Samstag, Juli 30, 2005

Heisst von Holland lernen siegen lernen?
Wieder aktuelle Meldung: deutsche "Patienten sollten künftig mehr zuzahlen" - Krankenkassen erwägen Erhöhung der Beitragssätze"

Wie es besser gehen könnte, scheint das holländische Gesundheitswesen zu zeigen (Auszug aus STERN-Artikel):
Pillenschlucken gilt in den Niederlanden nicht als Beleg für die Modernität eines Gesundheitssystems - eher als Beweis für sein Versagen. Deutsche Ärzte erhalten für jeden Handgriff Punkte, die sie bei der Kasse einreichen. Wer mehr Punkte hat, bekommt mehr Geld - also sammeln alle wie blöde Punkte und fummeln mit medizinischem Schnickschnack ewig an ihren Patienten rum. Der holländische Hausarzt dagegen ist nicht zuständig für Patienten, sondern für Menschen.

Glückliches Holland! Der gesunde Menschenverstand scheint hier noch eine Heimat zu haben, anders als bei uns.
Die leben nicht schlechter als wir, im Gegenteil: 1980 war die Sterblichkeit bei Herzinfarkt in beiden Ländern noch gleich groß - heute ist sie in Holland um 25 Prozent niedriger als bei uns. In puncto Lebenserwartung liegt das kleine Land an der Weltspitze.
Heißt von Holland lernen siegen lernen?
Nicht Abriss des Sozialstaates ist hier das Ziel, sondern seine Leistungssteigerung. Der deutsche Ärztekult mit all seiner ehrpusseligen Standestümelei ist unbekannt - aber auch die Luxushaltung von Patienten, die zehn Fachärzte ausprobieren. Es gibt strenge Regeln.

Ist das holländische Gesundheitssystem Sozialismus? Der Gedanke muss einem kommen, wenn man durch Hollands Kliniken und Arztpraxen reist. Überall ist der Staat dabei, auf alles und jedes drückt er den Kostendeckel. Die Zahl der Medizinstudenten ist begrenzt, die der Krankenhäuser wurde durch Zwangsfusionen drastisch gesenkt. Die Anschaffung von medizinischen Großgeräten muss das Gesundheitsministerium genehmigen. Eine "Positivliste" legt fest, welche Medikamente die Kassen erstatten - homöopathische Mittelchen haben keine Chance.

Die Holländer sind besser - und einfallsreicher. Zwischen Gewächshäusern mit Blumen und Tomaten residiert James Burton und baut Marihuana an. Schon seit Jahren verkauft der aus den USA eingewanderte Vietnam-Veteran seine Haschischpräparate an Stammkunden. Denen helfen die Cannabis-Pillen bei Migräne, Asthma, Aids und Multipler Sklerose. Bisher wurde das nur toleriert. Künftig soll Burton aber Apotheken und Krankenhäuser ganz offiziell beliefern - in öffentlichem Auftrag. Die Staatssekretärin für "Volksgesundheit, Wohlbefinden und Sport" ist von der Cannabis-Therapie so angetan, dass sie diese Woche eine erste Marihuanapflanze feierlich an eine Multiple-Sklerose-Initiative übergeben wird. Burton freut sich: "Ich bin der erste staatlich anerkannte Dealer der Welt."

Durch Holland weht der eisige Wind eines durchrationalisierten Sozialstaates. Der ist kühl und effizient, klar geregelt und bezahlbar. Aber auch - unsentimental: die einstmals stolzen Apotheker als Gehaltsempfänger. Ärzte als Staatsmediziner. Patienten als Kostenfaktoren. Das müssten unsere Politiker uns sagen, wenn sie von Holland abgucken wollen. So viel Mut müssten sie haben.

Noch wirkt Deutschland auf unsere Nachbarn wie in Beton gegossen: Keiner bewegt sich, keiner redet mit keinem. Seit Jahren trifft der Gesundheitsforscher Richard Grol aus Nimwegen auf Kongressen in Deutschland "dieselben Leute, die sich immer dieselben Positionen um die Ohren hauen". Und noch etwas irritiert den Holländer: "Bei euch geht es immer gleich ums große Ganze. Alle suchen nach der großen Reform. Wir machen das anders. Reform ist bei uns immer."


