Freitag, November 28, 2003

Ein paar persönliche, interessante Gedanken
über Gesundheit und den Medizinbetrieb, gibt es auch hier:
www.claudia-klinger.de/digidiary

Mittwoch, November 26, 2003

Arzt-Patienten-Verhältnis

(Mein Extrakt des Textes von Lukas Pokorny auf http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/phj/21642.html)

Die Grundprinzipien des ärztlichen Handelns basieren auf dem Eid des griechischen Arztes Hippokrates. Das Genfer Ärztegelöbnis von 1948 orientierte sich am ,,Eid des Hippokrates":
Das Genfer Ärztegelöbnis ist nicht mehr als ein Grundgerüst. Der bekannte Soziologe Talcott Parsons nannte 1951 in seinem Werk ,,The Social System" folgende fünf Tugenden, die ein Arzt besitzen müsste:

· die fachliche Kompetenz
· die funktionelle Spezifität
· die altruistische Haltung
· die allparteiliche, universalistische Einstellung
· die affektive Neutralität

Oftmals wurden diese Idealmerkmale als nicht erreichbar tituliert und kritisiert.
Nicht umsonst werden Ärzte als ,,Götter in Weiß" betrachtet. Der Arzt genießt das Privileg in unsere Intimität eindringen zu dürfen.

Ein Arzt trägt eine schwere Last auf seinen Schultern, da er die von uns an ihn herangetragenen Erwartungen aufs Beste erfüllen muss. Der Arzt ist aufgefordert sofort zu handeln, da er ja die ,,Heilfunktion" inne hat. Er ist derjenige, von dem aktives Handeln erwartet wird. Doch diese allgemeine Ansicht führt zu Schwierigkeiten, da der Arzt oftmals viel zu früh handelt ohne vorher auf den Patienten näher einzugehen.

Das Idealbild eines Mediziners entspricht leider nicht dem Realbild. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Selbsteinschätzung der Ärzte weit von dem entfernt liegt, was man als ,,ideal" titulieren würde.

Es herrscht wie auch bei den Ärzten eine große Diskrepanz zwischen dem Idealbild und dem Realbild eines Patienten. Ideale Patiente-Merkmale wären beispielsweise:
klar, geordnet, frisch, konzentriert, friedlich, gelöst, sympathisch, intelligent, sozial.

Dem gegenüber stehen die in der Realität anzutreffenden Charakteristika der Patienten:
schwach, ernst, müde, nüchtern, weitschweifig, unsympathisch, unsozial. Die Merkmale des idealen sowie des realen Patienten gehen aus Untersuchungen hervor.

Schon die ersten zehn bis fünfzehn Sekunden einer Arzt-Patienten-Beziehung sind ausschlaggebend für den Verlauf der weiteren Interaktion. Wichtig ist, dass der Ersteindruck nur einmal vermittelt werden kann.

Oft versuchen Ärzte durch eine allzu triviale Alltagskommunikation besseren Zugang zum Patienten zu finden. Hier kommen eine Vielzahl von gesprächsverfälschenden Faktoren hinzu, die letztendlich zu einer Fehleinschätzung des Arztes bezüglich der vorliegenden Situation führen.

Weiters muss leider gesagt werden, dass viele Ärzte den Patienten zum Laien abwerten. Es ist verständlich, dass der Arzt über ein größeres Spektrum an Fachwissen verfügt, jedoch trübt die Abwertung des Patienten das Behandlungsklima.
Stützt sich die ärztliche Gesprächsführung auf folgende drei Prinzipien, so führt dies zum ersten therapeutischen Teilerfolg:

· Echtheit (Ehrlichkeit, kein Rollenspiel)
· Empathie (Hineinversetzen in die Situation des Patienten um neue Lösungsansätze zu finden)
· Akzeptanz

Die Kongruenz und die Echtheit sind wohl als die vorangingen Prinzipien anzusehen. Der bekannte deutsche Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer formulierte drei sogenannte ,,Kardinalfehler", welche in einer Arzt-Patienten-Beziehung vorkommen können. Er unterscheidet drei verschiedene Typen:

· der übereifrige Typus
· der sich aufopfernde Typus
· der sich professionell gebende Typus

Der übereifrige Arzt macht den Patienten durch sein Verhalten von sich abhängig. Der Patient wird in seiner Entscheidungsfreiheit bedrängt.
Der sich aufopfernde Arzt sieht die Probleme der Patienten als seine eigenen an. Auch aus dieser Verhaltensweise kann zwangsläufig das Burnout-Syndrom resultieren.
Der sich professionell zeigende Arzt sieht sich selbst als eine Autorität und unterlässt das Zustandekommen einer intensiveren Arzt-Patienten-Beziehung. Er stempelt den Patienten als Laien ab und ist bemüht stets Selbstbestätigung zu erhaschen.

