Meine persönlichen Erlebnisse, Ansichten, Anmerkungen als ortsfester Weltbürger im globalen Polizeistaat
Sonntag, Dezember 26, 2004
Zu dem, was dem Ukrainischen Oppositionsführer widerfahren ist, sein, durch einen GiftAnschlag, entstelltes Gesicht, sagen EmotionsForscher: Nimmt man einem Menschen sein Gesicht, so nimmt man ihm eine wichtige Möglichkeit, zu wirken.
Das scheint richtig, denn das Gesicht ist die Kontaktstelle, mit der Menschen aus der anonymen Masse heraus Kontakt zu einander aufnehmen und es hilft auch bei der direkten Kommunikation den emotionalen Gehalt des verbal Gesagten besser einzuschätzen. Jedoch der Kern eines Menschen, seine Persönlichkeit, wirkt durch den Klang seiner Stimme. Per son = durch Klang. Die Stimme, ihr Klang, offenbart am unmittelbarsten die Persönlichkeit:
Die Stimme – sie kann säuseln und donnern, flöten und schmettern, sie kann schneiden wie Metall, klirren wie Glas und streicheln wie eine warme Hand. Die menschliche Stimme ist das stärkste, vielfältigste und wundersamste Instrument, das die Natur hervorgebracht hat. (Geo 12/98)
Die Stimme offenbart viel authentischer und direkter den inneren Zustand eines Menschen. Nimmt man einem Menschen seine Stimme, respektive verletzt sie durch Eingriffe in seine Gesundheit, so verletzt man damit auch grundlegend die Wirkung seiner Person auf seine Mitmenschen. Im schlimmsten Fall kann ein im Kern seiner Persönlichkeit getroffener Mensch mit seiner veränderten Stimme keine Empathie mehr bei seinen Mitmenschen hervorrufen, also keine Hilfe mehr mobilisieren.
Auch darum gibt es ja Institutionen und Gesetze: Um das, was den Mitmenschen an Mitgefühl und Empathie fehlt, auszugleichen durch sture Pflichterfüllung. Wenn aber auch Gesetze ignoriert werden und Institutionen versagen, dann ist der Mensch wirklich verloren.
Montag, Dezember 20, 2004
Der Vorgang dürfte mitlerweile bekannt sein. Der, den sie eigentlich fassen wollten, war wohl grad nicht zu Hause, aber auf dem Weg. Als er das PolizeiAufgebot vor seinem Haus sah, ist er umgekehrt, war zu lesen.
Ich verstehe nicht, warum die Staatgewalt die Zielperson nicht auf dem Weg ins oder aus dem Haus schnappt und dann in Ruhe seine Wohnung durchsucht. Stattdessen wird ein örtlicher Kleinkrieg ausgelöst, mit Tür eintreten, rumballern, Tiere erschiessen, Menschen terrorisieren. In dem Fall sogar noch Unschuldige. Aber auch wenn die Uniform-Elite das Ganze ein Stockwerk höher, also in der richigen Wohnung, durchgezogen hätte, wäre so eine TerrorAktion für die ahnungslosen Unschuldigen im Stockwerk darunter, Nachts um 3 Uhr womöglich auch ein Horror geworden. Also warum sowas überhaupt so gewaltsam gemacht wurde, kann ich sachlich nicht erkennen. Vermutlich wollen die SEK einfach nur ab und an auch mal losschlagen und lautstark zeigen, dass es sie gibt und jeder Bürger seinen Kopf einziehen soll, denn man könnte sich jederzeit auch in JEDER anderen Tür irren.
Solche SEK-Irrtümer erinnere ich in den letzten Jahren etliche - ich glaube in NRW hat es immer wieder solche Terror-Aktionen in falschen Wohnungen gegen Unschuldige gegeben.
Wie ein Polizist im Fall Daschner schon gesagt haben soll: Wir dürfen alles, wir können alles mit dir machen.
Sonntag, Dezember 19, 2004
Hessen verfüge jetzt über das modernste Polizeigesetz aller Länder, sagte der hessische Innenminister. Dauert sicher nicht allzu lange, da hat dann Bayern oder Niedersachsen oder BaWü oder Sachsen das grade modernste.
Tolle Sache. In vielem stecken Justiz und Polizei zwar noch im Mittelalter oder der Nazizeit - was die technisch moderne TotalÜberwachung und die ZugriffsMöglichkeiten der StaatsGewalt angeht, da hält man sich dicht an die USA.
Wirtschaftsegoistisch nur logisch: Dieses Marktsegment ist dort vorbildlich dominant und die kriminalisierte Kundschaft ein grosser Wirtschaftsfaktor, also für hiesige Verhältnisse noch sehr ausbaufähig lukrativ.
Bei der Statistik im Ländervergleich muss man sich dann eben entscheiden:
Will Deutschland glänzen mit einer niedrigen VerbrechensQuote oder mit einer hohen AufklärungsQuote. Aber sicherlich gibt es bei den Kriminalitäts-Arten auch noch Qualitäts-Abstufungen. Zielvorgabe: Niedrige angezeigte Bäh-Kriminalität und hohe "Kavaliersdelikt"Zahl bei hoher AufklärungsQuote. Wenige angezeigte Morde, aber viele Drogen-, Verkehrs- und andere Delikte mit einer hohen Aufklärungsquote, das macht bestimmt viel her.
Also werden Tote möglichst als natürlich verstorben deklariert, und diverse harmlose Drogen für den Eigenbedarf zwar nicht mehr mit Knast bestraft, sie gelten aber weiterhin als kriminelles Delikt, und jeder Autofahrer wird totalüberwacht.
Schwere Delikte runter-manipulieren, leichtere Delikte hochtreiben und finanziell einträglich bestrafen. Das erste entlastet von Arbeit, spart also Zeit und Geld, und das zweite spült Strafgelder in die Staatskasse. Weniger Rechtstaat, mehr Gewinn.
Der Chef der UN wurde abgehört, ebenso der von der internationalen Atomenergie-Kommission, der europäische UN-Hauptsitz in Genf ist seit Jahren verwanzt, wie man grad entdeckte.
Offenbar kennen die nationalen "Sicherheitskräfte" keine Tabus und Schranken.
SpitzelTechnik ist heutzutage für jedes neugierige Ferkel käuflich zu erwerben und vermutlich technisch mindestens so weit entwickelt, wie zur Zeit des Kalten Krieges die HighTech der Geheimdienste es war.
Jeder Mensch ist wenigstens so interessant wie eine Laborratte. Er muss nur auffällig genug erscheinen, dann finden sich sicher ein paar private oder berufliche Möchtegern-Versuchsleiter, die ihn herausgreifen und unter ihr Mikroskop legen.
Die Geheimnisse fremder Menschen sind für allzu viele unbedingt interessant - sei es um den eigenen Voyeurismus zu befriedigen, sei es um für sich diverse Vorteile heraus zu schlagen, direkt oder indem die Leute erpresst und/oder die Daten verhökert werden. Mann/Frau muss nur Arschloch genug sein.
Auch zum Thema: http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/961/24937/
Samstag, Dezember 18, 2004
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht, heisst es.
In den letzten Monaten und zwei Jahren war ich leider gezwungen, den Charakter etlicher Leute zu erkennen, die offenbar glauben, wer sich nicht in einer Gruppe, Masse, Clique versteckt, sondern solo auftritt, den kann man fertig machen. Für sie gelten offenbar nur die egoistischen Rechte der Stärkeren, im Internet wie im Dschungel.
Mittwoch, Dezember 15, 2004
Unterdessen sorgte eine vermeintliche "Schießerei vor dem US-Konsulat" am vergangenen Dienstag in Hamburg für Aufregung. Die angebliche bewaffnete Auseinandersetzung entpuppte sich schließlich als Betriebsunfall: Mit ihrem Bürostuhl stieß eine Angestellte im Polizeidienst (AIP) an einen Heizradiator, der umfiel und dabei eine Maschinenpistole (MP) der Firma Heckler und Koch aus der Wandverankerung riss. Daraus löste sich ein Schuss, der im Fensterrahmen einschlug. Ein Splitter verursachte eine Verletzung im Gesicht ihres Kollegen.
Das ganze Drumherum dazu, in der Telepolis unter http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19028/1.html
Dienstag, Dezember 14, 2004
Wie schon seinerzeit bei den ABM-Stellen ist es ein Problem wie zwischen Skylla und Charybdis:
Diese Jobs dürfen nicht von der Art sein, die eigentlich von regulären Jobbern erledigt werden möchte, wie zB fachlich durchaus anspruchsvolle GartenbauTätigkeiten, weil dann gibt's Ärger mit den BerufsVerbänden der LandschaftsGärtner, die durch verlorene behördliche Aufträge ihre Existenz bedroht sehen.
Die gemeinnützige Arbeit durch Erwerbslose darf wiederum aber auch nicht dermassen zusätzlich also eigentlich nicht notwendig und damit ziemlich überflüssig sein, weil das dafür ausgegebene Geld dann verschwendet wäre, es also sinnvoller wäre, die Erwerbslosen zu Hause zu lassen und die Zusatzkosten für die 1-Euro-Jobs zu sparen.
Die "Lösung" dieser ZwangsArbeitsfrage, sah bei einigen ABM- und anderen Massnahmen vom ArbeitsAmt bisher auch schon mal so aus, dass man die Erwerbslosen unter gesundheitlich bedenklichen bis gefährlichen Bedingungen arbeiten liess, für die reguläre Arbeitskräfte zu teuer wären, weil das von SpezialFirmen mit SpezialAusrüstung gemacht werden müsste und/oder sich für solche Arbeiten nur ganz schwer reguläre ErwerbsKräfte finden lassen.
Stattdessen beordert man mit harmlos klingenden TätigkeitsBeschreibungen dann Erwerbslose, lässt die im Unklaren über die genauen Umstände der Arbeit, gibt sich vielleicht selbst unwissend und sagt, die Leute sollen machen. Es ist eine ganz üble Masche, weil die Leute weitestgehend isoliert sind, keine Lobby haben und das ArbeitsAmt - wie man so treffend sagt - sie bei den Eiern gepackt hat, will sagen, den Geldhahn abdreht, wenn die nicht so spuren, wie sie sollen - und das schlägt dann natürlich sofort existenziell bedrohlich durch, weil der Erwerbslose keinerlei finanzielle Reserven hat.
Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man's bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit,
Morgen ist's noch nicht so weit.
["Erich Kästners Weihnachtslied von Wulf Segebrechts chemisch gereinigt"]
via www.spiegel.de
http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1610530.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19015/1.html
Deutsche Gründlichkeit:
1940/41 werden in insgesamt sechs Vergasungsanstalten 70 273 Menschen ermordet. Das Gas liefern die IG Farben Ludwigshafen. Das Zahngold der Ermordeten bekommt die Degussa. Die Gehirne verarbeiten das Kaiser-Wilhelm-Institut für Gehirnforschung in Berlin und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Psychiatrie in München (beide heute Max-Planck-Institute).
Den Gasmord organisiert eine Zentralstelle in der Berliner Tiergartenstr. 4 (T4). Im August 1941 verordnet Hitler einen Vergasungsstopp. Dennoch wird weiter gemordet: mit Medikamenten, mittels Hunger, im Einzelfall per Elektroschock. Ein weltweit einmaliges Verbrechen: Psychiater versuchen, ihre Kranken auszurotten.
Die deutsche Psychiatrie brauchte die Nazis
Zwischen 1933 und 1945 geschieht nichts, was nicht Psychiater lange vor den Nazis gefordert hatten. Emil Kraepelin 1918: „Ein unumschränkter Herrscher, der ... rücksichtslos in die Lebensgewohnheiten der Menschen einzugreifen vermöchte, würde im Laufe weniger Jahrzehnte bestimmt eine Abnahme des Irreseins erreichen können."
Ernst Rüdin 1934: „Der Psychiater muß sich mit den Gesunden gegen Erbkranke verbünden ... Dem hohen Zuchtziel einer erbgesunden, begabten, hochwertigen Rasse muß der Psychiater dienstbar sein."
Psychiater diffamierten ihre Patienten aus Schwäche, denn sie kannten weder Therapie noch Heilung. Sie beseitigten zuerst jene, die ihnen ihr Unvermögen vor Augen führten: die chronisch Kranken, die sog. Unheilbaren. Der nahezu unaussprechliche Höhepunkt deutscher Psychiatriegeschichte: sie sagten „behandeln", wenn sie mordeten.
Es gibt keinen Psychiater, der dem Massenmord Widerstand leistete. Im Gegenteil: Direktoren der württembergischen Anstalten besichtigen die Vergasungsanstalt Grafeneck, die Vergasung ihrer Patienten inklusive. In der bayerischen Diakonie-Anstalt Neuendettelsau meldet Rektor Lauerer Patienten nach, weil sie als Hilfskräfte für die Hausarbeit nicht in Betracht kommen. Die westfälische Heilerziehungsanstalt Wittekindshof bittet die Generalstaatsanwaltschaft Hamm, schwierige Patienten in ein Arbeitslager, sprich: KZ, einzuweisen.