Das holländische System scheint ziemlich das zu sein, was ich mir seit langem vorstelle und wünsche, ohne dass ich von dem Modell der Niederländer wusste. Vor allem hebelt es den grundsätzlich gesundheitsgefährdenden Zielkonflikt im deutschen Medizinsystem aus - nämlich dass hiesige Ärzte für gesunde Menschen kein Geld bekommen, also für ihren Profit daran interessiert sein müssen, dass Bürger krank sind, krank werden oder krank bleiben. Meiner Wahrnehmung nach ist dieses Grundprinzip des hiesigen Medizinsystems unvereinbar mit einem echten Gesundheitswesen und unvereinbar mit Grund- und Menschenrechten wie sie auch im deutschen GrundGesetz garantiert sein sollen. Darum hatte ich vor einiger Zeit eine Verfassungsbeschwerde versucht - leider erfolglos. Und darum hoffe ich darauf, dass endlich ein kompetenterer Mitbürger beim BVerfG erfolgreich klagt, um endlich das deutsche Gesundheitswesen auf eine menschenwürdige und bezahlbare Grundfunktion zu stellen, mit der sowohl Ärzte als auch Patienten gut und gerne leben (können).

Mir persönlich ist ein Gesundheitswesen lieber, durch das der kühle Wind der Vernunft weht, der mich aber möglichst schnell möglichst gesund macht - schliesslich will ich mich dort nicht häusslich niederlassen - als ein System, dass mich - ohne vorher über Geld zu sprechen - mit HighTech-Luxus und aufgesetzten Nettigkeiten empfängt und umfüttert, weil es auf mein Geld scharf ist, das mir dann hinter meinem Rücken heimlich vom Budget-Konto gezogen wird, und darum meine tiefen Bedürfnisse nach Gesundheit prinzipiell ignoriert, weil ich sonst womöglich in Zukunft seltener zum Arzt müsste, was dessen Einkommen schmälern würde.
Fast alle Ärzte Abzocker
Fast alle Ärzte rechneten mindestens 50 Prozent mehr ab, als für die Krebsvorsorge vorgesehen. Ein besonders Eifriger wollte der Test-Patientin eine Ultraschall-Untersuchung aufschwatzen, die sie selbst hätte bezahlen müssen. Einen medizinischen Grund nannte er dafür nicht. Als dies abgelehnt wurde, meinte der Arzt, er mache es dennoch. Die Abrechnung enthält einige Überraschungen. Wahrscheinlich, um den Ultraschall zu begründen, diagnostiziert der Arzt mehrere Krankheitsbilder, darunter abnorme Blutungen. Gegenüber der Testpatientin war davon keine Rede, im Gegenteil, sie sei gesund. Mit diesem Abrechnungstrick bringt es der Arzt auf das Dreifache einer Vorsorgeuntersuchung.

Toll: Von wegen Datenaustausch: Wenn solche erfundenen Diagnosen dann auch noch in der elektronischen Krankenakte auftauchen und ein weiterbehandelnder Arzt dann womöglich seine Therapien darauf aufbaut ...

Siehe auch KONTRASTE über sog. IGeLn: Das Geschäft mit der Angst – Kassenärzte zocken Patienten ab

Freitag, Juli 29, 2005

Internet? Find ich toll.
Denn sonst hätte ich wohl nie erfahren, dass ich seit langem bespitzelt und observiert werde und dass man heimlich in meiner Wohnung war und dort auch Dokumente und persönliche Unterlagen kopiert hat, darunter mutmasslich auch solche, die meinem potentiellen Prozess-Gegner, einem von mir strafangezeigten Arzt, in irgend einer Weise Probleme machen könnten.

