Dienstag, August 30, 2005

Action Heroes
Fleiß für die falschen Ziele ist noch schädlicher als Faulheit für die richtigen (Peter Bamm 1897-1975)
via http://blog.sueddeutsche.de/

Donnerstag, August 25, 2005

Statistik
Beim statistischen Bundesamt habe ich zwar leider keine Statistik über den Verbrauch der hiesigen Bevölkerung an Psychopharma finden können, dafür aber gleich vorne als Zahl der Woche die Information, dass 82% der importierten Badehosen aus China kommen. Wenn man schon ins Schwimmen kommt, dann wenigstens nicht nackig.
Aus dem Herzen gesprochen
"In unserem Land gibt es einfach nichts, was nicht medizinisch behandelt wird. All diese Psychopharmaka für Menschen, die ängstlich, nervös, depressiv oder einfach scheu sind. Für mich sind das keine Krankheiten, sondern es sind Charaktermerkmale." Fran Lebowitz

Dienstag, August 23, 2005

Ein unheimlicher TierVerstümmler geht in der NordwestSchweiz um
Wer weiss, vielleicht ist der Täter ein bayerischer Urologe, der bisher seine Patienten auf dem OP-Tisch verstümmelte und nun, aufgrund verstärkten Patientenschutzes, ausweicht auf die Verstümmelung von Tieren im nahen Ausland.

Sonntag, August 21, 2005

Schlägertype
Auch Ratschläge sind Schläge

Samstag, August 20, 2005

Deutsch = Form vor Inhalt
Julia Encke hat staunend zugehört, wie Ralf Dahrendorf auf einer Veranstaltung in Berlin die düstere Frage "Was fehlt Deutschland eigentlich?" mit gutgelaunten Antworten belegte. "Lord Dahrendorf zufolge fehlt Deutschland zuallererst eine entschiedenere politische Sprache: 'Ich garantiere Ihnen', versicherte er, 'dass in Großbritannien Begriffe wie "Hartz IV" oder "Ein-Euro-Job" nicht einen Tag überlebt hätten.' Auch spreche Tony Blair niemals von 'Reformen', sondern immer nur von 'Modernisierung', und was in Deutschland 'Deregulierung' genannt wird, heiße in England hoffnungsfroh 'better regulation'. Das sei kein Zufall. Eine ganze Einstellung verberge sich dahinter. Anders gesagt: Die politische Sprache in Deutschland ist voller schlechtgelaunter politischer Begriffe, so dass es am Ende gar kein Wunder ist, wenn das ganze Land tatsächlich schlechte Laune hat." Quelle: SpOn www.spiegel.de

Das läuft hier in Teilen aber auch schon anders. Auf die deutsche Art werden zwar Begriffe geschönt, aber der Inhalt, die negative, destruktive Haltung dahinter, bleibt. Also alter Essigwein in frischen, neuen Schläuchen. Das ist noch perverser.

Wenn ein Deutscher hört, bei einer Erkältung sei Fieber eigentlich ein gutes Zeichen, und schlau wie er ist, weiss er, dass der Kranke bei Fieber zum Frieren neigt, dann dreht er zukünftig als Therapie den Kranken die Heizung runter, damit die möglichst schnell frieren, und behauptet/glaubt dann, dass sei Zeichen für Fieber und also ein positives Symptom baldiger Genesung - Kraft durch Frieren. Jedem das seine.

Mittwoch, August 17, 2005

Medizin und Politik
Wie menschenverachtend muss man eigentlich sein, einerseits den massenhaften Einsatz industriell erzeugter Psychopharmaka zu fördern und zu finanzieren - sogar deren zwangsweise, also gewaltsame Verabreichung - aber andererseits die Einnahme natürlicher Mittel, mit denen die Menschheit eine jahrtausendelange Erfahrung hat, zu verbieten und zu verteufeln?

Margret O. wusste, dass sie psychisch krank war. Schließlich ist sie selbst Psychiaterin. Dutzende manische Patienten hatte die Ärztin schon behandelt. Doch als sie selbst während einer manischen Episode in eine Klinik ging, änderte sich ihr Blick auf den eigenen Beruf drastisch.