Die Vernichtung der Unheilbaren versetzte die Beteiligten, so T4-Psychiater Prof. Friedrich Panse, in „eine berauschende Gehobenheit". Prof. Paul Nitsche, psychiatrischer Leiter beim Massenmord: „Es ist doch herrlich, wenn wir in den Anstalten den Ballast los werden und nun wirklich richtige Therapie treiben können."
Die Traueranzeige der Psychiatrischen Universitätsklinik Düsseldorf für Prof. Friedrich Panse gipfelt in dem Satz: „Ein Leben der Arbeit im Dienst leidender Mitmenschen ... ist vollendet." Panse war T4-Gutachter, d.h. er gutachtete Patienten in die Gaskammer. Wer Täter ehrt, mordet ihre Opfer noch einmal.
Aus einem Referat von Ernst Klee am 6. August 1999 am PI der Universität Hamburg
Montag, Dezember 13, 2004
Donnerstag, Dezember 09, 2004
Und die eingenommene Kohle hinein in Haupt- und GesamtSchulen!
Die allermeisten Studis heute, haben wohlhabende und AkademikerEltern. Kinder aus armem ArbeiterHaushalt sind die seltene Ausnahme.
Wer ein "OrchideenFach" studieren will oder als Bummelstudent sein Leben an der Uni verbringen will, sollte ein MindestMass an MakroÖkonomie lernen und sein Hobby selbst finanzieren.
Wer beruflich Ziel gerichtet studiert, kann anchliessend noch am ehesten mit einem gut bezahlten Job rechnen - ob hier oder im Ausland - da ist es nur recht und billig, mit einem Teil davon das Studium als günstiges staatliches Darlehen zu re-finanzieren.
Sich nur zu immatrikulieren, um mit dem StudiAusweis jedes Semester Geld werte Vorteile ab zu greifen, immerhin etliche hundert Euro pro Halbjahr, würde sich bei StudienGebühren auch kaum noch lohnen.
An die Hochschulen gingen dann nur noch überwiegend hochmotivierte und/oder sehr befähigte Studenten, was die StudienBedingungen für die Verbliebenen, auch ohne extra FinanzSpritze in die Hochschule, schon verbessern würde.
Sonntag, Dezember 05, 2004
Sich regen bringt Anderen Segen
Quelle: WernerSchell-Pflegeportal
Hinderlich daran sind leider auch etliche bekloppte Mitmenschen (zu viel Mit, zu wenig Mensch), die gerne so eine nazistische Haltung der empfindungslosen KörperStählung kultivieren wollen - vorzugsweise bei anderen (sanft zu sich selbst - knüppelhart zu anderen). Da werden dann Menschen die sich selbst um ihre eigene Gesundheit sorgen, als Jammerlappen und Heulsusen diffamiert. An solchen Zuchmeistern und -innen sind Folterknechte verloren gegangen. Die sind nicht nur unmenschlich, unter'm Strich ist ihre Art auch unwirtschaftlich.
Im Falle von gutartigem ProstataKrebs, ein von Ärzten schwer verletzter Patient:
"Ich fühle mich von den Chirurgen und Chefärzten irgendwie überfahren. Für sie war vorrangig zu operieren. Sie wollen davon leben. Ich finde das nicht so toll, dass man sich da hinlegt, obwohl es nicht nötig ist."
Und ein Arzt: "Die Zahl von Personen, die unnötigerweise diagnostiziert werden und einer Behandlung eventuell zugeführt werden, ist erheblich. Der Behandlung zuzuführen bedeutet in diesem Fall, dass eine unnötige Behandlung durchgeführt wird und dass unter Umständen Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz auftreten, die vermeidbar gewesen wären."
Quelle: Frontal21-Bericht
Sexuelle Impotenz als Folge ärztlich impotenten ÜberEifers ist sicher irgendwie besonders unschön, aber zum Glück weiss die Chirurgie hier auch gleich Abhilfe. Dauersteife oder aufpumpbare Implantate oder ambulante Injektionen, selfmade kurz vorm Akt, versprechen Erlösung. Wie gut, Nutzniesser eines der besten Medizinwesen - ganz Verblendete sagen sogar Gesundheitswesen dazu - sein zu dürfen, das je von einer Bevölkerung Besitz ergreifen konnte.
Samstag, Dezember 04, 2004
Die Rache wird seit je als Bestandteil der menschlichen Natur aufgefasst, und ebenso auch vielen Tiere, wie etwa Elefanten, zugeschrieben, die niemals vergeben und vergessen. (Dies alles unterscheidet die Rache nicht von z.B. der Dankbarkeit.)
Sozial gesehen, dient die Rache der Wiederherstellung verletzter Ehre, wenn anders diese nicht Genugtuung findet. Formen der Rache sind bei Mangel an zentraler Rechtsprechung verbreitet (vgl. die "Blutrache"); auch im kleinen Rahmen in Gemeinschaften, in denen Kränkungen offiziell nicht vorkommen dürfen und nicht zugegeben werden können.
Verzicht auf Rache gilt als Tugend von Hochgestellten (als "Großmut"), auch als christliche Tugend ("Barmherzigkeit").
Bei der Rache geht es "nur" um verletzte Ehre, also um etwas Virtuelles. Da kann man auch schonmal virtuell grossmütig und virtuell barmherzig sein. Eine ganz andere Kragenweite sind richtige Verbrechen, die dann folgerichtig auch nur mit BlutRache vergolten werden können - wenn der Staat trotz GewaltMonopol nicht für Gerechtigkeit sorgt.
Blutrache [aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie]
Die Blutrache ist ein Prinzip zur Sühnung von Verbrechen. Hierbei straft die Familie des Opfers den Täter und seine Familie, oftmals auch um die Familienehre widerherzustellen. Theoretisch gilt hierbei das Prinzip "Auge um Auge", d.h., dass durch den Tod des Mörders der Konflikt beendet wurde. Dabei ist es nicht unüblich, dass beide Familien unter Hinzuziehung eines Schlichters in einem Treffen das Vorgehen abklären. In der Tradition anderer Völker ist die Strafe dagegen oftmals schlimmer als das vorangegangene Verbrechen. Die Blutrache führt hier auch oft zu langen, blutigen Auseinandersetzungen, da die bestrafte Familie meist Rache für die Strafe nimmt, die andere Familie wiederum dafür Rache nimmt usw. Die Blutrache wurde erstmals ca. 2000 v. Chr. durch verschiedene Gesetzessammlungen in Babylon wie dem Codex Hammurapi verboten. Die Blutrache ist Kennzeichen von Rechtssystemen, in denen der Staat nicht in der Lage ist, für Recht und Ordnung zu sorgen (staatliches Gewaltmonopol), so auch in Deutschland im Mittelalter oder auch heute noch in Albanien.
Zweierlei fällt mir auf: Weil die Strafe oft schlimmer ist als das vorangegangene Verbrechen, entsteht eine EskalationsSpirale, was bei der Regel Auge um Auge, Zahn um Zahn, nicht so ist, also ist diese alttestamentarische Regel allein schon ein christlicher, barmherziger Beitrag zur Zivilisierung.
Die Blutrache wurde also erstmals durch Gesetze verboten in Babylon. Babylon - war da nicht was?
Wenn unter der NeonReklame christlicher Barmherzigkeit tatsächlich der Teufel sein blutiges Handwerk verrichtet und das Publikum Beifall klatscht ...
Freitag, Dezember 03, 2004
Viel zu viele Arschlöcher fühlen sich offenbar berufen, mir ungefragt und dennoch vorwurfsvoll LebenshilfeTipps um die Ohren zu hauen, wie nasse Waschlappen. Absoluter Tiefpunkt dabei ist, dass diese aufdringlich-penetranten Unverschämtheiten auf der Basis von Informationen passieren, die mit illegitimen Mitteln meiner Privat- und Intimsphäre entrissen wurden. So in etwa wenn die Nachbarin durch die Zimmerwände die Telefongespräche mithört und meine Post heimlich liest um mich dann im Treppenhaus abzupassen und mir mit schlecht verhüllter Süffisanz oder Genervtheit Ratschläge zu erteilen, wie ich die Probleme meines Lebens am Besten zu regeln hätte. Wie pervertiert im Kopf muss man sein, um sowas normal zu finden? Egal, ob diese Leute für solch kranke Praktiken bezahlt werden oder aus EigenPerversion handeln.
Warum kann solches Pack seine augenscheinlich überflüssige Energie nicht auf die Lösung offen zu Tage liegender Probleme verwenden, sondern popelt im Leben anderer Menschen rum? Haben die Leute kein eigenes Leben? Auf welchem Planeten wurden die sozialisiert, Hilfe nicht fragend an zu bieten, sondern aggressiv drauf los zu poltern? Vermutlich war's der Wüstenplanet.
Mir gehen auch diese ganzen geschichtslosen Bekloppten auf den Sack, die mit ihrer deformierten Psyche das Wort Einzelgänger oder Eigenbrödler zu negativen Begriffen verbiegen, dass daraus dann Terrorist oder Amokläufer wird. Klar, das einzig Gute, Wahre und Schöne ist die Volksgemeinschaft. Ringelpietz mit Anfassen und die Dreifaltigkeit aus Blogwart, Herbergsvater und Führer.
Dazu kommt: Besserwisserische Leute, deren DENKEN an der Gürtellinie endet, kann ich persönlich nicht als Gesprächspartner für voll nehmen. Das sind sabbelnde, labernde Platzhalter an Stelle echter Menschen. Nervige Zeitdiebe. Entweder interessiert fragen oder Maul halten!
Da schreibt doch einer tatsächlich einen ganzen langen Artikel mit einer Auflistung der wunderbaren Eigenschaften von ÜberMenschen. ErkenntnisGewinn: Null Komma Nix.
Das Ideal des edlen, hilfreichen, guten und dennoch unverwüstlichen Übermenschen, so in etwa wie die fantastischen, sich aus jedem AtomisierungsZustand wieder re-konfigurienden Androiden, die Arnold Schwarzenegger dargestellt hat. Wer sowas glaubt, auf echte Menschen übertragen zu können, der hat doch nicht mehr alle Paddel im Wasser.
Wie sagte mal Kübler-Ross sinngemäss: Meist haben nicht die Betroffenen selbst ein Problem mit der traurigen oder grausamen Wahrheit ihres desolaten GesundheitsZustandes, sondern ihre Mitmenschen können der Wahrheit schwer ins Auge sehen. Innere Trägheit und soziale Unverbindlichkeit? Vermutlich, denn wenn die eigentlich Betroffenen umgekehrt noch Hoffnung und Ideen haben, sind es oft widerum diese ach so tollen Mitmenschen, die nicht mitziehen.
Donnerstag, Dezember 02, 2004
Wirkliche Reformen - nicht nur GeldGeschiebe
In Japan heisst Frühling die Zeit der Kirschblüte. Ende April, Anfang Mai, wenn die Kirschbäume in voller Blüte stehen, schliessen in Japan die Fabriken, um den Leuten freie Zeit zum Genuss der FrühlingsPracht zu geben. Wie lange das ist, ob nur einen Tag, ähnlich wie hier der 1.Mai, oder eine Woche oder sogar noch länger, weiss ich nicht, aber spontan fiel mir ein, dass es eigentlich eine tolle Sache ist. In vielfacher Weise. Weil der Anlass ein wirklich konkret erfahrbarer ist, nicht wie bei uns zB Weihnachten und Ostern virtuelle Feiertage, deren Inhalte nicht unentrinnbar auf der Hand liegen, sondern die man sich erst "erarbeiten" also für sich klar machen muss, die aber heutzutage rein kommerziell sind. Im Gegensatz zur Kirschblütenzeit.
Ein weiterer Vorteil, im Frühling ein paar Tage national mehr Freizeit zu haben könnte zum einen darin liegen, dass viele Menschen in der Zeit ohnehin mit FrühlingsMüdigkeit zu kämpfen haben, also dann beruflich eh nicht sehr produktiv sind. Aber es ist natürlich auch die Hochzeit der FrühlingsGefühle. Grade in einem Land das über zu wenig Nachwuchs klagt, könnte mehr Freizeit im Frühling diesbezüglich einen UmkehrSchub bringen. Denn bekanntlich ist Stress ein Lustkiller. Also mit nur einem freien Tag (1.Mai) kann man keinen beruflichen DisStress abbauen.
Seit neuerem gibt es aber auch eine ganz interessante Analyse - wiederum aus der AuslandPerspektive - nämlich dass die deutsche Tradition, den JahresUrlaub im Hochsommer zu nehmen, wirtschaftlich eher unvernünftig ist, weil es genau diese Wochen sind, in denen die Menschen, über's Jahr gesehen, am Leistungsfähigsten sind! Also ausgerechnet dann, wenn sie im Beruf am Produktivsten sein könnten, nehmen und bekommen die Deutschen ihren JahresUrlaub. Und dort werden dann wie bekloppt die überschäumenden Energien in RisikoSportarten verheizt, vermutlich mit dem beruflichen SekundärSchaden, dass nach dem Urlaub etliche Leute wegen SportVerletzungen krank geschrieben sind.