Donnerstag, Juli 28, 2005

Gutachten als Waffe gegen Querulanten
Es gibt eine ausgedehnte Praxis, "Querulanten" und andere unliebsame Personen mit Hilfe des ärztlichen Sachverständigen mundtot zu machen. Gehen die Betroffenen dagegen gerichtlich vor, was Ihr gutes Recht ist, rettet sich der Staat vor einer Nachprüfung seiner Entscheidung nicht selten durch Einschaltung eines ärztlichen Gutachters, der gar Querulantenwahn diagnostiziert, wobei schon Aberkennung der Prozeßfähigkeit genügt um die Person unschädlich zu machen. Es muß Ihr dann ein Pfleger (nach heutigen Recht ein Betreuer) bestellt werden, der von sich aus entscheidet ob die Klage erhoben oder weiterverfolgt wird.

Das ärztliche Gutachten ist - solange diese Praxis nicht allgemein durchschaut ist - eine Waffe, die durch wissenschaftliche Herkunft den Anschein von Unanfechtbarkeit besitzt. Sie ist praktisch unanfechtbar, aber nicht durch den Wahrheitsgehalt, sondern durch Fehlen einer unabhängigen Instanz, die dem Sachverständigen - und damit der öffentlichen Gewalt, die sich seiner bedient - auf die Finger klopft. Die deutschen Gerichte sind - trotz ermutigender Ausnahmen - noch weit davon entfernt eine solche unabhängige Instanz darzustellen.


Gekürzte Fassung dieses Artikels

Dienstag, Juli 26, 2005

Schreibt für die Telepolis ein militanter, verfassungsfeindlicher, religiöser Fundamentalist?
Wer aber eine Gemeinschaft auf heidnischen Grundlagen in unserem Land, also dem Land der Deutschen (zumindest der deutschen Sprache) oder eben der Germanen, wie man uns ja auch im Ausland nennt, ernsthaft verwirklichen will, wird schnell auf verfassungsmäßige Grenzen stoßen.

So behindert und erschwert die derzeitige Verfassung zwar unser Leben, aber nicht derart, dass wir einen gewaltmäßigen Umsturz herbeiführen müssten, zu dem uns ohnehin noch die Kraft fehlte.

Quelle: www.stadtgermanen.de

Dazu Texte mit Überschriften wie:
Rasse und Souveränität im Geiste aufgeklärter Vaterschaft
Und:
Warum Politik und Religion zusammengehören
Leben ist der Wille zum Krieg


Adressen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20576/1.html
http://www.stadtgermanen.de
http://www.obas.de
Mut zum Auffallen zeigen, auch unter Beobachtungsdruck
Mit seiner Meinung steht der Verschlüsselungsablehner nicht alleine da. Genau wie sich viele, werden sie durch eine Videokamera beobachtet, betont unauffällig verhalten, jedes ungewöhnliche Verhalten vermeiden, vermeiden auch viele eine Verschlüsselung, um nicht den Eindruck zu erwecken, man verdiene eine nähere Beobachtung. Wie im Panoptikum wird verdächtiges Verhalten von vorneherein vermieden, weil die Folgen nicht klar sind und weil man eben nicht abschätzen kann, ob man tatsächlich beobachtet wird oder nicht. Der Ausbruch aus dem Gefängnis ohne Privatsphäre wird somit gar nicht erst erwogen, von vorneherein ausgeschlossen, da schon der Versuch strafbar ist.

Freitag, Juli 22, 2005

gefährliche Teilzeit
Da wird im obigen SZ-Artikel Teilzeit-Arbeit als gefährlich gebrandmarkt, vermutlich weil die Sozialkassen dabei recht leer ausgehen.

Anstatt aber die Teilzeitarbeiter zu geisseln, sollte das Augenmerk besser auf die Ausgabenseite der Sozialkassen gerichtet werden, und zwar meine ich die Krankenversicherungen.

Etwa 200 Milliarden Euro jährlich nur für die offizielle Krankenversorgung von 80 Millionen Bürgern sind kein Pappenstiel. Pflegeausgaben der Pflegekasse und was die Bürger vorbei an Chipkarte und Ärzten noch zusätzlich für ihre Gesundheit ausgeben, kommt zu dem gigantischen Betrag noch obendrauf und das sind unterm Strich erhebliche Summen.