"Es war ein Schlüsselerlebnis, wie die Ärzte reagierten, als ich mich weigerte, ein Medikament einzunehmen", erinnert sie sich. Wenn sie das Mittel nicht freiwillig nehmen würde, würden Pfleger sie auf ein Bett schnallen und ihr die Tabletten herunterzwingen. "Bis zu dieser Drohung hatte ich mich einigermaßen im Griff, aber da bin ich in Wut geraten", erinnert sich Margret O.
Quelle: SZ


In der urologischen Ambulanz einer Hochschul-Klinik ging es mir so ähnlich mit einer Ambulanz-Schwester. Ich hatte mir einen Überweisungsschein vom niedergelassenen Urologen besorgt, um mit einem Facharzt der Klinik ein informationelles Gespräch zu führen. Nach der Anmeldungsprozedur sass ich dann in der Warteecke, als eine Krankenschwester meinen Namen rief und mich anwies, eine Urinprobe abzugeben. Ich antwortete, dass ich das nicht möchte, weil ich nur zu einem Beratungsgespräch hergekommen sei. Sie erwiderte, jeder Patient müsse hier erstmal eine Urinprobe abgeben. Ich sagte, sie wisse doch gar nicht, ob ich nicht schon kurz vorher beim niedergelassenen Urologen diesbezüglich untersucht worden seien, das wäre dann hier ja eine unnötige Doppeluntersuchung. Daraufhin drohte sie im Befehlston einer Zuchtmeisterin, wenn ich die Abgabe einer Urinprobe verweigere, werde sie einen entsprechenden Vermerk in meine Akte eintragen. Ich überlegte kurz, ob ich hier vielleicht versehentlich in ein Erziehungslager geraten sei, und erwiderte, dass ich hier nichts verweigere, sondern einfach nur keine Dinge tue, deren Sinn ich nicht erkenne. Danach kam ich mir vor wie ein asozialer Störfaktor und Fast-Verbrecher.

Dienstag, August 16, 2005

Aber wenn Sie eine Ente sehen, die wie eine Ente quakt und wie eine Ente fliegt, wissen Sie, dass es eine Ente ist.

Und wenn Sie Freunde sehen, die nicht wie Freunde reden und sich nicht wie Freunde benehmen, wissen Sie, dass es keine Freunde sind.
Sozialprestige der Ärzte
Kein Wunder dass in Umfragen das Sozialprestige der Ärzte immer noch etwas höher ist als das anderer Berufe:
Tote Patienten können kein Negativurteil mehr abgeben.

Samstag, August 13, 2005

Clementina Forleo

Mittwoch, August 10, 2005

Vegetative Vermehrung
Mitmenschen, die sich für nackte Körper im Allgemeinen und für den Geschlechtsakt im Besonderen interessierten, seien "proll" - klebrig und vulgär. Sagt ein frisch verliebter 19jähriger Frankfurter Schüler. Quelle

Beamtensex per Vertrag
Deutschland hat weltweit eine der niedrigsten Geburtenraten. Helfen kann nur ein neuer Geschlechtervertrag. Quelle

Dienstag, August 09, 2005

Ärztelatein
Gestern zufällig in Spiegel-TV einen Teil einer Reportage über Ärzte einer ostdeutschen Klinik gesehen. Insbesondere begleiteten die einen, der dann etwa 72 (?) Stunden im Dauereinsatz war. Der konnte trotz glücklichem Grinsen auf Nachfrage nicht mal mehr ausrechnen, wieviele Stunden er schon im Einsatz ist, so übermüdet war der.
Die auf der Hand liegende Frage, warum kein ausgeschlafener Kollege ihn nicht schon am Ende des ersten Tages abgelöst hat, fand ich nicht beantwortet.
Es gibt ja nicht zu wenig Ärzte, sagt selbst der Präsident der Bundesärztekammer, Deutschland hat noch immer eine der höchsten Ärztedichten, tausende Ärzte haben noch Zeit und Energie, jedes Wochenende nach England zu jetten, um dort zu arbeiten, und aus Osteuropa bieten sich günstige Ärzte für Deutschland an. Warum gibt es dennoch solch extreme Überstunden? Das hat Spiegel-TV nicht beantwortet - oder ich habe zu früh weggeschaltet.