Sonntag, November 23, 2003

Offene Werkhalle

War mir vor längerem schon mal aufgefallen: Es macht einen Unterschied, ob ich gleich nach dem Booten des PCs ins Internet gehe, oder erst nach längerem Arbeiten am Rechner.
Nach diverser Textarbeit funktioniert die Einwahl und das Surfen zäher und langwieriger, als wenn ich den PC gleich nach dem Start ins Internet einwähle.

Ich hatte mich immer gefragt, was eigentlich nach längeren Textarbeiten, wenn alle Ordner und Dateien wieder geschlossen sind und man sich ins Internet einwählt, mit den Daten im RAM passiert.
Nach längeren Offline-Arbeiten am Rechner und dann Einwahl und Surfen, blinkt die Modem-Signallampe für rausgehende Daten viel aktiver und länger - das ganze Einwahlprozedere und das Surfen verläuft zäher.
Ich folgere daraus und befürchte, dass Texte und Daten aus dem Arbeitsspeicher auch über das Internet raus gezogen werden (können). Wie man sich dagegen schützen kann, weiss ich leider nicht.

Donnerstag, November 20, 2003

Die Kirche ist eine Verbrecher-Organisation!

So die öffentlich geäusserte private Meinung von Darsteller Matthieu Carriere des aktuellen Films Luther:

Keine neue Erkenntnis - aber doch völlig anders, wenn man es selbst am eigenen Leib erfährt.

Bezüglich katholischer Kirche stimme ich dieser Meinung vehement zu.

Die Funktionsträger-Truppe ist gemeint - nicht das Fussvolk, diese gutgläubigen (gar blinden?) frommen Christen ehrlichen Herzens.

An einem katholischen Krankenhaus in Bayern behandelt ein Medizin-Prof. Patienten so Menschen verachtend, dass es mich an KZ-Arzt Mengele erinnert.

Ich konfrontiere den verantwortlichen Arzt schriftlich mit meinen Vorwürfen.
In seinem kurzen Antwortschreiben bezeichnet er meine jeweiligen Anschuldigungen wiederholt als "nicht beweisbar"!!

Ein Anwalt macht mich darauf aufmerksam, das dies nicht die Wortwahl eines Arztes zu seinem Patienten ist.

Als dem Anwalt im Verlauf des Erstkontaktes klar wird, dass er nicht über eine Rechtschutzversicherung abrechnen kann, sondern sein Bemühen per Beratungs- resp. Prozesskostenhilfe finanziert werden muss, will er die Sache nicht weiter verfolgen.

Ich informiere die Staatsanwaltschaft beim zuständigen Landgericht mache eine Strafanzeige gegen den kriminellen Arzt.
Die Staatsanwaltschaft prüft und lässt medizinisch nach PatientenAktenlage prüfen und hält weitere Ermittlungen für nicht angebracht.
Meine wiederholten dringenden Bitten, um gutachterliche Untersuchung des betroffenen Patienten, werden abgelehnt.

Ich informiere die zuständige Ärztekammer. Eine Schlichtung ist nach einer Strafanzeige natürlich nicht mehr möglich. Standesrechtliche Konsequenzen bleiben aber auch aus - dafür bräuchte man Urteile von Gerichten.

Ich wende mich telefonisch an die katholische Organisation "Kirche von unten", kritische Christen.

In zwei Schreiben informiere ich den katholischen Verantwortlichen Bischof Karl Lehmann über die o.g. furchtbaren Ärzte und den ungeheuerlichen Vorgang in dem katholischen Krankenhaus.
Anders als staatliche Krankenhäuser unterliegen konfessionelle Kliniken nicht der üblichen staatliche Aufsicht, sondern der inner-kirchlichen! Ich bekomme nicht mal eine Antwort.