Manche sprechen enthusiastisch vom Medizinwesen als DEM Jobmotor. Was diesen Motor aber antreibt, scheint man entweder zu vergessen oder diese Leute sind fröhliche Anhänger des Sankt Florians Prinzip. Dazu frisst diese Gesellschaft sich tatsächlich selbst auf, und die wirtschaftlich Verblendeten finden das gut, weil effizient, denn das System ist ja so vernünftig, nur die nutzlosen, also scheinbar überflüssigen eigenen Organe zu verdauen.
Update: Siehe auch: Link

Montag, Juli 18, 2005

Leben ohne Krankenversicherung
Wann gibt es zu dieser nicht kleinen Klientel mit kleinem Budget die dazu passenden ärztlichen Behandlungsangebote zu Discount-Preisen?

Sonntag, Juli 17, 2005

"Sie sind an der falschen Stelle im Gehirn operiert worden"
Unglaublich, was Ärzte, Gerichte, was das System mit Leuten macht, wie mit Menschen umgegangen wird. Wegen eines (tatsächlich gutartigen) Hirntumors macht ein Oberarzt dem Patienten die Hölle heiss: "Wenn Sie sich nicht operieren lassen, sind Sie in einem Jahr tot." Dann operieren diese elenden Pfuscher dem Mann ein reichliches Stück gesundes Hirngewebe aus seinem Kopf heraus, aber lassen den Tumor drin und den Patienten darüber im Unklaren. Der Mann muss aufgrund der fehlenden Hirnsubstanz seitdem mit Wahrnehmungsstörungen und Orientierungslosigkeit sein junges Leben fristen, wird erwerbslos, ist zu 100% schwerbehindert, traut sich kaum aus dem Haus. Seitdem muss seine Ehefrau nicht nur allein für den Unterhalt der sechsköpfigen Familie sorgen; sie hat auch einen durch Ärztepfusch/Ärzteverbrechen kranken Mann an ihrer Seite und die Kinder einen behinderten Vater. Erst nach sechs Jahren erfährt er durch einen anderen Arzt, was mit ihm tatsächlich gemacht wurde. Er geht zum Anwalt, es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, der medizinische Gutachter macht augenscheinlich ein kollegiales Gefälligkeitsgutachten und durch einen Vergleich bekommt der von dummen, skrupellosen Ärzten um sein gesundes Leben gebrachte Mann schliesslich lumpige 50 000 DM. Aber er ist ja nur ein Koch. Mit solchen Leuten kann man es machen.
Hoffentlich nicht.

Samstag, Juli 16, 2005

Nordisch by Betriebsystem?
Zahnrad

Im NS bildete das Zahnrad im Verbund mit dem *Hakenkreuz die Organisationssymbolik der Deutschen Arbeitsfront (DAF), der größten NS-Massenorganisation. Es war auch Teil des Organisationsabzeichens der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) bis zu ihrem Verbot 1995. In originaler Darstellung wie auch mit dem Schriftzug ›FAP‹ ist die Verwendung des Zahnrades verboten. Es findet ohne diese Zusätze jedoch straffreie Verwendung in der Neonazi-Szene, so bei den *Hammerskins oder bei Gruppen der *Freien Kameradschaften. Auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) hat das Symbol für sich wieder entdeckt. Die Neonazi-Band Faustrecht ließ einer ihrer CDs sogar in Form des Zahnrades ausstanzen.


Warum die Entwickler der deutschen Desktopvariante KDE für Linux ausgerechnet das Zahnrad als ihr Symbol verwenden, war und ist mir schleierhaft. Conquer Your Desktop... und morgen die ganze Welt?

Dienstag, Juli 12, 2005

Juristen und Ärzte
eint ein gemeinsamer Charakterzug: Der Drang, unbedingte Macht über andere Menschen auszuüben - Zugriff auf deren Geheimnisse und Privatheiten, auf ihre Körper und Psychen zu erlangen und zu behalten.
Der eine bestimmt, ob ein Mensch den Aufenthalt seines Körpers frei wählen darf oder im Knast festsitzen muss, der andere formt mit Pharma und Skalpel sich die Psyche und den Körper seiner Klienten mit den Mitteln und Werkzeugen der Medizin nach seinem Wunsche.