Auch jetzt wieder ein Bericht bei SpOn über Ärzte scheint mir eine Veräppelung der Leser: Da soll mit irgendwelchen Zuwachsraten im internationalen Vergleich irgendwas belegt werden, was aber völlig wertlos ist, wenn die Basis verschwiegen wird, auf der die Zuwächse passieren.

Auch die Pauschal-Aussage, die Gesundheitskosten stiegen weil die Gesellschaft immer älter und kränker würde, ist irreführend. Immer weniger Kinder heisst auch, dass es immer weniger kostenlos mitversicherte Familienmitglieder gibt, die Geld kosten, aber nichts einzahlen (bei Studenten bis zu 25 Jahre lang, also ein viertel Jahrhundert). Faktisch bedeutet die auf dem Kopf stehende Alterspyramide also eine zeitweilige Finanzspritze für das Gesundheitssystem.

Immer kränker werden wir oft nicht trotz der deutschen Ärzte, sondern jedes Jahr vieltausendfach DURCH deutsche Ärzte.
Es kann kein ernsthafter Zweifel daran bestehen, daß die Medizinschäden eins der größten, wahrscheinlich sogar das größte Schadensgebiet in der Bundesrepublik sind. Das gilt zumindest für Personenschäden. Diese Tatsache ist in der Öffentlichkeit aber nicht hinreichend bekannt, weil Ausmaß und Häufigkeit von Behandlungsfehlern zu den bestgehütetsten Geheimnissen unseres Medizinbetriebs gehören.
Quelle
Der Mensch denkt, die Polizei lenkt
Man stelle sich in diesem Fall mal vor, die Beamten hätten unmittelbar nach dem abgehörten Telefonat bei der Frau an der Tür geklingelt:
"Guten Tag, Polizei, wir haben grade eben Ihr Telefonat mitgehört, worin Sie Ihrem Bekannten XYZ beschrieben hatten, wie sie von dem Moderator Andreas Türck vergewaltigt wurden. Das hat uns sehr interessiert. Wir möchten gerne von Ihnen eine Anzeige gegen diesen Türck aufnehmen und dass Sie dazu unser schriftliches Protokoll Ihres Telefongesprächs unterschreiben.
Was? Sie fühlen sich grade nicht danach? Haben einen Kater, noch Restalkohol im Blut und vielleicht noch andere Mittelchen genommen? Nagut, dann kommen wir Morgen wieder, wenn Sie wieder nüchtern sind. Wir wollen unbedingt eine Anzeige fertig kriegen und brauchen Sie dazu!"


Oder wenn die Frau attraktiv ist, und sie erzählt dem Bekannten am Telefon, dass ihr ein Küchenrezept fehle, bringen ihr vielleicht freundliche, mitlauschende Beamte ein passendes Rezept samt Zutaten vorbei?
Fundamentalist und Hassprediger
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat in einem Interview mit dem Bonner "General-Anzeiger" erklärt, dass Hans Küng und Eugen Drewermann beim Weltjugendtag nicht erwünscht seien. Meisner betonte, dass das ganze ein Jugend- und kein Seniorentreffen sei. "Für die ist hier nichts vorgesehen, weil keinen Jugendlichen der alte Schmarrn interessiert, den die dauernd verzapfen." Quelle


Update: Monitor-Bericht

Samstag, August 06, 2005

"Wir haben ja keinen Ärztemangel.
Wir haben einen Mangel in der direkten und mittelbaren Patientenversorgung."


Sagt der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.

DÄ: Deutsche Ärzte, die in Großbritannien und Skandinavien arbeiten, loben, dass es dort flachere Hierarchien gibt.
Hoppe: Das ist ein Teil des Problems, völlig richtig. Die Führungsstruktur im ärztlichen Dienst der Krankenhäuser kommt aus dem Militär.


Daher rührt vermutlich auch der undurchsichtige, konspirative Habitus von Medizin und Ärzten, die Verwendung der "Geheimsprachen" Latein und Griechisch, die chiffrierte, also unlesbare ärztliche Handschrift und der nicht selten ruppige Umgang mit den Patienten - es reicht eben, wenn Patienten wieder kriegsverwendbar zusammengeflickt werden und mit einem Tritt in den Hintern zurück an die Front (in Friedenszeiten an den Arbeitsplatz) befördert werden. Auch dass Ärzte davon sprechen, sie wären an der Patientenfront tätig, wächst erkennbar auf dem gleichen militärischen Mist.

