Die Mörder sind unter uns?
Das war offenbar zu optimistisch gesehen, vom kürzlich ermordeten russischen Menschenrechtsanwalt Stan Markelow. Tatsächlich ist es eher umgekehrt: Wir leben unter Faschisten und Mördern. Denn die Morde, mit denen augenscheinlich systematisch Schritt für Schritt alle menschenrechtlichen "Leuchttürme" liquidiert werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Hauptgefahr liegt unsichtbar unterhalb der Oberfläche. Die Faschisten verfügen noch über viele andere Mittel und Methoden gegen uns, wie etwa Durch-Wände-guck-Apparate und Gedanken-Fernlese-Geräte, was sogar die Politik sich grade anschickt zur Kenntniss zur nehmen und vielleicht sogar irgendwann mal ernsthaft zu erörtern, wie grade Gestern in der Debatte im Bundestag erkennbar wurde ("Sind wir denn technisch schon so weit, dass Justiz und Polizei Gedanken lesen können?". Quelle: Rede im Bundestag
"Gedanken-Verbrechen" von Menschen der Unterschicht werden bestraft, denn auch schon die Entziehung bestimmter Grund-, Freiheits- und Bürgerrechte ist eine Bestrafung, wohingegen die Oberschicht straflos tatsächliche Verbrechen begeht (technisches Gedankenlesen ist da nur eines von vielen).
In Deutschland mordet/straft/selektiert die Macht nicht öffentlich. Das machen Ärzte und Techniker innerhalb geschlossener Räume und mit den raffinierten Methoden der Medizin und mittels HighTech.
Millionen Männer zwischen 16 und 60, die vor etwa 60-70 Jahren aus dem zivilen Alltagsleben in Deutschland verschwunden waren, weil sie an eine der zahlreichen Fronten in Europa standen oder gefallen oder später in Kriegsgefangenschaft waren, diese Millionen deutschen Männer (die gleichen, nicht die selben), die früher ganz Europa terrorisierten sind nun hier im zivilen Alltag dauerpräsent und stehen sich gegenseitig auf den Füssen, ringen um ihre Bedeutung für den Staat, suchen und versuchen andere zu dominieren, zu erziehen, zu dressieren, auszubeuten, kurz: sie terrorisieren nun das deutsche Inland.
Neulich im Supermarkt fiel mir ein Typ mit Hooligan-Schriftzug auf, der sich so eigenartig benahm, dass ich annahm er sei einer jener Spotter, die mich schon seit längerem auch im öffentlichen Raum überwachen und auch kontrollieren, was ich einkaufe. Als ich ihm zu verstehen gab, dass ich die Überwachung bemerkt habe, zückte er sein Handy und telefonierte, wohl um zu fragen, was er nach seiner Entdeckung tun soll. Offenbar sagte man ihm, er könne die Überwachung nun beenden, denn er ging nun plötzlich zielstrebig zur Kasse. Als er mit seinen Auto vom Parkplatz fuhr, konnte ich grade noch erkennen, dass er ein Eichsfelder Kennzeichen hatte. Das Eichsfeld ist bekannt, als Neonazi-Hochburg.
Als ich Tags darauf aus der Leihbücherei komme, fällt mir auf dem Parkplatz ein Auto mit laufendem Motor und einem Typen darin auf, der ein Laptop auf den Knien hat. Er schien schon länger dort zu stehen und von seiner Position vor der Fensterfront der Bücherei aus konnte er mich die ganze Zeit im Auge behalten. Auf der Rückfensterscheibe seines Wagens hatte er diesen Aufkleber, der durch das Entfernen der Farbe an bestimmten Stellen diesem Symbol ähnelte. Sein Wagen hatte Celler Kennzeichen. Auch diese Stadt eine rechtsnationalkonservative wenn nicht neonazistische Hochburg.