Update: Lange Zeit später hatte ich im Gästebuch/Forum von "Kirche von unten" zweimal knapp und sachlich meine erfolglosen Schreiben an Kardinal Lehman erwähnt - jedesmal verschwand nach einiger Zeit mein Posting von der Seite. Daraufhin fragte ich dort nach dem Grund dafür. Nun wurde sogar die gesamte Seite des Monats August mit allen Einträgen gelöscht.

Nach dem der Chef des Hartmannbundes sich öffentlich auf einer Veranstaltung für die Schäden und Nachteile für jüdische Ärzte in der Nazizeit entschuldigt hat, mit den üblichen Erklärungen gegen den Faschismus und so weiter, schreibe ich ihm von faschistoiden Zuständen im Medizinwesen heutzutage und der Unmöglichkeit, diese furchtbaren Ärzte zur Rechenschaft zu ziehen, weil sich kein seriöser med. Gutachter finden lässt, und frage ihn, wie er denn dazu stehe. Ich bekomme zur Antwort, das sei allein Sache der Gerichte und anderer zuständiger Einrichtungen.

Ich schreibe den Kriminalexperten und späteren Justizminister von Niedersachsen, Christian Pfeiffer an, vor dem Hintergrund diverser Aktionen "Gesicht zeigen" und dergleichen gegen angeblich zunehmenden Faschismus in unserer Gesellschaft. Und frage ihn, wie es mit irgend einer Unterstützung aussehe, für die Opfer faschistoider Ärzte.
Immerhin wenden sich die o.g. Aktionen immer nur gegen den NeoFaschismus auf der Straße, begangen von Skinheads und dergleichen - wohingegen ständig vor dem zunehmenden Neofaschismus der Eliten unseres Landes gewarnt wird - nur wo bleibt konkret das Engagement dagegen?
Ich bekam aus seinem Büro ein floskelhaftes Ablehnungsschreiben.
Zu der Zeit las ich, dass er einer Studentin, die anti-faschistische Demos organisiert hatte, angeblich zu ihrem Schutz, einen längeren Aufenthalt in Großbritannien finanziert hatte - ohne dass sie selbst das für nötig und geboten hielt.

Ich schrieb an die exponierte Wortkämpferin für Menschenrechte, die ehemalige Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium und katholische Kontaktfrau der Grünen, Christa Nickels. Sie redete auf ihrer Homepage viel von Glaubwürdigkeit, durch vorbildlichen Umgang mit den Menschenrechten auch hier im Lande. Ich schrieb ihr ausführlich und fragte sie nach irgend einer Unterstützung. Von ihr bekam ich nur ein paar kurze lapidare Sätze der Ablehnung, was mich von dieser Frau besonders enttäuschte. Sie verwies mich an einen alten Wehrexperten der Grünen. Pro forma schrieb ich den dennoch an und bekam auch von dort Null Unterstützung.

Parallel zu diesen ganzen Anstrengungen, die mir nicht leicht fielen - ich brauchte für etliche Schreiben Monate, meist Wochen - hatte ich Konversation mit Krankenkassen, Gutachtern, Verbraucherzentralen, Patientenhilfestellen, Rechtsanwälten, Ärzten und Kliniken zur Unterlagenbeschaffung. Und das alles vor dem Hintergrund diverser Gesundheitsprobleme und etlicher Wohnungsumzüge.
Nur in Details hier und da zu guten Ergebnissen führend - im Großen und Ganzen erfolglos.
Es ist ziemlich erschütternd, wie selbst an Uni-Kliniken getrickst, gelogen und betrogen wird, Unterlagen verschwinden resp. werden fälschlich als nicht (mehr) vorhanden bezeichnet. Es offenbaren sich insgesamt mafiöse Zustände, wenn man mal hinter die Kulissen blickt.
Und es wird im Medizinbetrieb untereinander kommuniziert, dass die Drähte glühn.

Allerdings will ich nicht verschweigen, es gibt auch immer wieder kleine und große Lichtblicke. Durch glückliche Zufälle und gute wohlgesonnene, charakterstarke Ärzte, die sich noch ihren klaren Verstand und ein demokratisches Bewustsein bewahren konnten.