Das ganze superaktuelle (vom 08.08.2005) Interview
Wieder ein bayerischer Amoklauf
Die meisten Amokläufer und irren Messerhelden scheint Bayern hervor zu bringen.
Einen kenne ich leider: Der betreibt als irrer Medizin-Professor an Patienten in München sein Metzgerhandwerk.
Aber das interessiert niemanden, weil der Mann ja ein studierter Amokläufer ist.

Während die Polizei das Verhalten der Passanten und des Busfahrers ausdrücklich als vorbildlich lobte, übte der Chef der Mordkommission scharfe Kritik am Verhalten eines Oberarztes im Klinikum Rechts der Isar: Der Mediziner habe sich geweigert, die Polizei über den Zustand des am schwersten verletzten Opfers zu informieren.

Auch habe er den Mann, eine Blutprobe und die Kleidung „vor der Polizei versteckt“, berichtete Wilfling. Die Polizei sei darauf angewiesen, Blutproben zu erhalten, da mehrere Menschen mit derselben Waffe verletzt wurden. Außerdem müsse man die Kleidung der Opfer sicherstellen. Statt dessen habe der Arzt, im Gegensatz zu Medizinern anderer Krankenhäuser, die Ermittlungen der Polizei behindert. Wilfling kündigte ein „Nachspiel“ an: „Das ist ein unglaublicher Vorgang, so etwas habe ich noch nie erlebt.“
ÄrzteProteste - ÄrzteEinkommen
Ärzte sind - im Gegensatz zu Beitragszahlern und Patienten - exzellent organisiert - warum protestieren die in der Öffentlichkeit, statt direkt auf die Chefärzte, Standesorganisationen und die Politik einzuwirken? Das ist doch ganz klar eine Show in Richtung Beitragszahler und Patienten - aber was soll das?

In Deutschland verdienen die Krankenhausärzte im Durchschnitt zwar weniger als ihre Kollegen in anderen Industrienationen Quelle Tagesspiegel Jedoch gehören deutsche Chefärzte weltweit zu den Spitzeneinkommern:
1 Chefarzt bekommt etwa soviel wie 100 Assistenzärzte!! [Rainer Woratschka grade im Radio] Link TS

Der internationale Vergleich von Ärzteeinkommen greift zu kurz, wenn nicht dazu gesagt wird, für wieviele potentielle Patienten ein Arzt sein Geld bekommt. Bekäme ein Arzt im Ausland beispielsweise 10 000 Euro netto/Monat für 3000 potentielle Patienten, während sein gleicher deutscher Kollege mit der Hälfte des Geldes auskommen müsste, dann sähe das auf den ersten Blick zwar besser für den Mediziner im Ausland aus, aber wenn klar würde, dass für die gleiche Anzahl Patienten in Deutschland nicht einer sondern drei Ärzte zuständig sind, dann stünden deutsche Ärzte tatsächlich als die Spitzeneinkommer da.

Frage:
Wenn Ärzte in England ach so viel mehr verdienen als hiesige Ärzte, warum gibt es dann dort derartigen Ärztemangel, dass Patienten extrem lange Wartezeiten ertragen müssen?

Im WDR-Tagesgespräch berichtet eine Krankenschwester, so übel wie von den Medien vielfach dargestellt, seien Assistenzärzte gar nicht dran. Bei denen ginge es recht locker zu, denn die Schwestern hielten ihnen weitgehend den Rücken von der Arbeit an den Patienten frei, weil die Ärzte immer weniger am Patienten interessiert seien, und sie erhielten ihre praktische Ausbildung am Patienten quasi von den Krankenschwestern. Lange Arbeitszeiten der Assistenz- und anderen KrankenhausÄrzte seien zum grossen Teil auch bedingt durch die Erstellung von Studien, die für Chefärzte ausgearbeitet würden. Da sässen dann Ärzte schonmal bis spät in die Nacht an der Arbeit - aber nicht am Patienten, sondern am Computer. Die Arbeit am Patienten sei überwiegend und zunehmend eine Sache der Schwestern und Pfleger. Rainer Woratschka ergänzt mit einer Statistik, dass es vor Jahrzenten etwa 40% und heute 80% der Ärzte überwiegend um's Geld ginge, nicht um die Patienten, nicht um Ethik/Ideale.
Eine Ärztin erklärt aber abschliessend, dass die Hauptursache für Frust und schlechte Stimmung bei den Krankenhausärzten die extremen Hierarchien seien. Würden diese abgeschafft, würden auch viele Ärzte mit weniger Geld gerne arbeiten.