Aber anstatt nun solche überkommenen Traditionen ein bisschen zu schütteln, die tatsächlich und eigentlich der menschlichen Natur zuwider laufen und darum wahrscheinlich am Willkommensten geändert werden könnten, ziehen die betriebsblinden Politiker weitere Daumenschrauben bei den Erwerbstätigen und Erwerbslosen an und erzeugen so noch mehr Stress in einem ohnehin schon brodelnden Hexenkessel, und ZusatzFrust bei eh schon Enttäuschten.
Ihr seid doch echt bekloppt. Ihr bekommt soviel Kohle, aber leistet euch nichtmal einen produktiven Querdenker und geistigen Optimierer gesellschaftlicher Prozesse einer StagNation.
Ich empfehle mich hiermit ganz ausdrücklich für eine deratige BeraterTätigkeit auf HonorarBasis ! Anfragen und ernstgemeinte Angebote bitte an obige eMailBox.
Dienstag hat es in Italien einen Generalstreik gegeben. Der 4. seit Berlusconis Amtsantritt 2001.
Der Streik richtete sich gegen die geplanten Steuersenkungen, die aber von den Gewerkschaften und der linken Opposition als Geschenke für die Wohlhabenden zu Lasten des Sozialstaats angesehen werden.
Hat es in der Bundesrepublik jemals einen Generalstreik gegeben? Nein. Wäre einer hier überhaupt denkbar? Nein, weil is verboten.
Zum Beispiel ein Streik gegen die exorbitanten Altersbezüge und Übergangsgelder für BundesMinister, denn diese Gelder fehlen solange an anderer Stelle, zB für soziale Projekte. Alle wissen das, alle - bis auf die betroffenen Nutzniesser - stört das, aber keiner ruft zum Streik oder wenigstens zur Demo oder auch nur zur UnterschriftenSammlung auf. Pennt die Gewerkschaftsführung? Oder zocken Sommer, Bsirske und Consorten ähnlich üppig ab, wie die Minister und halten sich darum bedeckt? Eine Krähe hackt der anderen ... Eine Hand wäschst die andere. Und die Studis vom AStA oder wer sonst früher sich mit dem Organisieren von Demos schonmal in MassenMobilisierung, PersonalManagement und Logistik geübt hatte - der macht das heute wohl lieber in Seminaren und übt sich ansonsten in Unauffälligkeit und Folgsamkeit zur MachtElite, um seine KarriereChancen nicht zu riskieren.
Scheisse alles. Der deutsche Michel mit der Schlafmütze auf dem Kopf ist noch immer aktuell. Nur die Mütze ist heute modern aus Synthetic und wird in Fernost gefertigt.
Mittwoch, Dezember 01, 2004
Das Netzwerk rechts-extremer Frauen
Zwei Freundinnen an der Spitze einer Gruppe, die sich angeblich vor allem gegen Kinderschänder engagiert: die Aktive Frauen Fraktion – kurz AFF. Doch eigentlich sind sie in einer ganz anderen Szene tätig - als Veranstalter von konspirativen Skinhead-Konzerten.
Engagement nur gegen Kinderschänder oder auch für die rechtsextreme Frauenfraktion? Die Führerin der AFF aus Württemberg hat dieses Jahr beispielsweise das bundesweite Treffen des rechtsextremen Wikingerversandforums im Namen der Aktiven Frauen Fraktion organisiert. Kein Häkelverein, sondern kämpferische Aktivistinnen – so beschreiben sie sich selbst.
Doch die rechtsextreme Frauengruppe wird vom Verfassungsschutz einfach unterschätzt. Ihre Bedeutung als Konzertveranstalter wird heruntergespielt, bei manchen Konzerten scheint der Verfassungsschutz nicht einmal zu wissen, dass die Gruppe an der Organisation beteiligt war.
Aber auch der Einfluss rechtsextremer Frauen wird einfach unterschätzt. Das nutzen die Neonazis zur Imageaufbesserung – denn Frauen wirken nicht so aggressiv wie Männer. Doch ideologisch stehen die Frauen den Männern in nichts nach.Der vollständige Text
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2004/00199/druckversion.html
Und aus einem anderen Text, der dort verlinkt ist:
Völkischer Rassismus und Emanzipation, Goebbels und HipHop, Blut und Boden und eine lesbische Lebensgemeinschaft werden in der rechtsextremen Lebenswelt nicht mehr als unüberwindbare Widersprüche empfunden.
Eine scheinbar zeitgemäße Mischung aus Fremdenhass und Gleichberechtigung, die Brücken in die Mitte der Gesellschaft schlägt.
„Je normaler diese Frauen auftreten, desto erfolgreicher dürften sie sein, das ist eine große Gefahr“
Redaktionen leben in Angst vor der Normalität, und rechtsextreme Frauen sind oft normal, politisch so gefährlich normal, dass sie kaum eine Fußnote in der Berichterstattung wert sind.
Bisher dachte auch ich tatsächlich, dass sich (scheinbar) moderne Frauenrollen nicht vertragen mit rechter Ideologie. Aber nach dem Lesen einiger der o.g. verlinkten Texte, kann frau offenbar lesbisch, emanzipiert, selbstständig und dennoch rassistisch, faschistisch und partiell unterwürfig sein, also nach eigenem Urteil "sauber ticken". Gefährliche Schein-Normalität.
Fasst man zusammen, was irgendwie nicht zusammen passt, nämlich dass der Verfassungsschutz gefährliche rechtsradikale FrauenNetzwerke angeblich nicht kennt, obgleich die rechtsradikale NPD von Leuten des Verfassungsschutzes durchsetzt ist, dann entsteht ein beunruhigender GesamtEindruck.
Siehe auch: http://gehe.blogspot.com/2003/12/persnlicher-rckblick-im-fadenkreuz-von.html
Sonntag, November 28, 2004
Samstag, November 27, 2004
Ein elfjähriger Junge ist im Kreis Höxter bei einer Zahnarztbehandlung gestorben. Der Junge hatte bei der Behandlung in einer Zahnarztpraxis unter Vollnarkose gestanden.
http://www.wdr.de/themen/panorama/8/zahnarzt_narkose/index.jhtml
Das sollten sich all' jene immer vor Augen halten, die meinen, eine Schönheits-Op sei ähnlich sicher wie ein FriseurBesuch oder eine TupperParty: Eine Vollnarkose ist eben NICHT ungefährlich, ebenso wie viele chirurgische Eingriffe. Wenn das die Patienten schon nicht wissen, dann wenigstens aber jeder Arzt.
Aber Ärzte sind eben auch nur Menschen und Menschen sind eben auch schlecht und böse. Schlecht, im Sinne von schlampig, fahrlässig, bequem, oberflächlich, nachlässig, dumm und überheblich. Böse, im Sinne von vorsätzlich.
Dienstag, November 23, 2004
ist das richtigere Wort für Menschen die keinen Job, keine bezahlte Tätigkeit haben. Arbeitslos klingt dumpf und dumm nach einem Begriff aus Zeiten und Orten mit Arbeitslagern und Zwangsarbeit, und er ist auch sachlich falsch.
Wie jeder spätestens seit der Existenz von Monarchie, Adel und des Beamtenstatus weiss, kann man auch reichlich für Nichtstun bezahlt werden. KANN.
Dem gegenüber gibt es Leute, die reiben sich zB in ehrenamtlicher oder sonstiger gemeinnütziger Tätigkeit auf, malochen also für lau - gelten aber als arbeitslos, obwohl sie mehr oder härter schaffen als etliche Erwerbstätige.
Der Begriff "arbeitslos" ist aber auch eine reaktionäre Diskriminierung aller Hausfrauen und Mütter, die von ihrem Mann mit einem Taschen- oder Hausfrauengeld oder als AlleinErziehende vom Staat versorgt werden.
Kinder können aber nicht die einzige Legitimation sein, dass ein/e Erwerbslose/r nicht als arbeitslos gilt. Es gibt viel zu tun, aber wenige, die es bezahlen (wollen). Ob jemand arbeitet oder nicht, also Arbeit hat oder nicht, können Aussenstehende schwerlich beurteilen. Nur ob jemand erwerbslos ist oder nicht, lässt sich - abgesehen von Schwarzarbeit - ziemlich klar sagen.
Wer erwerbslos ist, ist nicht zwangsläufig arbeitslos. Wer erwerbstätig ist, arbeitet nicht zwangsläufig.
https://www.taz.de/pt/2004/11/23/a0107.nf/textdruck
Nicht nur das. Wie u.g. ist auch die Aufteilung in Altenheime und Kindergärten gescheitert, die Trennung in Blogger und Leser, die Zersplitterung der solidarischen Krankenversicherung in hunderte Einzelkassen, und vieles mehr. Wann wächst endlich zusammen, was zusammen gehört?
LeihEnkel im Altenheim: Endlich hat die alte Dame wieder jemand, der ihr zuhört, und der kleine Jules jemanden, der ihm Geschichten erzählt. Seit August treffen sich beide im selben Heim, die eine über 80, der andere gerade mal drei.
Der Leiter des Verbandes französischer Seniorenheime ist der Initiator des Experiments, bei dem Kinder von Senioren betreut werden, und umgekehrt. Das Modellprojekt läuft mittlerweile in fünf französischen Heimen und ist ein Versuch, zwei drängenden Problemen in der Europäischen Union entgegenzutreten: immer weniger Kinder stehen einer steil ansteigenden Zahl von Rentnern gegenüber.
Der ganze Beitrag des ZDF-Auslandjournals über das französische Experiment, Kindergarten und Altenheim für einige Stunden jeden Tag, zusammen zu legen, unter http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2220629,00.html
Freitag, November 19, 2004
Hat die Regierung ja schon geschickt gemacht: Die sozialen Einschnitte im Zuge von Hartz IV finden im Winter statt, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass es dann nochmal zu massenhaften Montags-Demos kommt, erheblich minimiert ist. Wer demonstriert schon gerne bei Minustemperaturen oder im Schneematsch.
Hatten ja auch die Castor-Transporteure schon erfolgreich praktiziert: Die Transporte in die kalte Jahreszeit verlegt, so dass es kaum noch Demonstrationen gab. Grade solche Aktionen sind ja von einer Art, denen man eben nicht alternativ mit virtuellen Blockaden begegnen kann.
Bei Hartz IV ist es ein bisschen anders. Statt auf der Strasse spazieren zu gehen, hätten die Engagierten auch alternativ diverse andere Aktionen machen können, wie zB Petitionen, UnterschriftenSammlungen, Gerichtsklagen, und und und - aber da war ja Sommer.
Eine ParallelGesellschaft aufbauen, die sich wieder auf die alten Talente der Tauschwirtschaft bezieht, mit alternativer Währung. Also einen eigenen Wirtschaftskreislauf entwickeln. Eine Parallelkultur gut ausgebildeter Erwerbsloser. Regionale Tauschringe gibt es schon lange im ganzen Bundesgebiet. Vernetzungen untereinander via Internet könnten womöglich noch weiter ausgebaut und verbessert werden.
Update: Eberhard Seidel: Häufig werden Einschränkungen zunächst bei den Minderheiten praktiziert, weil dort der Widerstand am Geringsten ist. Später werden sie auf weitere Teile der Gesellschaft ausgedehnt. Auch mit der Demontage der Sozialhilfe wurde bei den Nichtdeutschen angefangen. Genauso ist es bei den Einschränkungen von Demokratie- und Freiheitsrechten.
[im Interview mit der Telepolis vom 28.11.04]
Wieso eigentlich wird vom Angeklagten und seinen Sympathisanten die Folterandrohung damit gerechtfertigt, man habe das Leben des entführten Jungen retten wollen, wenn man doch aber davon ausgehen musste/konnte, dass der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit da schon nicht mehr lebte. Der Täter war gefasst und eigentlich sogar auch der Entführung überführt und es ging nun für den Täter quasi darum, welches Strafmass er zu erwarten hat, also wie lange er im Knast bleiben muss, was sich daran bemisst, ob er den Jungen "nur" entführt oder auch umgebracht hat.
Im Falle der Junge hätte zu der Zeit noch gelebt, stand der Täter also letztlich vor der Wahl, den Jungen lebendig finden zu lassen, indem er dessen Aufenthaltsort nennt, oder als Mörder bestraft zu werden, indem er schweigt. Der Entführer war kein Psychopath, also ist die Tatsache, dass er den Aufenthaltsort des Jungen nicht nennen wollte, doch eigentlich ein deutliches Indiz, dass der schon nicht mehr lebte. Mithin fällt der rechtfertigende Notstand weg, mit dem der angeklagte FolterPolizist sein Tun zu legitimieren versucht.