Weil sich beide Berufsgruppen in diesem zentralen Charakterzug gleichen, aber in gänzlich unterschiedlichen Revieren wildern, gibt es keine Konkurrenz und gegenseitige Kontrolle, sondern Kumpanei. Wo das Revier der Ärzte endet, übernehmen Staatsanwälte und Richter den Bürger; und wenn die Gesetze nicht ausreichen, den Bürger in die Zange zu nehmen, dann übernehmen Ärzte die Arbeit, den Bürger an die Leine zu legen. Jagdszenen: Mal treiben die einen und die anderen schiessen, mal umgekehrt.

Allenfalls wenn Ärzte allzu dreist in die gesellschaftlichen Geldtöpfe greifen, dann klopfen die Halbgötter in Schwarz den Halbgöttern in Weiss auf die Finger. Ansonsten tun sich die Halbgötter in Schwarz und die in Weiss gerne zusammen, was bekanntlich meist etwas Grau-enhaftes ergibt. Wenn zwei Gruppen sich einig sind, hat die dritte Gruppe nix zu lachen.
Entmündigung
Selbstbehandlung mit Cannabis bleibt verboten

"Du sollst lieber siech und krank sein, als durch zauber gesund werden. Wenn du zu den hexen laufest, so wirst du brüchig an gott dem herrn." (Johann Geiler von Kaysersberg - Fastenpredigt 1508 -)

Sonntag, Juli 10, 2005

Unteilbar
Neu entdeckt nun der Sachverständigenrat das Individuum Arzt und Patient

Samstag, Juli 09, 2005

Zeitlos
Aristoteles, "Über die Politik": "... ferner gehört es" (zum Wesen der Tyrannis), "dahin zu streben, daß ja nichts verborgen bleibe, was irgendein Untertan spricht oder tut, sondern überall Späher ihn belauschen, ... ferner alle Welt miteinander zu verhetzen und Freunde mit Freunden zu verfeinden und das Volk mit den Vornehmen und die Reichen unter sich. Sodann gehört es zu solchen tyrannischen Maßregeln, die Untertanen arm zu machen, damit die Leibwache besoldet werden kann, und sie, mit der Sorge um ihren täglichen Erwerb beschäftigt, keine Zeit und Muße haben, Verschwörungen anzustiften... Auszug aus dem vierten Flugblatt der Weisse Rose (Link hier rechts)

Extrakt:
Untertanen belauschen und arm machen.
Durch eine Strategie der Spannung Dauerstress in der Bevölkerung erzeugen, der Unruhe schafft und jeden gegen jeden aufbringt, sodass sich keine breite Widerstandsfront aufbauen kann.

Freitag, Juli 08, 2005

Bayerische Justiz ein Irrenhaus?
Dass mehr oder weniger Juristen bisweilen mehr oder weniger weit Abseits der gesunden menschlichen Vernunft reden und schreiben und vermutlich so auch denken, hat wohl jeder schon mal gehört oder sogar selbst erlitten. Henne oder Ei: Wird mancher erst bekloppt durch Studium der Juristerei und anchliessender Praxis, oder muss irre sein, wer sich solch einer Profession verschreibt?

Gesetze? Papperlapapp. Es geht um Wille und Macht der Justiz-Elite. Gesetze sind nur der Besteckkasten, um sich des grade passend erscheinenden Instrumentes zu bedienen, den eigenen Willen in materielle Substanz umzuwandeln. Und Gesetze sind Irrgärten, durch die man die armen Klienten scheuchen kann, in deren naiven Glauben, sie hätten eine Chance, tatsächlich Recht zu bekommen. Pustekuchen. Die juristischen Fachidioten entblöden sich darum häufig nicht, den Gerichts-Klienten gerne auch hanebüchen schwachsinnige Unverschämtheiten zuzumuten, die jeder Vernunft spotten. Das Recht teilen sich die Inhaber des Herrschaftswissens untereinander auf: Jeder darf damit (s)einen Teil des Klienten-Kuchens abgreifen.