Aber ich meine, was sind das für Gesetze, was sind das für Demokraten und Juristen, dass deren berufliches Engagement nur bekommt, wer diese Leute nur mit Geld und/oder Macht überzeugen kann? Das ist Plutokratie, keine Demokratie und kein Rechtstaat!

Ich hatte zwei Petitionen beim zuständigen Ausschuss des Bundestages eingereicht, die ausführlich beantwortet wurden - in Details hier und da ein bisschen hilfreich - letzten Endes aber ohne wirklichen Erfolg.

Mit den Bundesministerien für Gesundheit und für Justiz hatte ich einigen Briefwechsel. Letztlich wurde Verantwortung, Zuständigkeit und Handlungsbedarf zurück gewiesen.

Zur Gutachtersuche telefonierte und fuhr ich durch etliche Regionen dieses Landes - ohne Erfolg.
Ein niedergelassener Facharzt in Hamburg sagte mir unter vier Augen gar, ich werde in ganz Deutschland keinen Kollegen von ihm finden, der gegen den inkriminierten Prof. ein Gutachten erstellen wird!!
Er hat leider "recht" behalten. Das ist dann aber keine Demokratie, sondern Medizin-Totalitarismus / Iatrokratie! Mediziner-Staat im Staate!

Um auch ja nichts unversucht zu lassen, schrieb ich wegen der Menschenrechtsverletzung auch an ai-Deutschland, an den VDÄÄ, an medico-international. Von allen bekam ich nur Absagen oder gar keine Antwort. Zugegeben war mein Anliegen ja auch ungwöhnlich. Aber extreme Situationen bedingen eben auch extreme Lösungsversuche.

Zuletzt schrieb ich an unsere Bundes-Forschungsministerin Frau Bulmahn, zuständig für Professoren. Sie verwies mich an eine örtliche Abgeordnete des Landtages. Bei der Terminvergabe für ein Gespräch wurde von derem Büro drauf geachtet, diesen möglichst nicht noch vor den Bundestagswahltermin zu legen - da schwante mir schon, dass wenig Hilfreiches zu erwarten ist. Schliesslich durfte ich die Dame treffen - sie wollte das Problem Ärzteverbrechen und die undemokratische, faktisch rechtlose Stellung der Patienten, mit mir in der Cafeteria des Landtages besprechen. Ich konnte sie grade noch bewegen, uns wenigstens in einen ruhigeren separaten Speiseraum zu setzen - das Gespräch verlief dann leider wie erwartet abwimmelnd / kleinredend - fruchtlos.
Aber nett, dass die Dame ihre sicher sehr kostbare Zeit meinem (nicht nur meinem!) Problem gewidmet hatte. Vielleicht hat es wenigsten ihr etwas gebracht - und vielleicht kommt es doch irgendwie einmal dem Patientenschutz, also allen Bürgern zu Gute.

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In dem katholischen Krankenhaus steht in einem extra Raum eine lebens- oder überlebensgroße Jesus-am-Kreuz Statue. Irritierend schockende Drastik: Grosze Wunden, viel Blut, sehr leidend.

Anfangs dachte ich noch, zwar sehr befremdlich, aber wenn die Leute solchen Naturalismus brauchen, um sich der Leidensgeschichte bewusst zu werden, ist es vielleicht okay. Aber mitlerweile bin ich überzeugt, diese Folterszene dient nicht der Mahnung und Abschreckung - sondern dort tätigen Ärzten als Leitbild.
Professoren, die in ihrer Multiplikator-Funktion als Lehrer, Ordinarienträger und Doktor-Macher ihre faschistoide Berufsauffassung und ihre Charakterlosigkeit weitergeben.
Unter den Augen der informierten Zuständigen und der Patienten, die sich wie Schafe oder Lemminge unwissend halten, be- und ausnutzen lassen, von einer gefährlich unantastbaren Elite in weissen Kitteln.