Im übrigen war der bestellte "Folter-Experte" schon auf dem Weg zum zu Folternden und es hatte sich sogar ein PolizeiArzt gefunden, dabei zu sein! Erinnert mich ein bisschen an die US-Praxis der in fremde Länder outgesourcten Verhöre, um dort mehr Freiheiten beim Umgang mit den zu Verhörenden zu haben.
Der angeklagte FolterPolizist Daschner war nicht mutig, wie einige behaupten, weil er ein vermeintlich überkommenes Tabu gebrochen habe. Er war mutig, weil er sich zu seinen FolterBestrebungen öffentlich bekannt hat. Dafür trägt er nun auch hoffentlich die Konsequenzen, denn sonst war es kein Mut. Der FolterPolizist war feige und er hat ein gutes Gesetz ignoriert. Feige, weil er sich dem gefühlten Druck der Öffentlichkeit, irgend etwas zu TUN, gebeugt hatte und für das eigene Image bereit war, das Gesetz links liegen zu lassen und einen Wehrlosen zu foltern. Denn ein Menschenleben zu retten gab es vernünftigerweise nicht mehr. Aber Polizist Daschner fehlte offenbar der Mut, dem Mob mit Vernunft zu kommen.
Wie ein StrafrechtExperte sagte, gilt dieses Folterverbot primär für den Staat und seine Bediensteten. So wäre zB der Vater des entführten Jungen, wenn er des Entführers habhaft geworden wäre und diesen gefoltert/gequält hätte, damit der den Aufenthaltsort seines hoffentlich noch lebenden Sohnes verrät, wohl anschliessend frei gesprochen worden. Notwehr, Affekt, emotionaler Not- oder Ausnahmezustand. Das gilt aber nicht für Justiz und Polizei. Die haben schliesslich andere Möglichkeiten und Instrumente. Legale.
Dienstag, November 16, 2004
Mit Cortison bekämpft man mW keinen akuten AsthmaAnfall. Die verengten Atemwege werden vielmehr mit einem Sympathikomimetikum frei geboxt. Und weil das auf Dauer die Schleimhäute einsehbar wund macht, also das Gewebe entzündet, muss dann zur Unterdrückung dieser Wundreaktion Cortison her.
Ich hab es selbst erlebt, wie schon nach ein paar Mal Hinhalieren von Cortisonpulver allmählich der Gaumen taub wurde. Hab dann sofort das Zeug verbannt und alles getan, auch auf das Bronchialspasmolytikum verzichten zu können. Bis heute hat das ganz gut geklappt.
Btw: Das Cortison hat (der KKasse) pro Packung etwas über 100 DM gekostet und ich weiss noch, wie der Lungenfacharzt mir unbedingt schon die zweite Packung verschreiben wollte - auch auf Vorrat - obwohl ich die erste noch nicht verbraucht hatte. So alle paar Wochen etwa 120 DM für einen CortisonInhaler und sowieso noch ein paar Mark für das Spray, das hätte der SoliGemeinschaft einiges gekostet. Durch Selbststeuerung konnte ich mir selbst diesen NebenwirkungsMist erparen und der SoliGemeinschaft einige tausend Mark ChronikerKosten. Die Werktätigen in der Pharmabranche verdienen sicher nicht schlecht und können und müssen das verschmerzen.
Samstag, November 13, 2004
Klar: Ein deutscher Medizin-Professor, der einen Patienten absichtlich fast umbringt, weil er weiss, dass er das hier in Deutschland praktisch folgenlos machen kann, wird sicherlich ALLES tun, den überlebenden Patienten hinterher wenigstens mundtot zu machen, wenn der später versucht, seinen Fast-Mörder zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Fascho-Arzt hat zwei Dinge zu fürchten, im Falle er landet vor einem StrafGericht: Sein Ruf wird ruiniert - beruflich wie privat. Der reinweiss bekittelte, Fachbücher und -artikel schreibende, edle Autos fahrende, Goldkettchen tragende Elitebürger und Ex-MilitärArzt, würde plötzlich nicht nur als skrupelloser, Menschen verachtender PseudoArzt, Sadist und Schwerkrimineller erkennbar, der für Geld und Karriere mehr als nur über sprichwörtliche Leichen geht, sondern auch als Versager. Womöglich wird ihm sein Prof-Titel ab erkannt und er der Verachtung seiner Berufs- und Standeskollegen preisgegeben. Weniger, weil er PatientenLeben zerstört hat, sondern weil er sich hat erwischen und zur Rechenschaft ziehen lassen - so eine Niederlage und Schmach darf einem professoralen EliteBürger und erst recht einem Militär nicht passieren. Da sind eine ganze Menge Interessen und Mächte vor: Militärischer CorpsGeist, Rechtslastiges Gesindel jedweden Milieus und jeder Couleur, herrschende Politik, Medizinerschaft, akademisch-juristische Elite, und last and least die pekuniären Speichellecker, die als webloggend-müssigängernde Technoide und Emotionen drechselnde Verbal-Huren für Geld fast alles tun.
An zweiter Stelle wird der Täter einiges Geld an sein Opfer zahlen müssen. Für eine halbe oder viertel Million Euro muss wohl selbst ein Medizin-Professor etwas tiefer in seine Portokasse greifen.
Selbst wenn er diesen Betrag für die Vorfeld-Sabotage eines Strafprozesses einsetzen würde, also sein Opfer mit allen Mitteln erfolgreich daran hindern kann, dass es zu einer Anklage kommt, so hätte er damit immerhin noch seinen Ruf und seinen Titel gerettet.
Für eine halbe oder viertel Million Euro lassen sich sicherlich eine ganze Menge paramedizinische BloggerZombies und andere Faschisten bezahlen, die das Opfer mit einem DauerSperrfeuer verbaler und anderer Knüppel zwischen seine Beine am Vorwärtskommen hindern sollen.
Für jeweils ein paar tausend Euro wird der Täter mehr als genug männliche oder weibliche Seelen-Flittchen finden, die Sabotage üben - im Internet und ausserhalb. Gescheiterte Ost-Existenzen, LangzeitStudenten, geltungsgeile Schreiberlinge, HighTec-Freaks und andere moralische Windbeutel, die mit ihrer gelenkigen Schnauze und ihrer Technik jede Scheisse tun, die ihre ärztliche Geldquelle von ihnen verlangt. Für zB 10 bis 50 tausend Euro wird eine emotionale Schlüsselfigur sicher ein, zwei Jahre gern ein oder mehr seiner/ihrer Weblogs der Dressur und Manipulation eines lukrativen Lesers unterordnen.
Anders lässt sich kaum erklären, warum so viele Blogger ebenso penetrant und vehement wie grund- und sinnlos soviel Unsinn, Dreck und Müll zu einer Sache und Person äussern, die sie zu kennen vorgeben, aber tatsächlich nicht begriffen haben: Viel gesehn und nix verstanden, und weiter werfen als wie sie gucken können - Blindfische mit technisch verstärkten WurfArmen.
Die gleichen Blogger, die sich über die böse Bush-Administration, Folter in Guantanamo und Abu Ghraib empören, schlagen sich vor der eigenen Haustür auf die Seite solcher Folterer und Militär-Faschisten hier zu Lande. Im Schutz der Gruppe zu nölen ist schon einfach, noch billiger zu haben ist Kritik an Zuständen janz weit draussen. Es gibt nix Gutes ausser man tut es. Statt hier vor Ort auch nur einen hilfreichen Handschlag zu TUN, werden lieber ganze Wagenladungen salbadert.
Freitag, November 12, 2004
Sonntag, Oktober 24, 2004
"Die Staatsanwaltschaft kann heute machen was sie will."
Um den deutschen Rechtsschutz ist es nach Ansicht der Stiftung Pro Justitia schlecht bestellt. Geprägt von "Willkür" der Staatsanwälte seien die Rechte des Bürgers oft "keinen Pfennig wert, weil sie unterlaufen werden", sagte der Stiftungsvorsitzende, Rechtsanwalt Alexander Keller.
Die neue Stiftung Pro Justitia, vom früheren SAP-Gründer Dietmar Hopp mit bis zu 2,5 Millionen Euro ausgestattet, will das ändern.
So sei es beispielsweise ein Problem, dass Staatsanwälte allein über die Aufnahme und die Einstellung von Ermittlungsverfahren entscheiden.
Er bemängelte auch, dass Richtervorbehalte etwa bei der Telefonüberwachung und Hausdurchsuchung durch vorformulierte Beschlüsse unterlaufen würden. Zudem würden Geständnisse durch "rabiate Mittel" erzielt, um kürzere Verfahren zu erreichen.
Der emeritierte Professor Otto Backes bemängelte fehlende Kontrolle und stellte fest: "Die Staatsanwaltschaft kann heute machen was sie will."
Ein prominenter Beirat wird die Stiftung unterstützen: Die FDP-Politikerin und frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der frühere Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes, Ernst Gottfried Mahrenholz, und der Leiter des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung und frühere Staatsanwalt Heribert Prantl sollen die Ergebnisse der Arbeit in die Öffentlichkeit tragen.
Auszug aus einem Text von
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3722856_TYP4,00.html
Auch meiner Erfahrung nach scheinen viele Staatsanwälte die Rechtspflege tatsächlich als ihre Privatveranstaltung zu sehen. Nach Gusto wird ermittelt oder auch nicht, so mein Eindruck. Verbrechen und schwere Kriminelle bleiben unbehelligt, Bagatelldelikte und harmlose Leute werden stringent verfolgt. Bestechlichkeit kann's doch wohl nicht sein - Staatsanwälte werden doch sehr gut bezahlt. Aber eben weitgehend egal was und wie sie es tun.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz Peter Schaar sieht das Grundrecht der Bürger auf informationelle Selbstbestimmung gefährdet. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Euro für die kommende Ausgabe erklärte Schaar, die Behörden seien offensichtlich bemüht, unter Einsatz moderner Technik alle möglichen Lebenssachverhalte zu erfassen, um damit jegliches Fehlverhalten frühzeitig zu erkennen. Der Einzelne werde Gegenstand einer Durchleuchtung, deren Umfang er längst nicht mehr durchschauen könne.
Es würden zwischen Arbeitsverwaltung, Steuerbehörden oder Polizei immer mehr Informationen getauscht, sagte Schaar weiter. Die Beobachtung und Registrierung des Bürgers werde zum Regelfall. Einige der neuen Maßnahmen seien verfassungsrechtlich bedenklich.
Heise-Meldung vom 18.10.04
Meiner Wahrnehmung nach, ist es sogar noch schlimmer, die Datenerfassung und ihr Austausch noch umfassender.
Drei Aspekte machen das Ganze so gefährlich: Die Datenerfassung dient nicht einer neutralen und transparenten Institution, sondern ist kaum kontrollierbar und wird von Macht-Eliten missbraucht, um andere Bürger, das gemeine Volk, die Weniger-, Nicht- und UnterPrivilegierten immer perfekter in den Griff zu bekommen.
Während es früher ein enormer Aufwand war, Informationen über die Bürger auf Karteikarten zu speichern und möglichst verfügbar zu halten, so gibt es diesen ehemaligen Flaschenhals, der vor der massenhaften Komplett-Erfassung einigermassen schützte, heute so nicht mehr.
Fast sämtliche Lebensbereiche laufen über EDV / IT sind also jederzeit und überall observierbar. Alles was via Internet oder über Behörden und Institutionen angebahnt und abgewickelt wird, ist schnell und gründlich erfassbar. FilterProgramme fischen jedes gewünschte Profil heraus.
Aber es sind auch die vermeintlichen Kleinigkeiten, die ein hohes Gefährdungspotential aufweisen.
Vor etlichen Jahren, ich war neu in eine Wohnung gezogen, da sehe ich durchs Fenster, dass ein moderner KleinTransporter vorm Haus hält, zwei Männer in weissen Overalls steigen aus, einer mit Klemmbrett und nehmen den Gelben Sack mit, den ich grade rausgestellt hatte. Ich war ziemlich überrascht und überlegte, wer das gewesen sein könnte, wer ein Interesse und welches Interesse daran haben könnte, an meinem Abfall. Denn weder der Wagen noch die Typen trugen ein FirmenSignet.
Aus dem Inhalt der Gelben Säcke lässt sich einfach und sicher eine ganze Menge elementarer Informationen über den jeweiligen Haushalt herauslesen und grade bei Single-Haushalten ist eine personale Zuordnung recht eindeutig machbar. Die Informationen sind schnell in ein Datensystem speicherbar und stehen überall zur Verfügung. Auf einigen Packungen befinden sich sicher Fingerabdrücke, die man abnehmen kann. Hat man eine zentrale Fingerabdruckdatenbank fast aller Bürger, könnte man auf diese Art fast jeden Abfallsack einer bestimmten Person zuordnen. Liegen Medikamtenpackungen im Abfall? Gegen welche Krankheiten?