Feststellung und Frage:
Fast alle vom Medizinwesen Betroffenen sind tief frustriert: Die Patienten, die Beitragszahler, die Patientenschutzverbände, die Finanzpolitiker, die Ärzte, aber dennoch gibt es keine massive Bewegung zum Besseren hin. Woran liegt das? Ärzte gehen auf die Strasse, demonstrieren, die Pharmabranche betreibt massive Lobbypolitik, die diversen Ärzteverbände üben Druck auf die Politik aus, die Krankenkassen trommeln für ihre Sache - nur die Beitragszahler und Patienten schlafen den Schlaf der Gerechten?

Freitag, August 05, 2005

Von Halbgöttern in Weiss, Eseln in Schwarz, Honoratioren-Schutzvereinen und dem Akademiker Beistandspakt
Es gibt nur deshalb so viele „Halbgötter in Weiß“, weil es so viele „Esel in Schwarz“ gibt. Juristen tun gerne so, als hätten sie geradewegs das Schießpulver erfunden. Dabei tummeln sich in keinem Berufsstand so viele lebensfremde „Einfaltspinsel“ wie bei den Juristen.

Geschädigte Patienten erleben bei dem Versuch, Ansprüche durchzusetzen, nicht nur infame Gefälligkeits-Gutachter sondern auch unfähige Rechtsanwälte, deren größter Eifer im Eintreiben der Honorare besteht, voreingenommene Richter, die ihre Unabhängigkeit auch gegenüber Recht und Gesetz unter Beweis stellen sowie unwillige Staatsanwälte, die sich aufführen wie der berühmte Jagdhund, den man zur Jagd tragen muß. Die Patienten werden dadurch um ihr Recht gebracht und haben deshalb nach „Kunstfehler“-Prozessen oft nicht nur das Vertrauen in die Medizin, sondern auch in die Justiz verloren.

Patienten erfahren diese patientenfeindliche Justiz eher als Honoratioren-Schutzverein denn als rechtsstaatliche Institution.

Durch diese Art der „Rechtsprechung“ werden schließlich die Mißstände unseres Medizinbetriebs, die überwiegend Ursache von Behandlungsfehlern sind, verschleiert und aufrechterhalten. Die Justiz im allgemeinen und die Anwaltschaft im besonderen sind in weiten Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens die größte Gefahr für die Gerechtigkeit und - gemessen an ihrem Anspruch - vielfach die korruptesten Institutionen. Die Rechtssuchenden erhalten oft keine Gerechtigkeit sondern absurde Urteile. Das gilt insbesondere bei Verfahren um ärztliche Behandlungsfehler. Die Mißstände im Medizinbetrieb sind zwar gravierend, im Justizapparat aber noch weitaus schlimmer. Bei jedem, der die deutsche Justiz kennt, genießt sie kein Ansehen und wer sie nicht kennt, der hat Illusionen.

Anwälte haben in Bezug auf Vertretung (§ 78 ZPO) und Beratung (Rechtsberatungsgesetz) ein Monopol, das grundgesetzwidrig ist, denn unsere Verfassung geht von einem mündigen Bürger aus, der hier entmündigt wird, weil er sich von einem RA vertreten lassen muß. Diese Regelung ist in der vorliegenden Form auch weltweit einmalig. Im britischen Rechtssystem können sich die Staatsbürger vor Gericht durchgängig selbst vertreten. Das Anwaltsmonopol hat dazu geführt, daß sich eine arrogante anwaltliche Funktionärskaste etabliert hat, die ihre Privilegien auf Kosten der Mandanten verteidigt.

