungsfehler (Kronen-Überstand), ein anderer ZA behob den Fehler (neue Krone) und ich verlangte von meiner Krankenversicherung, daß die Falschbehandlerin das Geld zurück zahlen müße, was angeblich auch veranlaßt wurde.
Ein ZA hat nach Einsetzen einer Krone den zu hohen Aufbiß korrigiert, nicht indem er die Krone zurückgeschliffen hat, sondern den gesunden Gegenbiß-Zahn.
Eine ZÄin empfahl mir für die Wurzkanalreinigung Selbstzahler-Wurzelkanalfeilen, weil angeblich die Kassenfeilen nicht gut genug wären, ich lehnte das ab, und sie hat absichtlich eine ungenügende Wurzelkanalreinigung gemacht, mit allerlei Folgeproblemen.
Also unterm Strich eine lange Liste zahnärztlicher Minderleister bis Krimineller, darum sind in meinen Augen die Zahnbehandelnden eine echte Katastrophe: ableistisch, elitär, korrupt, skrupellos, rückständig, verwöhnt, gefährlich kriminell.
Wer jetzt denkt, so einen unangenehmen, überkritischen Zeitgenossen würde ich als ZA auch schlecht behandeln, dem antworte ich: erst die wiederholte Erfahrung mit dieser Klientel hat mich dazu gemacht, zweitens ist der (Zahn)Arztberuf keine Privatveranstaltung und drittens geht es nicht um eine Lebenspartnerschaft sondern um einen kurzzeitigen Werkvertrag.