Der andere Sektor mit scheinbar namenlos und nicht kontrollierbarer Konsummöglichkeit, ist der ganze Bereich technischer Geräte und anderer Dinge für Haushalt und Hobby, die man bar/cash kauft. Da ist es aber so, dass bei Reklamationen und Umtausch die Personalien angegeben werden sollen - angeblich fürs Finanzamt. Da wird dann vermutlich in der Firma selbst, aber auch irgendwo in einer Behörde registriert und wer weiss wie lange gespeichert, welche Bekleidung, welche Software, welches Gerät, wer wo und wann gekauft und dann reklamiert hat.
Auf alle BehördenDaten haben staatliche Ermittler Zugriff. Auch Verdacht unabhängig. Die können von sämtlichen staatlichen Stellen die Informationen zur Person abgreifen, wie zB auch von den Leihbüchereien, welche Medien sich jemand bisher entliehen hat. Daraus lässt sich oft schon ein markantes Persönlichkeitsprofil erstellen. Je mehr Daten, desto besser kann ein Profiler virtuell in die Haut einer Zielperson schlüpfen und ihr Verhalten vorhersagen.
In den Schulen gibt es ja eine mindestens 20jährige Aufbewahrungsfrist für Klassen- und Abschlussarbeiten - angeblich als Sicherheit gegen juristische Reklamationen (Wer reklamiert noch nach 20 Jahren seine Schulzensuren?). Wer also bis etwa zum 40. Lebensjahr irgendwie das Interesse von Datensammlern/Ermittlern auf sich zieht, aus welchen Gründen auch immer, sollte vielleicht damit rechnen, dass seine alte Schule Besuch von diesen Leuten bekommt und seine Klassenarbeiten durchgesehen werden? Grafologisches Gutachten und natürlich inhaltlich die Art zu formulieren, zu denken.
Es geht bei dem Ganzen auch darum, Leute die sich Gesetzes konform verhalten, die man also mit den üblichen Repressalien nicht in den Griff bekommt, dennoch effektiv lenken und formen zu können, wohin und wie man sie haben will. Und zwar möglichst unsichtbar, also ohne Aufsehen zu erregen, unter dem Mantel des Alltags, hinter den Kulissen der Normalität. Um die Zielpersonen zu Marionetten zu machen, muss man die individuellen Anknüfpungspunkte herauskriegen. Abneigungen und Vorlieben, um die Zielpersonen gezielt zu ködern oder unter Druck zu setzen.
Gelingt es nicht, den Bürger so zu provozieren, dass man ihn in den Knast verfrachten kann, nimmt man ihn durch andere Methoden in die Zange. Zum Beispiel mittels des Medizinwesens. Vielleicht auch darum wird möglichst jeder Bürger irgendwie an den Medizinbetrieb (vulgo Gesundheitswesen) gebunden. Sei es durch regelmässige Diagnose- und TherapieIntervalle, und der Definition auch kleinerer Befindlichkeitsprobleme zu Krankheiten - auf dass jeder Bürger immer mal wieder in Kontakt mit einem Arzt kommt und dadurch als Person überprüfbar wird - ähnlich wie beim Auto TÜV, ASU und die Werkstattintervalle.
Und medizinische PatientenDaten haben es dann wahrscheinlich nicht mehr allzu weit bis zu Datensammlern und Ermittlern. Beispielweise in einer Universitäts-Klinik braucht es dazu wohl lediglich eine einzige ärztliche Kontaktperson. Es kann mir keiner erzählen, dass wenn ein staatlicher Ermittler so einen kooperationswilligen Arzt oder eine Ärztin telefonisch kontaktiert und um Informationen zu einer bestimmten Person bittet, dass nicht problemlos die Patientendaten aus dem medizinischen Datennetz (bundesweit) geschöpft und dem Ermittler in groben Zügen und auch Details zur Person und ihrer Lebensgeschichte genannt werden. Von dem Vorgang gibt es dann nichts Schrifliches, keine Belege, keine Zeugen. Aber die Ermittler haben bekommen, was sie wollen.
Frage: Was hindert zB eifrige Datensammler/Ermittler daran, womöglich privat einen unangreifbaren Server irgendwo auf Vanuatu oder so, zu mieten (*.de/vu) und dort über Bundesbürger Daten zu speichern, die hier nicht gespeichert werden dürfen oder hätten gelöscht werden müssen, und die sie selbst ermittelt oder aus dem System geschöpft haben? Ohne Computer und Internet vor noch wenigen Jahren undenkbar - heute machbar und preisgünstig.
Sonntag, Oktober 17, 2004
Nach Meinung des US-Wirtschaftpsychologen Paul Babiak würden in den Führungsetagen immer mehr Psychopathen beschäftigt, die ihre Untergebenen drangsalieren. Zynischerweise bedürfe jedoch die heutige Geschäftswelt gewissenloser Chefs, die vor harten Entscheidungen nicht zurückschreckten, so Babiak. „Ein Psychopath hat keine Skrupel einen Betrieb zu schließen.“
SZ vom 12.10.04 www.sueddeutsche.de
Gilt sicher auch für Ärzte, die als Teil der MachtElite der Deutschland-AG keine Skrupel haben, nach Gusto arbeitsfähige Bürger in Sozialfälle zu therapieren (Zigtausende Opfer von Ärztepfusch jedes Jahr). Die Ärzte kassieren - die Patienten und Sozialkassen zahlen. Die einen mit ihrer Gesundheit und EinkommensEinbuszen, die anderen mit ihren Beiträgen. Dass Ärzte mit ihrem destruktiven Tun die Sozialkassen ruinieren und auch damit den Betrieb Deutschland-AG zu Grunde richten, ist diesen Psychopathen doch egal.
Dienstag, Oktober 12, 2004
Montag, Oktober 11, 2004
Jeder Mensch braucht ein gewisses Mass an Einsamkeit
Mit den Wänden zu reden, hat nichts Befreiendes.
In der Einsamkeit findet der Mensch zu sich selbst. Darum verhindern totalitäre Regime, dass Menschen in Freiheit länger alleine sein können.
Den Betreffenden, von ihnen ungewollt, ständig die Rückmeldung der Gegenwart anderer Menschen zu geben, sei es durch Andeutungen, ständig beobachtet und gehört zu werden, ist eine Form der gewaltsamen Ent-Individualisierung von Menschen - also faschistoid. Fremdsteuerung soll nach und nach an die Stelle von Selbststeuerung treten. Die Protagonisten belegen ihre perfide Strategie sicher euphemistisch mit Vokabeln wie "soziale Einbindung" oder ähnlichem (siehe Euphemismen bei Orwells "1984").
Der Psychotest aus dem Krankenkassenheft versucht es mit Tücke, aber am Ende verrät er sich. »Trinken Sie gern mal ein Gläschen Alkohol?«, lesen wir da und machen unser Kreuz erleichtert bei »Nie«. Wir trinken Wein. Das macht einen neunzigprozentigen Unterschied. Vergleichen wir: Wein ist ein uraltes Kulturgut, das schon vielfältigste Verwendungen fand. Als Blut Christi, als Narkotikum in der Medizin, als Getränkereserve der Weltumsegler. Und Alkohol? Das ist eine Wissenschaftsvokabel aus dem 19. Jahrhundert für ein Zellgift ohne Geruch und Geschmack.
Vergleichen wir zuletzt noch die Zutaten: Wein besteht aus Trauben, Sonne, Erde, Holz, Hefe – und aus einem Gärungsabfallprodukt, das die Aromen entfaltet, dabei aber so wenig hermacht wie Zucker in der Marmelade. Alkohol ist eine in der Natur rein nicht vorkommende Droge, die selbst ihre Opfer nur gestreckt und parfümiert herunterbekommen.
Aus: http://zeus.zeit.de/text/2004/39/W-Glosse
„Deutschland als einer der größten und teuersten Pharma-Märkte ist ein gefundenes Fressen für Arznei-Fälscher“
Nicht alle Pharma-Experten möchten sich zu dem Thema äußern – manche fürchten die mafiösen Methoden der Fälscher. „Bereits fünf bis sieben Prozent aller Arzneien hierzulande sind falsch“, sagt ein Insider, der mehr als 40 Jahre in der Branche gearbeitet hat. Sein Fazit: Längst sind nachgemachte Arzneien nicht mehr nur ein Problem der Entwicklungsländer.
Aus der Süddeutschen Zeitung vom letzen WE
Zusätzlich ist interessant, dass dieses medizinische Vertuschungsgutachten auf einer Tagung des Berufsverbandes der Chirurgen am 4.3.2003 in Leipzig mit dem Thema: “ Der Chirurg als Sachverständiger im Kunstfehlerprozess“ zur Diskussion verwendet wurde. Völlig überrascht waren die Veranstalter, als der Autor dies Gutachten als typisches Vertuschungsgutachten bezeichnete, weil die Beinamputation bei der Patientin, wie oben dargelegt, wegen eines Kunstfehlers erfolgte, worüber Einigkeit bei den anwesenden Chirurgen herrschte. Die Veranstalter waren aber nicht bereit, Namen der Patientin oder das Aktenzeichen des Gerichtsverfahrens preiszugeben, um im nachhinein doch noch eine Entschädigung der Patientin zu erreichen und die universitären Gutachter zu belangen oder wenigstens anzuprangern.
Prof. Dr. Krug in seiner Dokumentation des Skandals sog. Vertuschungsgutachten, mit denen medizinische Behandlungsfehler von Gutachtern nicht aufgedeckt, sondern vertuscht werden.
Entnommen aus dem Vereins-Rundbrief I/2004 der BAG-Notgemeinschaften MedizinGeschädigter
www.bag-notgmeinschaften.de
Gesundheitlich fertig gemacht, zum Krüppel operiert und dann auch noch von universitären Gutachtern verachtet und um ihr zustehendes Schmerzensgeld und um Schadenersatz betrogen. Die Total-Entwürdigung: Von Ärzten gesundheitlich, finanziell und psychisch ausgebeutet - dem Gegenteil von Hilfe und Fürsorge - und die Solidargemeinschaft der Krankenkassen-Beitragszahler abgezockt, weil der ÄrztePfusch genauso honoriert wird, wie gute medizinische Leistung. Und schliesslich ist die Patientin ja auch noch erwerbsmäszig behindert, findet womöglich keinen Job, wird also durch Ärzte zum Sozialfall. Viel und lebenslanges Leid für die junge Frau und ihre Angehörigen, hohe Kosten für die Solidargemeinschaft - weil Ärzte den Anforderungen ihres Berufs charakterlich nicht gewachsen sind und man sie gewähren lässt. Und selbst als ein Insider all die Fehler aufdeckt und Zustimmung durch die Kollegen bekommt, verweigert man der entwürdigten und ausgebeuteten Patientin den Ausgleich.
Nach meinen persönlichen Erfahrungen und Informationen, scheinen VertuschungsGutachten der Normalfall zu sein - seriöse Gutachten die leider seltene Ausnahme.
Samstag, Oktober 09, 2004
Fühlten Sie sich in New York beengt?
In New York habe ich in einem Appartment in der Nähe eines Parks gewohnt. Ich bin dort jeden morgen sehr früh aufgestanden, um die Eichhörnchen zu beobachten. Sie müssen wissen: Ich bin auf meine alten Tage ein sehr einfacher Mann geworden. Meine Neighbourhood war schön, als ich dahingezogen war. Viele Junkies, Kriminelle, Schwarze - ich mag eine solche Gesellschaft. Aber nach und nach zogen da immer mehr Leute wie ich dahin. Popstars, Prominente, Fernsehleute. Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Ich musste da weg.
Iggy Pop im Interview mit dem AlertMagazin:
http://www.alertmagazin.de/alert.php?issue=6&content=fa_pop
Donnerstag, Oktober 07, 2004
ZEIT: Was haben Sie zurzeit für einen Eindruck von Oskar Lafontaine?
Leinemann: Das ist wirklich trostlos. Ich habe selten so etwas Trauriges, beinahe Anwiderndes gesehen wie seinen Auftritt bei dieser Montagsdemonstration in Leipzig.
ZEIT: Er war für viele mal ein Hoffnungsträger.
Leinemann: Sicher, auch für mich persönlich. Und ich dachte, durch das Attentat sei er menschlich gereift. Stimmte aber nicht.
An die Stirn fassend: Menschliche Reifung, weil jemand Opfer eines Verbrechens wurde.
Zum Trauma noch die Erwartungshaltung, danach ein besserer Mensch sein zu müssen.
Und wie praktisch: Attentate verüben, auf dass das Opfer hinterher, wenn schon nicht tot, dann wenigstens ein besserer Mensch wird.
Der Zwang, im Negativen noch unbedingt was Positives zu sehen, wenn's der eigenen Bequemlichkeit und Harmoniesucht dient, treibt echt perverse Blüten.
Dienstag, Oktober 05, 2004
Gestern in Report aus Mainz lief ein Bericht über Pflegenotstand am Beispiel Demenzkranker.