Die Ermittlungstätigkeit ausschließlich durch weisungsgebundene Staatsanwaltsanwälte ist ein Skandal und ein Schlag ins Gesicht der Gerechtigkeit und der Gewaltentrennung. Staat und Staatsfunktionäre haben auf diese Weise die Möglichkeit, die Rechtsprechung zu manipulieren. Die Gewaltentrennung war eine Grundforderung der französischen Revolution von 1789, um der Willkür entgegenzuwirken, wie sie im Absolutismus üblich war. Selbst 200 Jahre später ist in Deutschland ein derartiges absolutistisches Relikt und Privileg der Staatsfunktionäre noch nicht abgeschafft worden. Deshalb sind hierzulande auch Ermittlungsrichter wie der Spanier Garcon oder der Italiener Falcone, die gegen kriminelle Spitzenpolitiker mit harten Bandagen vorgingen, undenkbar.

Die Juristen sind der Berufsstand, der traditionell die größte Hochachtung vor sich selbst hat; anders ausgedrückt, es gibt keine andere Kaste, die derartig im Standesdenken befangen ist und vom Standesdünkel geplagt wird. Jede Kritik wird als Angriff auf den Rechtsstaat hingestellt und/oder als Beleidigung verfolgt. Hier könnte ein Forschungszentrum die von Juristen angerichteten Schäden aufzeigen, Abhilfe schaffen und deutlich machen, daß keine andere Institution - gemessen an ihrem Anspruch - derartig korrupt, verludert und verlottert ist wie die deutsche Justiz im allgemeinen und die deutsche Anwaltschaft im besonderen.


Die Auszüge sprechen mir aus dem Herzen und sind von der Website www.patienten-verband.de
Manche andere Äusserung dort, entspricht nicht meiner aktuellen Ansicht.

Donnerstag, August 04, 2005

Erwerbslose als private IndianerReservate
Erwerbslosen fehle der strukturierte Tagesablauf und das Gefühl gebraucht zu werden - sagen arrivierte, saturierte Spezialisten und andere Dummschwätzer. Als ob Menschen sich ihre freie Zeit nicht selber einteilen könnten und als seien Leute scharf darauf, wirtschaftlich verwertbar zu sein. Man müsste also Lottogewinner bedauern, weil deren sozialer und psychischer Abstieg programmiert ist.

Tatsächlich brauchen Menschen nur genug zum Leben, die Freiheit der Eigenständigkeit und die Zuverlässigkeit von Lebensgrundlagen. Das alles würde weitgehend auch gewährleistet durch einen Sechser im Lotto oder durch die eigene Fähigkeit und Möglichkeit, für den Lebensunterhalt selbst zu sorgen oder durch stetig und garantiert fliessende Unterstützungsgelder.

Einen Sechser im Lotto haben nur die wenigsten, und die eigentlich stetig und garantiert fliessenden Sozialgelder sind in Höhe und Zuverlässigkeit sehr fragil und bedingen dass sich ihre Empfänger in vielfacher Weise diffamieren lassen müssen, also ihre Würde ständig verteidigen müssen - was immer seltener gelingt.

Es gibt wohl bei jedem Menschen den ganz natürlichen Reflex, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, indem man sich das was man braucht aus der Natur/der Umgebung holt. Wohl fast jeder Erwerbslose, der arbeitsfähig ist und mit seiner Situation unzufrieden, wäre Willens und von sich aus in der Lage, das zu tun.

Warum stehen die Leute bei öffentlichen Suppenküchen um Essen Schlange, anstatt sich zB ihren täglichen Bedarf aus einem Gewässer selbst zu angeln oder sich die Tiere selbst in Feld, Wald und Flur zu jagen oder in Fallen zu fangen? Weil es entweder verboten oder teuer ist oder aus anderen Gründen nicht möglich.

Warum stecken Erwerbslose sich nicht ein Stück Acker ab und bauen darauf Obst, Gemüse, Getreide an und halten Hühner und Schafe, um sich selbst versorgen? Weil der Staat das verbietet.
Aber andere haben doch auch Land und praktizieren sowas, warum nicht Erwerbslose? Weil solches Land Geld kostet und Erwerbslose kein Geld haben und das Land ungern oder gar nicht verkauft wird.

