Was wir hier haben ist nicht "die Demokratie", sondern eine bundesdeutsche Form von sowas wie Demokratie-Surrogat. Verklebte Etiketten "Demokratie" und "Rechtstaat" machen noch keinen ebensolchen Inhalt.
Im Übrigen wird wohl kein vernünftiger Mensch eine Demokratie als etwas monolithisches ansehen, die in Deutschland nach dem Krieg angeknipst wurde und dann vollständig erstrahlte, und nun erstmals dagegen verteidigt werden muss, von Faschisten wieder ausgeknipst zu werden. Eher ist das Ganze eine Art Work-in-Progress.
Wenn sogar die kubanisch-sozialistischen Revolutionäre Castro und Guevarra, die von Gegnern als Totalitaristen oder Diktatoren bezeichnet werden, ihre Revolution als etwas ständig weiterzuentwickelndes bezeichnet haben, sollte das angeblich realistischere und lebendigere Staatsmodell Demokratie sicher nicht hinter solch einen lebendigen Anspruch zurückfallen - oder?
Ich rede hier von Sozialismus, weil meine System-Kritik eben eine linke ist, also inhärent demokratisch.