Eine Frau hat ihren Demenz kranken Mann bei sich zu Hause, bewältigt mit ihm den Alltag. Sie selbst geht nebenher noch Teilzeitarbeiten. Beide mitleren Alters von eher typischem, schlecht aussehenden Gesundheitszustand.
Gezeigt wurde eine Szene mit beiden am Esstisch, der Mann leckt wie ein kleines Kind den Teller ab. Beim Anblick dessen, was die Leute auf den Tellern hatten, wunderte ich mich nicht mehr, dass der Mann krank ist - bei so einer Kost, würden vermutlich noch viele andere Menschen Demenzkrank werden:
Durchgekochte mehlige Salzkartoffeln, in denen vermutlich nicht ein VitaminMolekül zu finden ist, dazu MuskelfaserBraten, sicherlich auch ohne jeden physiologischen Wert, und das Ganze umflossen von brauner Sosse, die dem Organismus mehr schadet als nützt, und als Gemüse vielleicht totgekochtes Sauerkraut oder ähnlich. Neben dem Teller ein 1LiterMasskrug Bier. Wer sich so ernährt, darf sich über schwere Krankheiten nicht wundern.
Manchmal können Lösungen so einfach sein. Ich finde es traurig, dass die Leute sich mit einem schweren Schicksal herumschlagen, dass ihnen in Zukunft vielleicht noch viel mehr Kümmerniss und Leid bringt - während sie mit ein bisschen Bildung und Aufklärung im ErnährungsBereich, mit einer einfachen ErnährungsUmstellung oder -Ergänzung, womöglich viele schwere Sorgen weniger bekämen.
Häufig schaffen Krankheitssymptome grade die Voraussetzungen, um sich für das Bessere zu öffnen. Wegen seiner Demenz verhält der Mann sich wie ein Kind und ist vielleicht auch so offen wie ein Kind, was genutzt werden könnte, für eine gesündere Ernährungsumstellung. Denn meist gibt es ja bei älteren Leuten eine starke Ablehnung gegen jede Veränderung ihrer Essgewohnheiten. Die Demenz könnte das Tor sein, für Verbesserungen. Warum schickt die Krankenkasse den Leuten keinen Ernährungsberater? Sicher, es mag da für vieles zu spät sein und gesunde Ernährung ist auch kein alleiniges Allheilmittel. Aber für alles ist es sicher nicht zu spät, und man sollte allgemein mehr auf dem Sektor tun und früher damit anfangen.
Sicherlich gibt es auch starke Kräfte dagegen: Ärzte, die an solchen chronisch Kranken dauerhaft verdienen wollen, PharmaFirmen und Heime, die mit solchen Pflegefällen Kasse machen wollen. Aber das sind keine seriösen, legitimen Interessen. Weil es Geld für Elend ist, nicht Geld für gutes Leben.
Montag, Oktober 04, 2004
die demokratische Systemkritiker total observieren und die Inhalte dann auch noch via Internet frech und kaltschnäuzig dem hilflosen Opfer unter die müden Augen reiben.
Solch' feige Ferkel agieren im Dunkeln oder versteckt in der Gruppe. Offene und faire Begegnungen scheuen sie, wie Dracula das Licht. Seelische ZersetzungsTechnik, typisch für Diktatur oder Demokratur. Was wollen solche Arschlöcher erreichen?
Achja - der Bürgerrechtler soll sich nie sicher fühlen.
Russland? China? Nein - Deutschland.
Im gleichen Verhältnis wie menschliche Ethik und Moral fortschreitet, erodiert das Gewissens etlicher Leute.
Update: Stelle grade (wieder) fest, die Spam-Mails in meiner Box beziehen sich thematisch nicht nur auf Themen/Seiten, die ich im Netz ansurfe, sondern auch darauf, was ich mir im TV, Radio oder am Telefon als Thema raussuche!
Und als ich neulich im Blog eines Admin las, sein Server sei ausgefallen, da hatte ich hier tatsächlich an genau dem Tag auch keinerlei Spam-Mails in der Box.
Ich hatte zwar schon lange vermutet, dass der manipulative, suggestive und Viren-Müll aus eben dieser BloggerRichtung kommt - insofern ist es lediglich aber immerhin eine weitere Bestätigung meiner Vermutung.
Wer bezahlt diese organisiert bloggende Ferkel-Bande?
Zersetzungs-Blogger im Auftrag einer politischen oder sonstigen Elite? Partei-BlogSturmtruppen? Bloggende RegierungsSchutzStaffel?
Oder bestallt und protegiert von BKA, VerfassungsSchutz oder sonstiger para-staatlicher Organisationen? Eine Achse des Bösen: München - Düsseldorf?
Um faschistoide Verbrecher-Ärzte rechtstaatlich zur Rechenschaft zu ziehen, ist kein Geld und kein Strafverfolgungs-Interesse da. Aber um einen Regimekritiker und Ankläger seelisch zu zersetzen, durch permanente Observation und durch med. ZwangsUntersuchung - dafür ist Geld und Motivation im Überfluss vorhanden. Ich kann gar nicht soviel kotzen, wie mir schlecht ist. Rechtstaat? Ein faschistoider Witz auf Kosten ehrlicher Demokraten.
Gesundheitswesen? Ein Rudel reissender grauer Wölfe im weissen Schafpelz hält sich die Bevölkerung als Nutzvieh. Meine Wahrnehmung und Meinung.
Freitag, Oktober 01, 2004
Die "Nemesis der Medizin" war bei ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1975, damals unter dem Titel "Die Enteignung der Gesundheit", Schock und Provokation zugleich. Dabei hatte Illich nichts anderes getan, als einer ausufernden und krebsartig wuchernden Gesundheits- und Medizintechnokratie den Spiegel vorzuhalten. Detailreich und mit kritischer Brillanz wird gerade auch dem medizinischen Laien gezeigt, wie die verschiedenen Interessengruppen, wie Ärzteschaft, Pharmaindustrie und die sie begleitende Ideologie den Patienten zum süchtigen Verbraucher und die Medizin zum Verbrauchsgut werden lassen. Entfremdet von der natürlichen Erfahrung von Gesundheit, Krankheit und Tod, deren Definition wir lieber den Ritualen der Ärzteschaft vorbehalten, sind wir so dem Irrglauben verfallen, der Mensch sei vollständig reparabel.
Montag, September 27, 2004
Sogenannte Leistungsträger fordern immer mal wieder ein konsequentes Vorgehen gegen sog. Sozialschmarotzer.
Wenn ich mir vergegenwärtige, dass es in Deutschland jährlich etwa 40 000 Fälle von ÄrztePfusch gibt, also viele Menschen, die durch grobe ärztliche Fahrlässigkeit oder Vorsatz zu zeitweiligen oder dauerhaften Sozialfällen werden, dann missbrauchen Ärzte für ihre eigenen Dummheiten und/oder Vorteile nicht nur ihre Patienten, sondern auch die Sozialkassen.
Zur Rechenschaft gezogen werden idR aber nicht etwa die "sozialschmarotzenden" schlampigen oder gar kriminellen Mediziner. Es gibt sogar besinnungslose Leute, die hauen drauf auf geschädigte Patienten, die sollen gefälligst die Reste ihrer Existenz zusammenraffen, ihren Hintern hoch bewegen und sich ins Arbeitsleben eingliedern. Volkssturm-Mentalität.
Unter allen ärztlichen Schlichtungsstellen hierzulande herrscht bei der SchlichtungsStelle der bayerischen Ärztekammer die niedrigste Quote der Anerkennung von Patienten-Ansprüchen auf Schadenersatz und Schmerzensgeld.
Ich lese grade die Untersuchung des bayerischen Mediziners Prof. Dr. med. Arno Krug, zur Seriosität von ärztlichen Gutachten. Er nennt es Vertuschungsgutachten, schildert hanebüchene Zustände und spricht selbst von einem Skandal.
Die Patientin überlebte wie durch ein Wunder die Folgen einer einfachen Gallenblasenentfernung. Allerdings musste sie 50 Tage lang auf der Intensivstation unter künstlicher Beatmung und Luftröhrenschnitt behandelt werden. Anschliessend war noch eine 5-wöchige Behandlung auf einer chirurgischen Normalstation nötig, ehe eine mehr-monatige Rehabehandlung angeschlossen werden konnte.
5 chirurgische Hochschullehrer, davon 2 Direktoren von Universitätskliniken finden es ganz normal, wenn die Behandlung eines harmlosen Abszesses nach einer Gallenblasenentfernung zu derartigen Komplikationen führt und Kosten von über 100.000 DM verursacht.
Bei einer richtigen Behandlung wäre die Patientin nach 10-14 Tagen gesund nach Hause gegangen bei Kosten unter 5.000 DM.
(Aus einem Vortrag am 17.07.2004 in Rosenheim bei der Notgemeinschaft Medizingeschädigter in Bayern - Patient im Mittelpunkt- e.V.)
http://www.bag-notgemeinschaften.de/aktuell/aktuell.html
Sowas ist kein Einzelfall. Ganz im Gegenteil.
Wie wäre es, wenn sog. Leistungsträger mal an dieser Stelle vor der eigenen Haustür aktiv gegen solche "Sozialschmarotzer" vorgehen würde? Und zwar sowohl vorbeugend als auch heilend. Also dafür sorgen, dass ärztliche Arbeit seriös wird und gar nicht erst Patienten zu Schaden kommen. Und wenn es passiert ist, dann die ärztlichen Gold-Nasen zur Kasse bitten - auf dass die Solidargemeinschaft und die geschädigten Patienten wenigstens finanziell entlastet werden.
Allein der o.g. Fall von ÄrztePfusch hatte der Solidargemeinschaft also etwa 100 000 DM unnötigerweise gekostet.
Wenn man mal bescheiden einen Schnitt von nur 10% dieser Summe annimmt, also etwa 10 000 DM unnötige Kosten bei den o.g. 40 000 Fällen, dann kommt man auf eine jährliche Last von 400 Mio. DM unnötige Kosten für die Sozialkassen.
Verursacht von akademischen Leistungsträgern und angeblichen Gesundmachern (Ärzten), die sich diese Summe in die eigenen Taschen "erpfuschen". Eine Hand wäscht die andere.
Solange Gutachter, Gerichts-Juristen und Politiker solche Praktiken unterstützen, geht dieser Wahnsinn weiter. Naja, und last but not least ist natürlich auch jeder Bürger zum Widerstand gegen solche Zustände und Praktiken aufgefordert.
Samstag, September 25, 2004
James Surowiecki, Journalist beim "New Yorker" Magazin, ist zur Ehrenrettung der Menge angetreten.
Bei seinen Recherchen sei ihm auf einmal klargeworden, dass Gruppen unter den richtigen Voraussetzungen, wenn sie gut gemischt und ihre Mitglieder unabhängig sind, bessere Entscheidungen treffen können als einzelne, egal wie klug die sind.
Niemand möchte auf Spezialisten verzichten, wenn es ums Fliegen oder um die eigene Gesundheit geht. Doch selbst bei Ärzten wäre manchmal mehr tatsächlich mehr. "Wenn man Ärzte unabhängig von einander um die Diagnose von zehn Röntgenaufnahmen bittet", so Surowiecki, "kann man zum einen feststellen: Die Ärzte widersprechen sich, sie kommen oft zu verschiedenen Ergebnissen. Erschreckender aber ist: Wenn man einen Arzt zehn Röntgenbilder analysieren lässt und ihm ein paar Tage später die gleichen Bilder gibt, aber in einer anderen Reihenfolge, kommt er in etwa 20 Prozent der Fälle zu einer anderen Diagnose. Das ist ziemlich beängstigend. Bei einem Ärzte-Team würden die Chancen auf eine richtige Diagnose deutlich steigen."
Dass die Weisheit der Massen ihre Grenzen hat, räumt auch Surowiecki ein.
Den größten praktischen Nutzen seiner Theorie sieht Surowiecki für Wirtschaft und Politik. Unternehmen könnten viel erfolgreicher sein, wenn sie nicht allein auf die Weisheit ihrer Chefs vertrauen würden, sondern das kollektive Wissen ihrer Angestellten nutzen würden. Teamarbeit, bei der nicht Kompromisse gefragt sind, sondern die ehrliche Meinung des Einzelnen: "Ich meine wirklich eine Gruppe, in der jeder einzelne sein bestes gibt, um ein Problem zu lösen", sagt Surowiecki. "Die jeweiligen Vorschläge müssen dann ausgewertet und zu einer Einzel-Lösung zusammengefasst werden. Der Schlüssel dazu ist: Die Leute müssen unterschiedliche Meinungen haben und wirklich unabhängig voneinander sein. Diese Bedingung ist am schwersten zu erfüllen."
