Die Spar-Zitrone ist ausgepresst
, es muss mehr Geld ins System, meinte grade wieder ein Arzt, diesmal von der sogenannten Freie Ärzteschaft.
Man hat den Eindruck, diese Leute haben immer nur die ca 15% Krankenkassenbeitrag im Tunnelblick, die jeder Lohnempfänger als vermeintlich einzige Gesundheitsleistung von seinem Einkommen in seine Gesundheit investiert. Auch sehen diese Ärzte nur ihre persönlichen Einsparmöglichkeiten. Wenn man jedoch das gesamte Gesundheitssystem in den Blick nimmt, dann können auch gut und gerne etliche Geschäftsmann-Ärzte als überflüssig weggespart werden.
Wir Bürger und Patienten geben für unsere Gesundheit weit mehr aus, als nur den monatlichen Krankenkassenbeitrag, und die Einsparmöglichkeiten auf Seiten der sog. medizinischen Leistungserbringer sind mitnichten ausgeschöpft.
Wer Sport treibt, für seine Gesundheit, tätigt alle damit verbundenen Ausgaben, vom Sportzeug bis zum Fitnesscenter, als Gesundheitsausgaben.
Wer sich ein Fahrrad kauft, um damit statt mit Auto, Bus oder Bahn zur Arbeit zu fahren und seine sonstigen Besorgungen zu machen, hat damit Geld für seine Gesundheit ausgegeben.
Wer in Urlaub fährt, um sich zu erholen, gibt damit Geld für seine Gesundheit aus.
Wer sich gesünder also teurer ernährt, investiert damit Geld in seine Gesundheit.
Wer seine Wohnsituation danach auswählt und finanziert, dass er möglichst gesund wohnt, tätigt damit Gesundheitsinvestitionen.
Wer sein Geld in Apotheken, Reformhäuser und Drogerien trägt, gibt dort Geld für seine Gesundheit aus (auch Geld für Ärzte kann falsch ausgegeben sein).
Letztlich geben Bürger und Patienten vielleicht 70-80% ihrer finanziellen Möglichkeiten für ihre Gesundheit aus. Da gibt es keinen Spielraum für noch mehr Geld für die Ärzte. Ganz im Gegenteil ist die Situation niedergelassener Einzelarztpraxen ein luxuriöser Anachronismus.
Oben genannte Ärzte sprechen bei ihren Praxisniederlassungen gerne von der "freien Wildbahn".
Patienten als Wild, denen mit medizinischen Fallen und Jagdwaffen das Fell über die Ohren gezogen wird, von Ärzten als den letzten Freien (Wilderer?) in unserer ansonsten totalitären Überwachungsgesellschaft.
Den MVZ wird vorgeworfen, sie würden nach Profitinteressen arbeiten. Das ist jedoch die gleiche Motivlage wie in jeder Einzelarztpraxis, nur haben MVZ ein ungleich grösseres Einsparpotential, Stichwort Grossgeräte.
Den MVZ wird vorgeworfen, sie würden die freie Arztwahl aushebeln. Das muss nicht zwingend so sein. Warum sollen in einem MVZ nicht mehrere Ärzte zur Auswahl arbeiten. Als Patient ohnehin und obendrein als Kassenpatient ist die freie Arztwahl schon reduziert durch lange Wartelisten und durch die natürliche Gebundenheit an die nähere Umgebung.
Den MVZ wird vorgeworfen, sie fördern das Aussterben des klassichen Hausarztes, der seine Patienten gut und lange kennt.
Womöglich wird der Aspekt einer festen ärztlichen Bezugsperson für Patienten überbewertet und ihre Nachteile unterbewertet. Als kranker Mensch will man in erster Linie einen fachlich guten, umgänglichen Arzt. Wenn das jedesmal ein anderer ist, aber sichergestellt ist dass jeder von denen ein guter Arzt ist, dann ist der Wechsel wohl kaum ein Problem.