"Seit 14 Jahren sind wir nicht weiter gekommen. Wir sind den Gerichten ausgeliefert, keiner kann uns helfen. Ich habe mich an alle Politiker schon gewandt, und keiner konnte uns einen Schritt weiter helfen. Und es ist einfach finanziell für uns – und auch menschlich – eine Katastrophe!"

Eine Katastrophe ist der Prozess auch für den Anwalt der Schramms. Er ertrinkt in seinen Akten. In den annähernd 14 Jahren der Verfahren wurde vom Landgericht München II erst ein Teilurteil gesprochen – und vom OLG aufgehoben. Ganze drei Jahre später das nächste Urteil – und wieder aufgehoben. Eine unendliche Geschichte.

O-Ton: Micheal Duvernoy, Rechtsanwalt
"Das Verfahren müsste seit Jahren – seit mindestens zehn Jahren! – beendet sein. Das ist also – ein vierzehnjähriges Verfahren ist das absolute negative Highlight meiner Geschichte. Und nicht nur meiner Geschichte, sondern von allen Kollegen weit und breit, mit denen man über dieses Thema spricht!"
Quelle und vollständiger Bericht
MDR-Fakt
Der Verfassungsschutz
ist doch ein Instrument der NPD - oder?

Seit dem - gescheiterten - NPD-Verbotsverfahren ist bekannt, dass etliche NPD-Funkionäre vom Staat bezahlte V-Leute des Verfassungsschutzes sind. Die Führungsstrukturen der NPD werden demnach via Verfassungsschutz auch vom Staat resp. den Steuerzahlern mitfinanziert.
Nur durch die Verflechtung mit dem Verfassungsschutz bekam die NPD den Status einer legalen Partei bestätigt.

Wer in Deutschland das Wort faschistisch oder faschistoid ausspricht und damit weder einen Film, noch etwas real Vergangenes und auch nicht das Ausland kritisiert, wird mutmasslich vom Verfassungsschutz observiert, der damit seine folglich faschistoide Verfassung schützen will.

Ein Verfassungsschutz, der angeblich keine Kenntnis hat, von faschistischen resp. neonazistischen Frauen-Netzwerken, übernimmt damit eher eine Schutzfunktion für diese Netzwerke, als für unser Grundgesetz.

Der Verfassungsschutz als willfähriges Werkzeug gegen unliebsame politische Gegner oder sonstwie störende Gruppen und Einzelpersonen, in der Hand von Rechtsauslegern wie Schönbohm, sagt auch einiges über die "Qualität" des Verfassungsschutzes.

"Wir haben in Deutschland insgesamt 37 Behörden, die sich sehr hingebungsvoll um die Wahrung der inneren Sicherheit bemühen. Diese Behördenvielfalt kann auch zu einem Problem werden", warnt Wolfgang Bosbach (Ich glaube zu wissen, wen oder was der mit hingebungsvoll meint: Bloggende Flittchen im sinnlosen Dienste des Verfassungsschutzes)

Gerhard Baum meint:«Ein Teil der deutschen Sicherheitsgesetze geht schon viel zu weit» Das betreffe den Bereich «völlig unverdächtiger» Bürger. In den Dateien des Bundesverfassungsschutzes seien davon «Hunderttausende» erfasst.

Geheimdienste und Polizeien sollen und dürfen nicht gemeinsame Sache machen - wie die Geschichte - mitlerweile auch die Gegenwart - uns lehrt. Das lässt sich aber im Zeitalter immer intensiverer Vernetzung der Menschen, Funktionsträger und Institutionen, nicht wirklich verhindern.

Gegen Kriminelles sind die diversen Polizeien zuständig; gegen rein politische Extremisten sollten nur die Politiker, Medien und Wähler zuständig sein.
Konkret mit den in der NPD drinsteckenden V-Leuten sollte man so verfahren, diese Leute nicht mehr zu finanzieren. Bei Anzeichen von Kriminalität dort, beobachten und ermitteln Polizei, LKA oder BKA, und ansonsten ist die Gesellschaft gefordert, diese Leute mit geistigen und emotionalen Mittel zu bekämpfen und zu assimilieren. Unbequem , aber das ist der Preis für mehr Freiheit und Menschenrechte.