Surowiecki hofft, "dass das Buch dazu beiträgt, dass wir weniger Zeit mit der Suche nach heroischen, visionären Einzelhelden verschwenden. Dass wir begreifen, dass wir unter den richtigen Bedingungen, und die herrschen öfter als viele glauben, wirklich die Intelligenz von ganz normalen Leuten in Organisationen und Unternehmen "anzapfen" können."Die Weisheit der Massen" ist ein Buch nicht ohne Schwächen. Doch Surowiecki zeigt mit vielen faszinierenden Beispielen, dass wir zusammen weitaus cleverer sind, als bislang vermutet, auch wenn die Topverdiener in den Chefetagen das sicherlich nicht gerne hören.
Wobei ich eine Überlegung interessant fände, ab wann im obigen Sinne unterschiedliche und unabhängige Menschen, als Mitglieder einer Gruppe oder als Einzelkämpfer betrachtet werden. Auf diverse Art und Weise ist ja auch ein Einzelkämpfer Mitglied - mehr oder weniger real oder virtuell - einer oder mehrerer Gruppen. Nur eben auffallend unabhängig.
Schon damals in der Schule im Biologie-Leistungskurs hat mich der Teilbereich Verhaltensbiologie sehr fasziniert. Quasi eine Vorstufe zur oder eine archaische Schnittmenge mit der Psychologie.
Der ganze Kulturzeit-Artikel auf 3sat: http://www.3sat.de/SCRIPTS/print.php?url=/kulturzeit/lesezeit/70732/index.html
Donnerstag, September 23, 2004
wird seit längerem beklagt und durch Hartz vermutlich noch schlimmer werden.
Warum als Ausgleich nicht sowas wie eine SchulSpeisung einführen? So in der Art eines gemeinsamen KlassenFrühstücks oder MittagEssens. Das könnte womöglich gleich mehrere Probleme lösen:
- Dem Problem der Kinderarmut könnte in einem Kernbereich ein bisschen die Schärfe genommen werden, ohne die individuellen Sozialleistungen zu erhöhen.
- Gemeinsames zubereiten und essen schafft eine gemeinsame Basis in der Klasse, entschärft Konflikte zwischen Schülern, sodass womöglich ein Schulpsychologe oder Sozialarbeiter eingespart werden kann.
- Das gemeinsame Essen könnte eine so hohe Attraktivität bei den Schülern geniessen, dass es weniger Schulschwänzer und Zuspätkommer gibt - also weniger Polizeieinsätze und weniger Störung des Unterrichts durch laufend neu eintrudelnde Schüler, also wieder ein flüssiger Unterricht.
- Ein leerer Bauch studiert nicht gern - nach einem gemeinsamen Frühstück oder Mittagessen lernt es sich bestimmt für alle besser.
- Die Schüler lernen gesunde Ernährung, mithin also elementare GesundheitsPflege, was sofort den Schülern und später dem Gesundheitswesen zu Gute kommt.
- Wenn dazu womöglich noch gemeinsames Einkaufen gehört, dann lernen die Schüler gleich nebenbei auch noch praktische Ökonomie, Umgang mit Geld, kritisches Konsumverhalten - was dem heutigen MissStand zuvieler überschuldeter und verwahrloster Haushalte für die Zukunft entgegen arbeiten würde.
- Die laut PISA verfehlte deutsche Verteilung der BildungsGelder - zuviel für die ohnehin privilegierten Gymnasien, zuwenig für die Grundschulen - könnte endlich sinnvoll umgekehrt werden.
Mittwoch, September 22, 2004
Als ich vor Jahren mal in einer Filiale meiner Bank ein Problem mit einem der Terminals hatte und mich an eine Sachbearbeiterin wandte, war ich ziemlich angetan von der strahlenden Lebendigkeit und ausgeglichenen Freundlichkeit dieser Frau. Als ich sie darauf ansprach, bzw. ihr das Kompliment machte, sagte sie, dass sie nur halbtags tätig sei, wegen Mutterschaftsurlaub und sie sei ihrem Arbeitgeber dankbar, dass das möglich sei.
Ich habe diese äusserst angenehme Person nie wieder in dieser und auch nicht in der anderen Filiale gesehen. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich weil Gutes bekanntlich nach kürzester Zeit verschwindet.
ist nicht unbedingt preiswert. Preiswert klingt nur besser. Auch Teures kann seinen Preis wert sein und Billiges kann wertlos, also nichtmal seinen geringen Preis wert, sein. Preiswert sagt also eigentlich nichts über die Höhe des Preises aus, sondern eher über die Person, die den Begriff benutzt. Sie will damit sagen, dass sie bescheiden ist und gut mit Geld umgehen kann - auch wenn's vielleicht gar nicht stimmt.
Samstag, September 18, 2004
Buch: Torheiten + Trugschlüsse in der Medizin
Aus diesem vorzüglichen Buch von Petr Skrabanek und James McCormick - beide selbst Ärzte - habe ich ein paar Zeilen abgetippt:
"Sprichst du mit Gott, dann betest du; spricht Gott mit dir, dann giltst du als schizophren."
"Psychische Erkrankungen werden meist auf der Grundlage ungewöhnlicher, inakzeptabler oder "abweichender" Verhaltensmuster diagnostiziert.
Ungewöhnliche Traurigkeit heisst Depression, ungewöhnliche Besorgtheit Angstneurose, ungewöhnliche sexuelle Betätigung Perversion, ....
Im gewissen Sinne ist die Psychiatrie die anerkannte Methode zur Kontrolle abweichenden Verhaltens.
"Nicht immer ist klar, ob unerwünschte Verhaltensweisen vorsätzlich (verdorben) oder unwillkürlich (verrückt) sind. Bisweilen erscheint die Entscheidung darüber, ob ein Mensch ins Krankenhaus oder ins Gefängnis eingesperrt wird, weitgehend zufällig. Tatsächlich gibt es viele unglückliche Menschen, die beides am eigenen Leib erfahren haben."
In einem Leitartikel im Lancet 1976 wurde die Frage "Ist Trauer eine Erkrankung?" erörtert und folgender Schluss gezogen:
"... der wichtigste Grund, die Trauer als eine Erkrankung zu betrachten, besteht darin, dass sie dadurch zu einem legitimen Gegenstand medizinisch-wissenschaftlicher Untersuchungen würde ...
"Jemand beschrieb im Jahre 1943 psychopathologische Diagnosen als einen "modernen Ersatz für moralische Normen und Urteile".
Verhaltensweisen, denen keine Mehrheit frönt und die der Staat nicht befürwortet, werden für psychopathologisch erklärt. Die Übertragung von bürgerlich-moralischen Vorstellungen auf medizinische Diagnosen geschieht in den meisten Fällen versteckt, allerdings scheint bei genauerer Betrachtung die zugrunde liegende sittliche Haltung durch. Der Missbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion zur Gängelung der Dissidenten ist zwar berüchtigt, aber keineswegs ein Einzelfall."
"Die Einteilung von Erkrankungen ändert sich ständig. Neue Krankheiten werden entdeckt und alte fallen gelassen. Da Diagnosen nicht durch strenge Kriterien bestätigt werden müssen, läuft besonders die Psychiatrie Gefahr, Krankheiten zu erfinden.
Nur wenige wissen heute, was unter dem Begriff Drapetomanie zu verstehen war ("drapeta" = entlaufener Sklave). Diese Krankheit grassierte im letzten Jahrhundert unter schwarzen Sklaven im Süden der vereinigten Staaten. Das Hauptsymptom war "unwiderstehlicher Drang wegzulaufen". Dieses Verhalten wurde als völlig unvernünftig angesehen. "Vom Weissen zur Arbeit gezwungen, vollführt er die ihm zugeteilte Aufgabe ungestüm und unachtsam. Er tritt die Pflanzen, die er pflegen soll, mit Füssen oder schneidet sie mit seiner Hacke durch, er zerbricht seine Werkzeuge, und alles, was er anfasst, macht er kaputt."
Latinismen und Gräzismen verleihen zweifelhaften Begriffen Substanz. Agoraphobie (agora = Versammlung oder Marktplatz), die Angst, auf der Strasse zu gehen; Klaustrophobie (claustrum = geschlossener Raum), die Angst, eingeschlossen zu werden; Thanataphobie (thanatos = Tod) die Angst vor dem Sterben. Griechisch-Kenntnisse sind bei der Beschreibung neuer Erkrankungen besonders wertvoll: Silurophobie, die Angst vor Katzen; Kynophobie (häufig bei Briefträgern), die Angst vor Hunden; Arachnophobie, die Angst vor Spinnen; Iatrophobie (durchaus verständlich), die Angst vor Ärzten; Ergophobie, die Angst vor der Arbeit; oder Phobophobie, die Angst vor der Angst.
Es liegt uns fern zu behaupten, dass Menschen, die überängstlich sind oder in gewissen Situationen unruhig werden, kein echtes Problem hätten; auf der anderen Seite muss ein solches Problem noch lange keine "Krankheit" sein."
Einschub vom Blogger: Grade vor ein paar Tagen berichtete ein seriöses TV-Politmagazin, dass die Deutsche Telekom damals beim Übergang vom Staatsbetrieb zur Aktiengesellschaft massenhaft Beamte loswerden musste und darum viele zwischen 30 und Mitte 40 Jahren, medizinisch auch gegen ihren Willen begutachtet und mit ärztlichen Diagnosen wie zB "Grübelzwang" in Frührente geschickt wurden. Geh' mir los mit Ärzten.
Ein letzter Abschnitt aus dem o.g. Buch:
"Im British Medical Journal erscheint seit längerem eine Kolumne, in der eine Art Lebensberatung aus zweiter Hand betrieben wird. Dort geben Experten Ratschläge bei schwierigen Problemen, mit denen Ärzte konfrontiert werden, wobei man bisweilen den Eindruck hat, dass es sich eigentlich um die eigenen Probleme der Ärzte handelt, die aber Patienten zugeschrieben werden.
Eine Frau, 29 Jahre alt, hat sich schon immer vor Krankenhäusern, Ärzten und Krankenschwestern gefürchtet. Sie fürchtet nicht die Schmerzen, Unbequemlichkeiten oder diagnostischen Masznahmen usw., sondern die Macht, die Ärzte und Krankenschwestern über sie ausüben. Sie ist sich sehr wohl im klaren darüber, dass ihre Angst übertrieben ist, kann sie aber nicht überwinden. Welche Behandlung würden Sie vorschlagen?
Der Experte bietet folgenden Trost an: "Die Phobie dieser Frau sollte am besten durch eine direkte Konfrontation mit der Situation behandelt werden ... es wäre bei dieser Patientin vielleicht das beste, zumindest anfänglich wöchentliche therapeutische Sitzungen durchzuführen...."
Angst vor Ärzten und trotzdem gesund? Aber nein! Die Iatrophobie erfordert eine professionelle Behandlung."
Dienstag, September 14, 2004
(Ode aus dem Leben eines Chefarztes?):
Geld Knete Kohle
Geld, Knete, Kohle und Moneten
Franken, Dollar, D-Mark und Peseten
Sloty, Rubel, Gulden und Dinar
Moos, Cash, Asche, Pinke-Pinke ah
Ist das öde, so viel Geld zu haben
weil ich mir einfach alles leisten kann
zum Relaxen auf die Malediven fliegen
bei Schnorchelpausen kann ich auf meiner Yacht ’rumliegen
Ich habe Autos, verschiedene Sorten
Wochenendvillen an verschiedenen Orten
ich habe meinen eigenen Innenarchitekt
hab 'n Butler, der mir das Tischlein deckt
Ich kann die tollsten, supersten Frauen kriegen
die sich um mich reißen und an mich schmiegen
jung, knackig, alle von Adel
ich schlürfe Champagner aus ihrem Nabel
Ich kann vor Geld kaum laufen
meine Gene sind aus Gold
ich kann mir alles kaufen
ach, ich hab's mir schon geholt
Ich verdiene mich dumm und dämlich
mit jedem Tag noch mehr
doch es bedeuted mir so wenig
mein Leben ist so leer
Manchmal fahr ich in ein fremdes Land
und kaufe mir nen Kunstgegenstand
zu Hause hab ich jede Menge Antiquitäten
zu Hause bin ich in mehreren Städten
Habe Aktien und Wertpapiere
und selbst, wenn ich deren Wert halbiere
verdiene ich im Schlaf immer noch jede Menge Scheine
aber tief in meinem Innern bin ich ganz alleine
Neulich war ich essen mit Gunilla von Bismarck
Elton John hat gesungen, weil die das mag
die ganze Zeit das Klaviergedudel
und dann auch noch Elton Johns schwuler Pudel
Danach war ne Party bei Claudia Schiffer
mit Dennis Hopper, dem alten Kiffer
und ich hielt mir Naomi Campbell vom Leib
denn Sex ist ein billiger Zeitvertreib
Ich kann vor Geld kaum laufen
meine Gene sind aus Gold
ich kann mir alles kaufen
ach, ich hab's mir schon geholt
Ich verdiene mich dumm und dämlich
mit jedem Tag noch mehr
doch es bedeuted mir so wenig
mein Leben ist so leer
Es ist so schwer und unerträglich zu ertragen
all diese erfüllten Wünsche zu haben
und dann noch all diese verwirklichten Träume
ich hab 'n Garten voller Bonsaibäume
hab 'n Zierfischteich, der ist zierfischreich
In schlaflosen Nächten sitz ich vor dem Kamin
und frage mich: hat mein Leben noch einen Sinn
ich hab nachgedacht und kam zu dem Entschluss
dass ich wohl damit leben muss
Sonntag, September 12, 2004
Montag, September 06, 2004
"Auftragskiller laufen frei herum, Mafiapaten bleiben unbehelligt: Hat die Polizei den Kampf gegen die organisierte Kriminalität tatsächlich aufgegeben? Der Journalist Jürgen Roth behauptet: Ja.