Im Übrigen: Wozu sonst gibt es die unstrittige Pflicht zur medizinisch-sachlichen Dokumentation?! Die tatsächlich immer mehr verkommen ist zu einem unlesbaren Schmierblatt mit persönlichen Anmerkungen!
Ein Arzt-Patient-Abonnement hat ja durchaus auch seine Negativseiten. Der Patient wird zur sicheren Bank für den Arzt, egal ob der Patient das gesundheitlich wirklich braucht oder eher nicht. Alte Menschen haben in ihrem langen Leben so viele menschliche Kontakte kommen und gehen sehen, dass es für sie wohl kaum ein Problem ist, immer mal wieder eine andere Ärztin oder einen anderen Arzt zu haben, solange sie sicher sein können, dass diese Ärzte seriös, fachlich gut und engagiert und umgänglich sind, weil sie von "ihrem" seriösen, staatlich gut kontrollierten Gesundheitszentrum entsandt werden.
MVZ dürfen aber keine zentralen Datensammelstellen sein, in denen Patienten komplett duchgecheckt und alle ihre Daten erfasst werden. Darum darf keinesfalls die Gesundheits-E-Card kommen, mit ihrer Speicherung aller Patientendaten auf zentralen Servern! Es muss dezentralen Speichermöglichkeiten der Vorzug gegeben werden, beispielsweise auf USB-Sticks, die jeder Patient bequem bei sich tragen kann.
Meine persönlichen Erlebnisse, Ansichten, Anmerkungen als ortsfester Weltbürger im globalen Polizeistaat
Dienstag, März 25, 2008
Montag, März 24, 2008
Verantwortung
Gegen den bayerischen Datenschutzbeauftragten wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt (Liechtenstein-Affäre). Im Prinzip könnte das auch ein Versuch seiner Gegener sein, ihn zu diskreditieren. Dennoch hat er sein Amt ruhen lassen oder ganz aufgegeben. Vielleicht ist er wirklich korrupt. Seine Frau jedenfalls ist laut Medienmeldungen eine Agentin des Geheimdienstes BND.
Wer wird die Server administrieren, auf denen sämtliche Medizin-Daten aller Patienten in Deutschland konzentriert gesammelt und bundesweit abrufbar sein sollen? Korrupte Datenschützer oder Informatiker und Techniker, Geheimdienstleute, ideologische oder politische oder religiöse Fanatiker? Wer sucht sie aus, stellt sie ein und bezahlt sie? Und wer kontrolliert sie?
Gegen den bayerischen Datenschutzbeauftragten wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt (Liechtenstein-Affäre). Im Prinzip könnte das auch ein Versuch seiner Gegener sein, ihn zu diskreditieren. Dennoch hat er sein Amt ruhen lassen oder ganz aufgegeben. Vielleicht ist er wirklich korrupt. Seine Frau jedenfalls ist laut Medienmeldungen eine Agentin des Geheimdienstes BND.
Wer wird die Server administrieren, auf denen sämtliche Medizin-Daten aller Patienten in Deutschland konzentriert gesammelt und bundesweit abrufbar sein sollen? Korrupte Datenschützer oder Informatiker und Techniker, Geheimdienstleute, ideologische oder politische oder religiöse Fanatiker? Wer sucht sie aus, stellt sie ein und bezahlt sie? Und wer kontrolliert sie?
Samstag, März 08, 2008
Kleine Fehler zugeben, um grosse zu verbergen
Eine Bekenntniswelle, ähnlich wie vor einigen Monaten weinende, dopende Radrennfahrer, schwappt nun von Ärzteseite durch die Medien. Man gibt verjährte echte oder Beinahe-Fehler zu. Für mehr Patientensicherheit.
Bisher wurde von Ärzten immer behauptet, sie würden Fehler durchaus eingestehen wollen, das werde ihnen aber von den Versicherungen verwehrt. Nun heisst es plötzlich, es gebe eine Halbgott-Kultur im Krankenhaus, die eigenen Fehler selbst Kollegen gegenüber zu verschweigen, also der Arzt-Stolz lässt es nicht zu, dass Fehler in der Schuld des Arztes liegen.
