Mittwoch, August 18, 2004

"Laien schaffen Wissen"

Angeregt durch einen Bericht in Frontal 21 gestern, über eine betroffene Kämpferin gegen ihre Berufsgenossenschaft, dann im Internet gefunden:

"Erstmals in der Geschichte des international tätigen Vereins „Hamburger Umweltinstitut – Zentrum für soziale und ökologische Technik e.V.“ werden zwei Laien mit dem Forschungspreis des Institutes ausgezeichnet.

Frau Christel Brem aus München hat beispielhaft über giftige Chemikalien in der Kleidung, wie beispielsweise das gefährliche Pestizid Lindan gearbeitet. Während die Fachwelt, insbesondere die Fachmedizin, jämmerlich versagte, hat Frau Brem zunächst als Betroffene mit großer wissenschaftlicher Sorgfalt Daten gesammelt und ausgewertet. Anstatt sich dabei nur auf Ihre eigenen schweren gesundheitlichen Schädigungen zu konzentrieren, hat Frau Brem die wissenschaftlichen Grundlagen für den weltweit anerkannten Öko-Tex Standard 100 für Textilien geschaffen.
...
Es besteht ein fatales Kartell zwischen der klassischen Wissenschaft, der Politik und der Industrie, gerade im Bereich des Verbraucherschutzes nicht zielgerichtet und lösungsorientiert zu forschen. Nur solange Dinge als ungeklärt gelten, gibt es Forschungsgelder für Hochschulen. Also werden Dinge künstlich als Probleme erhalten, die längst gelöst sind. Dadurch werden neue verbraucherrelevante Fragestellungen nicht bearbeitet. Die Politik braucht solange nicht zu handeln, wie vermeintlich kontroverse wissenschaftliche Auffassungen bestehen. Die Industrie hat kein Haftungsproblem, denn es wird ja erst noch geforscht.

Dieses gefährliche Kartell haben Frau Brem und Herr Stelting mit Ihren bahnbrechenden Arbeiten in zwei wesentlichen Bereichen als Laien, die Wissen schaffen, durchbrochen.
"

Auszüge aus einer Pressemitteilung vom 2. Juli 2003 von: www.hamburger-umweltinst.org