Deutschland sei unter die Räuber gefallen, sagt einer der renommiertesten investigativen Journalisten.
Ein politischer Skandal. Roths Vorwurf: Einige Kriminalitätsformen würden bewusst nicht mehr verfolgt. Politische und wirtschaftliche Eliten seien so eng verflochten, dass Aufklärung unmöglich gemachtwerde. Und das alles, glaubt Roth, sei politisch gewollt.
Fehlende Zukunftsperspektiven, kulturelle und soziale Verelendung arbeiteten mafiösen Strukturen in die Hände.
So fragt Roth: Wie stark ist unsere Gesellschaft von subversiven Strukturen unterwandert? Wie gefährlich können sie unserer Demokratie werden?
Soweit aus dem Online-Text der Kulturzeit auf www.3sat.de
Na immerhin tut er noch so, als hielte er dieses System noch für eine Demokratie.
Im TV-Interview sprach Roth aber auch von den korrumpierten Medien resp. Journalisten, die bei dieser Plutokratie mitmachen und daran partizipieren.
"Angstgefühl kann auch zurückgehen, wenn eine Situation weiterhin schlecht bleibt - und zwar dann, wenn Ungewissheit in Gewissheit umschlägt. Die Menschen sind sozusagen erschöpft von ihrer Angst und schalten auf „Autopilot". Dabei erhöhe sich jedoch das Risiko für die Entwicklung von Langzeitstörungen, denn Angst und Aggression seien eng verknüpft."
Aus der Süddeutschen vom 08.September, www.sueddeutsche.de
Samstag, September 04, 2004
Deutlich erhöhtes Risiko für eine geistige Beeinträchtigung im Alter sowohl bei den Teilnehmern, die in der Vergangenheit häufig getrunken hatten, als auch bei denen, die Alkohol überhaupt nicht anrührten.
Meldet www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,druck-316424,00.html
Schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, scheint es, einem Arzt klar zu machen, dass der Patient die rigorose Aversion seines eigenen Körpers gegen Alkohol, selbst als Krankheit empfindet / interpretiert, weil er zuvor Jahre lang gelegentlich Alkohol genossen hatte. Der Arzt findet es völlig in Ordnung und gesund, dass der Patient Aversionen gegen jede Form von Alkohol verspürt.
Obwohl medizinische Forschung seit längerem immer wieder herausfindet, dass völlige Abstinenz gesundheitlich ähnlich bedenklich ist, wie zuviel Alkohol. Abstruserweise könnte man also auch Abstinenz als selbstschädigendes Verhalten bezeichnen. Aber sowas wird vermutlich jeder Arzt ignorieren, also keinen Krankheitswert erkennen, obgleich subjektiv und objektiv einer gegeben ist.
Warum tut der Arzt das? Weil er Forschungsergebnisse nicht kennt oder ignoriert? Weil er anderen den Genuss oder eine bessere Gesundheit nicht gönnt? Weil er alle Patienten über einen Kamm schert, mit Leistungsträgern, die ihre TotalAbstinenz für zivilisiert und gesund halten? Weil er ein steriler Saubermann im weissen Kittel ist, dem alles Irrationale, Emotionale, Unkontrollierbare ein Greul ist? Oder weil er weiss, dass völlige Abstinenz das Pendant zum AbUsus ist? Mithin aus Arzt-geschäftlicher Sicht eine bessere Chance besteht, dass ein/e Abstinzler/in bei einer Krise dann zur Alkoholikerin wird, die er in ärztliche Obhut nehmen kann, als dass es mit jemandem passiert, der Alkohol in angemessenen Mengen zu genieszen weiss.
Freitag, September 03, 2004
Fragt ein Schweizer Magazin und lässt die Leser abstimmen:
http://www.facts.ch/dyn/magazin/wochenfrage/411190.html
"Gesetze, Erlasse, Verordnungen dienen im Grunde zwei Zwecken: Sie stellen klar, welche Kompetenzen der Staat und seine Beamten haben. Und sie regeln das Zusammenleben der Bürger. Doch der heutige Selbstbeschäftigungsstaat ordnet Konflikte, die es nicht gibt. Patriarch Staat mischt sich in Fragen ein, die ihn nichts angehen."
"Der Ruf nach weniger Staat und mehr Selbstverantwortung ist allgegenwärtig – das Gegenteil aber ist Realität. Der bürokratische Staat von heute ist ein monströses Paradox"
"Der Bürger reagiert sauer. Er wendet sich ab in kleinere und grössere Illegalitäten – gesetzestreu kann sowieso niemand mehr sein."
Genau ins Schwarze. Die wirklich staatlichen Aufgaben werden vernachlässigt und gemieden. Der Staat geht eben auch bevorzugt den Weg der Bequemlichkeit.
Dienstag, August 31, 2004
"Die Vernachlässigung des Sozialen und eine Überbetonung des Biologischen im Medizinstudium dürften Gründe dafür gewesen sein, dass Ärzte sich mehr als andere zur NSDAP hingezogen fühlten." Sagt heute ein ehemaliger Arzt der Nazizeit.
Aber: Sophie Scholl, die bekannteste und eine heftige Widerständlerin gegen das Nazi-Regime, war Studentin der Biologie, war also mit einer vergleichsweise hohen "Dosis" damaliger "Biologie" konfrontiert.
Und: Das "Soziale" steckt doch sehr betont im Namen "NationalSozialisten" und war auch dienlich für das Bild vom "gesunden Volkskörper".
"Wer hier nach Antworten sucht, erfährt rasch, dass er sich auch 60, 70 Jahre danach in einer Tabuzone bewegt."
Es scheint mir nicht "das Soziale" zu sein, dass vor den Ungeheuerlichkeiten einer Nazi-Ideologie schützt/e, sondern im Gegenteil der Respekt vor dem Menschen als Individuum.
Im Sozialen steckt auch wieder etwas Erstickendes, Unterdrückerisches, wie Formulierungen zeigen, vom "sozialverträglichen Früh-Ableben" oder jemand sei "sozial-inkompatibel" oder "a-sozial", was seinerzeit staatlich bestellter oder gedeckter Mord bedeuten konnte, mit Ärzten als Ausführende ...
Mir scheint, es kommt darauf an, aus welcher Wahrnehmungsrichtung man sich der Realität einer Gesellschaft nähert: Von der Masse als Basis her, den möglichen Wert des Einzelmenschen partiell wahrnehmend und akzeptierend - aber immer von seiner Einbindung und Nützlichkeit für die Gesellschaft als Maszstab ausgehend.
Oder immer erst den Einzelmenschen sehend, der mit vielen anderen Individuen zusammen eine Gesellschaft bildet. Also quasi die Gesellschaft als zu regelnder Überbau des Individuums, als das eine Bild, und das andere wäre die Gruppe, die Masse, die Gesellschaft als NutzHerde, die manche für sich vernsuchen zu nutzen und wo der Einzelmensch sich diesem Nutzwert unterordnen muss - ansonsten wird er untergeordnet oder aussortiert und isoliert.
Die beiden zitierten Sätze sind von www.freitag.de vom 21.11.2003
Sonntag, August 29, 2004
Ärzte bekommen nur Geld, wenn wir Bürger krank sind, nicht aber für unser Gesundsein.
Der übermächtige Part beim Arzt-Patient-Kontakt ist nicht der Patient, sondern der Arzt.
Also sind die finanziellen Interessen mächtiger als die gesundheitlichen Interessen.
Wie kann man diese widerstrebenden Interessen möglichst so aus-balangzieren, dass sowohl die Patienten so gesund wie möglich bleiben oder werden können und dennoch die Ärzteschaft ihr Ein- und Auskommen hat?
Bislang spielt es für die Honorierung des Arztes ja keine Rolle, wie zufrieden der Patient mit der ärztlichen Dienstleistung ist.
Der Arzt rechnet genormte Dinge ab - wie zB GeräteNutzung, Gesprächs-FixZeit und so weiter.
Wohl jeder Mensch weiss das und denkt so - und auch laut WHO-Definition gehören zur Gesundheit auch so weiche Faktoren, wie perspönliches und soziales Wohlbefinden.
Ärztlicher Dienst an der Gesundheit ähnelt im Kern eher der Tätigkeit der LeistungsErbringer in der Gastronomie, wie zB der Arbeit des Kochs, der sowohl ein wohlschmeckendes als auch gesundes Essen zubereiten soll, während die Servierkräfte und die anderen Beteiligten für ein möglichst angenehmes, menschliches Ambiente sorgen sollen. Das ist etwas ganz anderes, als zB die Arbeit von Handwerkern, Technikern, Ingenieuren, die nach Norm bestimmte technische Geräte optimieren oder reparieren.
Wie wäre es, die Honorierung des Arztes zum Teil von der persönlichen also subjektiven Einschätzung/dem Urteil der Patienten abhängig zu machen. Ein anderer Teil müsste sowas wie eine finanzielle Grundsicherung sein, damit kein Arzt in den finanziellen Abgrund stürzt, falls er alle Patienten seiner "Gemeinde" gesund therapiert haben sollte.
Warum könnten zB nicht die Patienten - ähnlich wie das Trinkgeld in der Gastronomie - am Ende eines jeden Quartals ihr persönliches Urteil darüber abgeben, ob sie sich von dem Arzt/den Ärzten, die sie im vergangenen Quartal aufgesucht hatten, gut oder eher schlecht untersucht und therapiert fühlten - und dafür jeweils Bonus- oder MalusPunkte vergeben, die mit Extra-Vergütungen belohnt werden.
Der Trick bei der Sache ist der, dass anders als beim "Trinkgeld" in der Gastronomie, wir Patienten die Bonus-Beträge nicht direkt selbst aus eigener Tasche zahlen - was die Freiheit des Urteils natürlich verfälschen würde - sondern diese Regelung wird zu einer Komponente der Budget-Verteilung.
Vorteil dieser Regelung wäre, dass Ärzte einen finanziellen Anreiz hätten, den Patienten als Individuum mit einem subjektiven eigenen Urteil wahr zu nehmen und sich für dessen Wohlmeinung zu interessieren.
Es geht um eine Art Weichenstellung welchem Bild eines Gesundheitswesens man folgen will:
Die Ärzteschaft mit IHREM Medizinwesen hält sich die Patientenschaft ähnlich wie Bauern ihr Vieh, nutzt also die Bürger für ihre ökonomischen, medizinischen und Karriere-Zwecke?
Oder aber Ärzteschaft und Medizinwesen ist für uns Bürger da und stellen sich in den Dienst um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu fördern und wieder her zu stellen - also Dienstleister an der Hauptperson des Verfahrens: Dem Patienten?
Wünschenswert ist sicher nur das zweite Modell. Für bittere bundesdeutsche Realität halte ich jedoch leider eher die erste Beschreibung.
Das zweite Modell setzt voraus mündige Bürger die sich schon frühzeitig interessieren für ihre Gesundheit und die gesellschaftlichen Bedinungen, in den das alles passiert und die eine Macht aufbauen, die der Macht des medizinisch-industriellen Komplexes überlegen ist, aber zumindest Paroli bieten kann. Leider ist das Gegenteil die Wirklichkeit.
Mit-Entscheidend sind jene Leute, die keiner der beiden Seiten angehören: Also weder krank, also keine Patienten sind, aber auch nicht dem medizinsch-industriellen Komplex angehören. Wenn diese Leute auch noch Macht haben, wie Leute an den Hebeln und Schaltstellen von Justiz und Politik, dann kommt es besonders auf sie an. Leider gibt es einen fatalen aber informellen sogenannten Akademiker-Beistandspakt zwischen Ärzten und Juristen. Weil sehr viele Politiker auch Juristen sind, herrscht hier also eine Allianz der Macht-Elite über die Rest-Bürger aus Nicht-Ärzten und Nicht-Juristen. Eine Mischung aus Iatrokratie (Ärzte-Diktatur) und Plutokratie (Diktatur der Reichen und Mächtigen). Das schreit nach einer Revolution der Bürger - oder? WIR sind das Volk.
Wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft mit hochgetriebener Spezialisierung des Individuums. Fraglich ist, ob das noch extremer auf die Spitze getrieben wird oder sie den Zenit bereits erreicht und überschritten hat oder sogar wieder zurück geht/gehen muss.