Montag, November 17, 2003

Falsch

ist die oft gehörte Behauptung, nach ärztlichen Behandlungsfehlern dürfe der verantwortliche Arzt dem Patienten gegenüber seinen Fehler nicht offenbaren, weil er sonst seinen Versicherungsschutz verliere - also quasi seien die Versicherungen schuldig, dass die Erlangung von seriösen Gutachten und dann Schmerzensgeld / Schadenersatz so schwer und langwierig ist. Diese Auffassung ist aber so nicht ganz richtig:

Offene Kommunikation mit dem Patienten gefährdet nicht den Versicherungsschutz

Haftpflichtversicherungen verbieten Ärzten alle Hinweise, welche auf eigene Behandlungsfehler schließen lassen. Dass diese, von Patienten immer wieder geäußerte Befürchtung nicht richtig ist, erläuterte Rechtsanwalt Patrick Weidinger, DBV-Winterthur Versicherungen, auf dem Deutschen Patientenrechtstag 2003.

Weidinger wies zunächst darauf hin, dass für den Arzt keine grundsätzliche Verpflichtung bestehe, eigene Fehler anzusprechen oder einzuräumen, weil sich niemand einer möglicherweise strafbaren Handlung bezichtigen müsse. Verboten sei die Fehleroffenbarung dem Arzt aber nicht. Im Einzelfall könne sie sogar notwendig sein, wenn nämlich dem Patienten eine durch den Fehler indizierte Folgebehandlung anzuraten sei. So erforderten es zum Beispiel die Garantenstellung des Arztes und die sogenannte therapeutische Aufklärung, dass ein Patient auf die unumgängliche Entfernung z. B. eines bei der Operation zurückgelassenen Tupfers oder einer Klammer aufmerksam gemacht werde.

Seinen Versicherungsschutz gefährde der Arzt hierdurch nicht, sagte Weidinger. Die bloße wahrheitsgemäße Mitteilung eines Sachverhaltes stelle kein Anerkenntnis dar. Nach den Versicherungsbedingungen sei der Versicherungsnehmer nur nicht berechtigt, ohne vorherige Zustimmung des Versicherers einen Haftungsanspruch anzuerkennen oder zu befriedigen. Dieses "Anerkenntnisverbot" solle den Versicherer davor schützen, dass der Versicherungsnehmer Schadenersatz zusagt, ohne dass der Versicherer dessen Berechtigung prüfen kann. Ein Arzt dürfe also weder seine Einstandspflicht noch die Kausalität des Fehlers für den geltend gemachten Schaden bestätigen. Gäbe es das Anerkenntnisverbot nicht, könnte ein Versicherungsnehmer den Versicherer sogar für einen völlig unberechtigten Anspruch zur Leistung verpflichten.

Die wahrheitsgemäße Mitteilung eines Sachverhaltes sei aber kein Anerkenntnis, meint Weidinger. Die DBV-Winterthur (rd. 110.000 versicherte Ärzte) habe deshalb in keinem Fall, in welchem der Arzt den Patienten über einen möglicherweise haftungsbegründenden Sachverhalt informiert hat, den Deckungsschutz abgelehnt.


Quelle: Pressemitteilung vom 13.10.2003 (DBV-Winterthur Versicherungen)
Bedeutet es zu allen Zeiten und an allen Orten, eine Art Held sein zu müssen, wer ganzer Mensch sein will?

Sonntag, November 09, 2003

Kaiserschnitte

Immer mehr Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt ~ Schon jede fünfte Entbindung durch Kaiserschnitt

Seit 1991 ist der Anteil kontinuierlich gestiegen. 1991 lag der Anteil der Entbindungen durch Kaiserschnitt an allen Geburten im Krankenhaus noch bei 15,3%. In 2001 schon bei 22,6%.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Der Bund deutscher Hebammen schätzt den Anteil der sog. Wunschkaiserschnitte (also dass die Schwangere das selbst wollte) auf fünf bis acht Prozent dieser Eingriffe. Demnach geht in über 90% der Fälle, die Initiative von den Ärzten aus.

Auch wenn es vielerlei Gründe für einen Kaiserschnitt gibt, so ist doch die Komplikationsrate für die Mütter immer noch drei- bis viermal höher, als bei einer vaginalen Geburt.

Bestimmte Indikatoren für einen Kaiserschnitt sind nicht mehr notwendig, sagt die Sprecherin des Berufsverbandes der Frauenärzte.