Unnötige also überflüssige Operationen sollen mit der Initiative Patientensicherheit nicht verhindert werden, Patienten sollen nur nicht an einer unnötigen Operation in der Klinik sterben. Verbessern will man also eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nämlich den sicheren Klinikaufenthalt. Andernfalls könnte rauskommen, dass Operationen medizinisch unnötig waren.
Denn was nützt die handwerklich gut gemachte Amputation der weiblichen Brust oder eines anderen Körperteils, mit freundlichem Personal und gutem Klinikessen, wenn die Operation medizinisch unnötig war. Und was ist eine gute Dialyse oder eine gut gemachte Nierentransplantation noch Wert, wenn die gleichen Patienten bei besser qualifizierten und weniger geldfixierten niedergelassenen Ärzten weiterhin ihr eigenes (wieder halbwegs) gesundes Organ behalten könnten.
Auch soll mit der Aktion nicht erreicht werden, dass fachlich oder charakterlich ungeeignete Ärzte den Beruf verlassen. Als eine Patientenvertreterin neulich in einer NDR-TV-Sendung wagte darauf hinzuweisen, dass nicht jeder Arzt auch ein guter Arzt ist, nur weil er relativ offen mit selbsterkannten Fehlern umgeht, wurde sie von der Moderatorin gestoppt, man wolle ja nun nicht wieder Ärzteschelte betreiben. Es werden darum handwerklich, medizinisch schlecht angelegte Operationen nicht verhindert, solange Patienten das nicht bemerken und nachweisen können. Denn wer kritisiert einen schlechten Arzt, der zu keiner Selbstkritik fähig ist, wenn nicht Patienten oder bessere Kollegen?
Manche Ärzte scheinen auch zu glauben, ein Bekenntnis samt Entschuldigung inklusive Blumenstrauss und Rückzahlung des Krankenhaustagegeldes reiche aus und mache die Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz überflüssig.
Was für die ganze Aktion gilt, nämlich die kleinen, relativ leicht abstellbaren Fehler öffentlich machen, um die grossen Fehler des Systems nicht antasten zu müssen, könnte auch für manche Geständnisse zutreffen: Man gibt kleine Fehler zu, um grosse Fehler zu verbergen.
Es heisst nun gerne: "Ärzte sind auch nur Menschen." Wer hätte das gedacht.
Innerhalb von Kliniken herrschen also genauso menschliche Verhältnisse wie ausserhalb. Ausserhalb von Kliniken gibt es aber nicht nur Unfälle, sondern es werden Menschen auch im Affekt und sogar durch Vorsatz schwer verletzt oder gar umgebracht.
Womöglich haben wir in Deutschland eine so niedrige statistische Mordrate, weil vielleicht die meisten Morde in der fast rechtfreien Parallelgesellschaft Krankenhaus mit seinen Tabu-Schutzzonen hinter Mauern begangen werden und darum unentdeckt bleiben? Bekanntlich galt die Zeit des Dritten Reichs als eine extrem sichere Zeit. Innerhalb von Kliniken, Anstalten und Lagern herrschte das Gegenteil.
Wo bleibt die öffentliche Auseinandersetzung, dass Ärzte im Dunkel des grossen Schweigetabus über Fehler in der Medizin nicht nur versehentlich Patienten schaden, sondern dass Patienten auch vorsätzlich geschädigt oder umgebracht werden - im Krankenhaus. Wenn es als Tabu gilt, dass Ärzte überhaupt Fehler machen, was ist dann der Gedanke, dass Schädigungen mit Absicht begangen werden? Schliesslich sind Ärzte auch nur Menschen.
Eine Bekenntniswelle, ähnlich wie vor einigen Monaten weinende, dopende Radrennfahrer, schwappt nun von Ärzteseite durch die Medien. Man gibt verjährte echte oder Beinahe-Fehler zu. Für mehr Patientensicherheit.