Darum: Verfassungsschutz? Auflösen, abschaffen, sofort!
Die schaffen mehr Probleme, als sie vorgeben zu lösen.
Man schaue sich nur mal die jährlichen Verfassungsschutzberichte an. Da werden Gruppen und Personen zu Gefahren für die Verfassung (welche eigentlich?) hochstilisiert, dass es schon lächerlich und peinlich ist. Die wissen doch schon selbst nicht mehr, wenn sie noch observieren sollen, die ziehen sich die Gründe zur Observation offenbar an den Haaren herbei.
Das gesparte Geld ins Schuldenloch des Staates.

Dass Rot-Grün in ihrer Hochzeit das nicht geschafft haben, ist ein unverzeihlicher Fehler.

Mittwoch, Juli 06, 2005

Ärzte bereichern sich an lebenden und toten Patienten: Massenphänomen Abrechnungsbetrug
Unser Gesundheitswesen ist offenbar zum Selbstbedienungsladen für die geworden, die daran verdienen. Nicht zuletzt deswegen wird es immer teurer.

"Wenn wir das über die Beiträge rechnen, können wir sagen, dann könnten die Beiträge mindestens um zehn Prozent sinken", sagt Professor Peter S. Schönhöfer von Transparency International.

Dienstag, Juli 05, 2005

Hacker knackt Mailsystem der Ruhr-Uni
Studenten verlangten, Pläne zur Einrichtung eines elektronischen Verwaltungssystems von Studien- und Prüfungsdaten aufzugeben. Mit dem System wolle die Universität vom kommenden Wintersemester an den Studienverlauf und die einzelnen Studienleistungen aller Studenten auf einem zentralen Server speichern. Zusätzlich sollen die Studierenden mit dem Programm die Möglichkeit erhalten, private Termine, Telefonnummern und E-Mail-Adressen auf dem Server verwalten zu lassen. "Der Angriff auf den Mailserver bestätigt unsere Bedenken bezüglich des Datenschutzes".


Und was ist mit den Millionen Patientendaten auf einem zentralen Server, der eingerichtet wird, für die demnächst kommende Patienten-eCard?

Sonntag, Juli 03, 2005

Illegale (SZ) geheime Parallel-Polizei aufgedeckt (SpOn)
in Italien. Aber ich vermute, sowas ähnliches gibt's auch hier im Lande. Vielleicht in Cooperation oder Identität mit dem weiter unten von mir sogenannten "Machiavelli-Netzwerk"?
Womöglich handelt es sich tatsächlich aber um einen Nachfolger der geheimen Stay-behind-Organisation Gladio, die in Deutschland unter dem Namen Schwert, im Stand-by-Modus womöglich fleissig Daten jagd und sammelt.
Links zum Thema: quibononet
heise
Update: Siehe auch die Heise-Meldung
und TAZ

Meiner persönlichen Wahrnehmung nach, gibt es längst umfassenden Austausch von Daten und Informationen und Kollaborationen zwischen Polizei, Geheimdiensten, medizinischen Institutionen und anderen Behörden und Funktionsträgern - kurz: Die Profis der Nation reichen sich via ihre Helfer, Handlanger und Helfershelfer hinter den Kulissen kollegial die Hände.

Samstag, Juli 02, 2005

Wie ein Säugling an der Mutterbrust
Das ist genau eines der methodischen Stilmittel, vor denen Bürgerrechtler seit Jahren warnen: Geheimdienstmethoden machen Ermittlungsverfahren zur Farce, solange jemand die strafverfahrensrechtlichen Ansprüche noch für relevant hochhalten will, also Staatsanwaltschaft als Herrin des Strafermittlungsverfahrens und Gericht als Entscheider auf Grundlage einer sämtliche Fakten ans Tageslicht befördernden Hauptverhandlung. Wer allerdings immer noch dem Glauben anhängt, dass Polizeibeamte in diesen Konstellationen entsprechend den Regeln arbeiten, der hängt einem vertrauensvollen Glauben an, wie ein Säugling an der Mutterbrust.
Quelle: aktuelle Erklärung des "kritischen Polizisten" Wüppesahl zu seinem Strafprozess