Ein geplanter Kaiserschnitt lohne sich aber auch finanziell für die Krankenhäuser, heisst es bei den Verbänden der Frauenärzte und der Hebammen.

Die Krankenkassen zahlen derzeit 3000 Euro pro Kaiserschnitt - ungefähr doppelt so viel, wie für eine vaginale Geburt, betonen die Hebammen. Wie pro familia weisen sie auf mögliche negative psychische Folgen für die Frauen hin.

Quelle: dpa

Samstag, November 08, 2003

Indianer

Als Opfer von kriminellen Ärzten fühle ich mich wie ein Indianer, dessen Volk man das fruchtbarste Land gestohlen, es von den besten Jagdgründen vertrieben und ihm die Jagd unmöglich gemacht hat - und das nun dankbar sein muss, dass es nicht in Gänze vernichtet wurde, sondern das Restvolk sogar noch mit bunten Glasperlen und Feuerwasser beschenkt wird.

Mittwoch, November 05, 2003

Dentalurlaub: Billig Zähne richten auf Mallorca

Teure Beißerchen

.... Kein Wunder also, dass sich bei aufwändigen Zahnsanierungen die Eigenleistung der Patienten leicht auf einige Tausend Euro summieren kann. Wer die gleichen Arbeiten jedoch im Ausland erledigen lässt, kann sich oft die Hälfte der Behandlungskosten sparen. Möglich ist dies in der Europäischen Union, da diese ja freien Waren- und Diensteistungsaustausch garantiert. Dazu gehört auch, dass der europäische Bürger medizinische Dienstleistungen im innereuropäischen Ausland wahrnehmen kann. In Österreich wird diese Möglichkeit schon sehr stark genutzt. Dort pendeln Patienten schon seit Jahren in großer Zahl über die Grenze und holen sich zahnmedizinische Dienstleistungen im wesentlich günstigeren Ungarn ein. Und auch für deutsche Patienten ist der "Urlaub al dente" stark im Kommen: Denn wer seine Zahnbehandlungen beispielsweise von einem deutschen Zahnarzt auf Mallorca erledigen lässt, kann bis zu 50 Prozent der Behandlungskosten sparen. Und er hat auch dort die freie Auswahl an Ärzten: Insgesamt rund 30 deutsche Mediziner haben sich bereits auf Mallorca niedergelassen.

Aus der BR-Sendung "quer" vom 26. Juni 2003

Sparen und dabei Urlaub machen!
Bei bis zu 50 Prozent Kostendifferenz stellt sich natürlich die Frage, ob auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Doch die Preisunterschiede lassen sich leicht erklären: Im Vergleich zu Zahnärzten, die hier in Deutschland ihre Praxis betreiben, sind die Selbstkosten im Ausland oft einfach wesentlich niedriger. Meist fällt allein schon für die Miete der Praxisräume ein Bruchteil der deutschen Mietkosten an. Zudem sind die Personal- und Lohnkosten geringer und auch die Leistungen des Labors sind günstiger zu haben als hierzulande. Diese Einsparungen können dann an die Patienten weitergegeben werden ohne dass die Qualität der Behandlung darunter leidet.
Trotzdem gibt es natürlich auch im Ausland gute und weniger gute Zahnärzte, bessere und schlechtere Qualitätssicherungsmaßnahmen.


http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/sendungen/gesundheitsgespraech/

Dienstag, November 04, 2003

Trost gibt der Himmel - von manchen Mitmenschen erwartet man ein paar Erklärungen ...

Montag, November 03, 2003

Sommerakademie: Eine Veranstaltung unseres GesundheitsWesens:

ROCHUS FISCHES UNTERNEHMENSBERATUNG
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie


laden ein:

D E R ARZT ALS MANAGER
Wirksames Klinik-Management für eine neue Zeit


Ein paar Schlagworte und Textauszüge, die mir als Patient ins Auge stechen, aus einem Info-Papier - ich zitiere [Meine Kommentare in eckigen Klammern]:

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,

hiermit lade ich Sie herzlich zu der 1. Baden-Badener Sommerakademie ein.
Viele Anfragen aus Ihren Reihen, meine langjährigen persönlichen Erfahrungen aus der Industrie ...
[cut blablabla]...