Bisher wurde von Ärzten immer behauptet, sie würden Fehler durchaus eingestehen wollen, das werde ihnen aber von den Versicherungen verwehrt. Nun heisst es plötzlich, es gebe eine Halbgott-Kultur im Krankenhaus, die eigenen Fehler selbst Kollegen gegenüber zu verschweigen, also der Arzt-Stolz lässt es nicht zu, dass Fehler in der Schuld des Arztes liegen.
Unnötige also überflüssige Operationen sollen mit der Initiative Patientensicherheit nicht verhindert werden, Patienten sollen nur nicht an einer unnötigen Operation in der Klinik sterben. Verbessern will man also eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nämlich den sicheren Klinikaufenthalt. Andernfalls könnte rauskommen, dass Operationen medizinisch unnötig waren.
Denn was nützt die handwerklich gut gemachte Amputation der weiblichen Brust oder eines anderen Körperteils, mit freundlichem Personal und gutem Klinikessen, wenn die Operation medizinisch unnötig war. Und was ist eine gute Dialyse oder eine gut gemachte Nierentransplantation noch Wert, wenn die gleichen Patienten bei besser qualifizierten und weniger geldfixierten niedergelassenen Ärzten weiterhin ihr eigenes (wieder halbwegs) gesundes Organ behalten könnten.
Auch soll mit der Aktion nicht erreicht werden, dass fachlich oder charakterlich ungeeignete Ärzte den Beruf verlassen. Als eine Patientenvertreterin neulich in einer NDR-TV-Sendung wagte darauf hinzuweisen, dass nicht jeder Arzt auch ein guter Arzt ist, nur weil er relativ offen mit selbsterkannten Fehlern umgeht, wurde sie von der Moderatorin gestoppt, man wolle ja nun nicht wieder Ärzteschelte betreiben. Es werden darum handwerklich, medizinisch schlecht angelegte Operationen nicht verhindert, solange Patienten das nicht bemerken und nachweisen können. Denn wer kritisiert einen schlechten Arzt, der zu keiner Selbstkritik fähig ist, wenn nicht Patienten oder bessere Kollegen?
Manche Ärzte scheinen auch zu glauben, ein Bekenntnis samt Entschuldigung inklusive Blumenstrauss und Rückzahlung des Krankenhaustagegeldes reiche aus und mache die Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz überflüssig.
Was für die ganze Aktion gilt, nämlich die kleinen, relativ leicht abstellbaren Fehler öffentlich machen, um die grossen Fehler des Systems nicht antasten zu müssen, könnte auch für manche Geständnisse zutreffen: Man gibt kleine Fehler zu, um grosse Fehler zu verbergen.
Es heisst nun gerne: "Ärzte sind auch nur Menschen." Wer hätte das gedacht.
Innerhalb von Kliniken herrschen also genauso menschliche Verhältnisse wie ausserhalb. Ausserhalb von Kliniken gibt es aber nicht nur Unfälle, sondern es werden Menschen auch im Affekt und sogar durch Vorsatz schwer verletzt oder gar umgebracht.
Womöglich haben wir in Deutschland eine so niedrige statistische Mordrate, weil vielleicht die meisten Morde in der fast rechtfreien Parallelgesellschaft Krankenhaus mit seinen Tabu-Schutzzonen hinter Mauern begangen werden und darum unentdeckt bleiben? Bekanntlich galt die Zeit des Dritten Reichs als eine extrem sichere Zeit. Innerhalb von Kliniken, Anstalten und Lagern herrschte das Gegenteil.
Wo bleibt die öffentliche Auseinandersetzung, dass Ärzte im Dunkel des grossen Schweigetabus über Fehler in der Medizin nicht nur versehentlich Patienten schaden, sondern dass Patienten auch vorsätzlich geschädigt oder umgebracht werden - im Krankenhaus. Wenn es als Tabu gilt, dass Ärzte überhaupt Fehler machen, was ist dann der Gedanke, dass Schädigungen mit Absicht begangen werden? Schliesslich sind Ärzte auch nur Menschen.