Samstag, April 24, 2004

Natürlich

Deutsches Gesundheitswesen ist besser als sein Ruf wird im Ärzteblatt behauptet.

Natürlich, die WeltGesundheitsOrganisation hat Unrecht und arbeitet mit falschen Zahlen - aber die jenigen, deren finanzielle Interessen berührt sind, nur die liegen richtig mit ihrem Selbsturteil.

Schon allein der hilflose Titel ist eine unseriöse Behauptung, weil niemand sagen kann, wie schlecht der Ruf des deutschen Medizinwesens denn ist.

Die Qualität eines Medizinwesens, das die Bezeichnung "Gesundheitswesen" sich erst verdienen muss, misst sich wohl kaum an "Leistungskatalogen" und der "Zahl von Ärzten und Betten", wie in dem Artikel ziemlich trostlos heruntergebetet wird, sondern allein an der Zufriedenheit, also Gesundheit der Patienten - denn die sind oder sollten sein, die Hauptpersonen in einem Gesundheitswesen (Name!). Das haben nur leider noch nicht allzuviele sog. "Leistungserbringer" im Medizinwesen begriffen.

Bezeichnende Fakten in o.g. Artikel: Bei den Kosten für das hiesige Medizinwesen liegt Deutschland an dritt-höchster Stelle - bei der Lebenserwartung aber weit hinten auf dem 15. Platz. Also enorme Ausgaben bei wenig Gegenleistung. DAS ist das deutsche Medizinwesen. Den Namen Gesundheitswesen tragen zu dürfen, muss erst noch erkämpft und erabeitet werden.

Beske: Die WHO-Untersuchung ist unmöglich, Äpfel sind mit Birnen verglichen worden.

Na, im Falle Deutschlands wohl eher mit Pflaumen.

Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe äußerte wie Beske Kritik an der WHO-Vergleichsstudie, in der das deutsche Gesundheitswesen hinter Ländern wie Griechenland und Kolumbien rangiert. Derartige Vergleiche zögen einen erheblichen Vertrauensverlust der Deutschen in das Gesundheitswesen nach sich, so der Ärztekammerpräsident.

LOL* - Ja klar, sowas könnte tatsächlich passieren: Wenn bekannt wird, das der Konzern XYZ eine kriminelles Pleiteunternehmen ist, dann könnten womöglich Kunden und Kreditgeber ihr Vertrauen verlieren. Wer das nicht möchte, muss verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Oder wenn Kachelmann vor Unwetter warnt, muss damit gerechnet werden, dass Menschen sich Sorgen machen und unruhig werden, und womöglich ihren geplanten Sonnen-Ausflug abbrechen. Aus dem Grund hatte vermutlich der deutsche Wetterdienst in Offenbach so selten vor Unwetter gewarnt - um den Menschen nicht das Vertrauen in das gute deutsche Wetter zu nehmen.