Wenn Erwerbslose keine Wohnung finden, die bezahlbar ist und gefällt, warum gehen sie nicht in den Wald, roden eine kleine Fläche und bauen sich aus dem Baumholz selbst Wohnhütten? Viele könnten das sicher und würden es auch gerne tun. Aber der Staat verbietet das.

Jeder Erwerbslose ist damit sowas wie ein privates Indianer-Reservat. Der Staat hat ihnen alles genommen, was Menschen zu einem eigenständigen, freien Leben brauchen und speist sie mit einer sozialen Grundsicherung ab, die mit einer kompletten Ausforschung der Antragsteller bis in ihre Kleiderschränke und ihr Konto hinein zwingend verbunden ist. Lebensgemeinschaften werden durch Leistungskürzung auseinander getrieben und die Erwerbslosen müssen sich als Sozialschmarotzer, potentielle Leistungsbetrüger, Arbeitsverweigerer und Alkoholiker diffamieren lassen - direkt oder indirekt - wie jüngst wieder in den TV-Sendungen ZDF-Reporter und ARD-Panorama. Und dann schüttelt das gaffende Publikum den Kopf, weil diese Leute apathisch in ihren Wohnsilos hocken oder aggressiv und destruktiv werden.
Man fragt sich, wer den grösseren Dachschaden hat: Die wie menschliches Nutzvieh gehaltenen und folglich Paralysierten oder die selbstgefälligen Zuschauer und Medien-Geier.
Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern sondern zwischen Oben und unten

Mittwoch, August 03, 2005

Die Idee ist da - jetzt muss sie nur noch umgesetzt werden
Wir haben 145.000 Kassenfunktionäre, aber nur 140.000 niedergelassene Ärzte. Ich frage mich, was die Kassenfunktionäre den lieben langen Tag tun. Das Beste wäre, ein steuerfinanziertes Gesundheitswesen aufzubauen und die Kassen abzuschaffen. Damit wären alle Funktionäre überflüssig. Die sollen nicht arbeitslos werden. Wir haben einen Pflegenotstand. Man könnte die Kassenfunktionäre zu Pflegekräften umschulen. Damit wäre allen Beteiligten gedient. Quelle: ZDF-Interview

Ich fordere eine Volksabstimmung darüber, ob dass die Bevölkerung ein solches System möchte, wie in dem Interview angerissen.
Die kritischen Polizisten sind paralysiert?
Jetzt, nachdem deren Chef Wüppesahl von der Staatsmacht eingebuchtet, also kaltgestellt wurde.
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/18.06.2005/1885927.asp
Wieder einen Patienten-Verband entdeckt:
Schubkräftige, umfassende und tiefe Analyse mit eklatanten Beispielen.

Mich macht nur stutzig, dass völlig im Dunkeln bleibt, wer hinter dem Verein steckt, welche Personen den Verein leiten (ausser dem Präsi), welche Biografien die haben und aus wievielen Mitgliedern der Verein besteht und so weiter. Andrerseits agieren aber zuerst und grade Ärzteschaft und Justiz sehr konspirativ. Vielleicht müssen Patientengruppen ähnlich agieren, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben.

Dienstag, August 02, 2005

Niedersäxischer Datenschutz
Wenn unter den niedersächsischen Datenschützern schon echte Vollidioten sind, dann müssen unter ihren Gegenspielern in den hiesigen Spitzelbehörden echte Ärsche sein.

Ich glaube, das dringende Lausch- und Beobachtungs-Bedürfniss so vieler Beamter, wie das von Waldorf-Oppa Schily, liegt in ihrer Zombie-Existenz begründet: Die gieren nach unverbrauchtem Leben - und sei es auch nur, via Spy-Cam jungen linken Verdächtigen beim Sex zuzugucken und zuzuhören. Während andere dafür viel Geld in Videotheken und im Internet lassen, bekommen die staatlichen Spanner dafür sogar nocht Steuergelder.

Update: Akuteller Artikel in der Jungle World
Anmerkung: Verfassungsschutz-Beamte dürfen Leute auch ohne Verdacht Jahre lang beobachten