... Mit der Einführung der DRG´s beginnt ein neues Zeitalter im Gesundheitswesen. Für Kliniken eine große Chance, sich als „Besitzer" selbstverdienter Marktanteile bei Patienten und Klinikkunden erfolgreich zu positionieren. Qualifizierte Ärzte sind künftig als Aushängeschilder, Klinikmagnete für interessante Fälle
[!], als Leitfiguren und Imageträger für das Krankenhaus-Marketing wichtiger denn je.
[Vielleicht könnte man verstärkt auf Abo-Kunden setzen - ähnlich wie im Theater - und dieses Marktsegment ausbauen? Mit TreuePrämien (SixPack: Bei X Operationen pro Jahr, gibt's eine kostenlose DNA-Analyse dazu), Miles and more (verbrauchtes Nahtmaterial), Wer nachweisen kann (TestFragebogen), regelmäßig wenigstens eine TV-KrankenhausSerie geguckt zu haben, wird vom Chefarzt persönlich begrüsst und bekommt Vergünstigungen]

Dabei werden sie zu ambulant-stationären Spezialisten und regionalen Netzwerkregisseuren.
Die Management-Herausforderungen für Klinikdirektoren, Chefärzte und Oberärzte werden in den nächsten Monaten spürbar zunehmen.

[Als Patient, der krank und Hilfe bedürftig in einer Klinik liegt und einfach nur gesund werden will, würde mir, ehrlich gesagt, Angst und Bange werden, von solchen Managern & Regisseuren im weissen Kittel, medizinisch behandelt zu werden]

Career Center "Vom Oberarzt zum Chefarzt"

Managementforum B
"Der Klinik(ums)direktor als Manager"
[OK, dass versteh ich]

Managementforum A
"Der Chefarzt als Manager"
[Ein Arzt soll ein guter Arzt sein - sonst nix]

Podiumsdiskussion:
"Vom Krankenhaus zum Center of Excellence!"
[Für eure Exzellenz, den Ölscheich von Arabien und seinesgleichen wird der rote Teppich ausgerollt - die andern müssen selbst sehn, wo sie bleiben: Rette sich wer kann, vor diesem "Gesundheitswesen"]

Beziehungsmanagement
"Networking auf glattem Parkett"
[Der rote Teppich wurde wieder eingerollt]

[Hilfe - ich will andere Ärzte]

Sonntag, November 02, 2003

Man kann allen materiellen Besitz verlieren -

und wieder aufstehn. Immer wieder. Solange man Kraft hat, um neue materielle Werte zu erschaffen, wird man das auch tun - warum auch sollte man es unterlassen.
Und auch kleine Räubereien an der eigenen Lebenskraft wird man kompensieren.
An den Einbruchstellen wachsen Narben, dank Ideenreichtum werden die Lebensmuster und -strategien neu angepasst - survival of the fittest.
Und auch schwindende Kräfte können kompensiert werden, durch neue Prioritätensetzungen.

Aber wer nach all diesen Überlebensmaßnahmen dann schliesslich doch mitten ins Lebenszentrum getroffen wird, die Eingeweide herausgerissen werden - und es nichts mehr ist, mit neuen Ideen, die Prioritäten schon alle auf dem Kernbereich lagen, wenn du keine Hoffnung mehr hast und sie auch nach langer Zeit des innerlichen und äusserlichen Sortierens nicht mehr kommt, dann kannst du dir nur noch einen ruhigen Platz irgendwo am Rande suchen.
Entgegenkommen

Die ewig Unentwegten und Naiven
Ertragen freilich unsre Zweifel nicht.
Flach sei die Welt, erklären sie uns schlicht,
und Faselei die Sage von den Tiefen.

Denn sollt es wirklich andre Dimensionen
Als die zwei guten, altvertrauten geben,
Wie könnte da ein Mensch noch sicher wohnen,
Wie könnte da ein Mensch noch sorglos leben?

Um also einen Frieden zu erreichen,
So laßt uns eine Dimension denn streichen!

Denn sind die Unentwegten ehrlich,
Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
Dann ist die dritte Dimension entbehrlich.


Hermann Hesse

Samstag, November 01, 2003

Schreiben gegen den Tod

So hiess die beeindruckende Reportage gestern auf ARTE über eine Schweizerin, die Brieffreundschaften mit US-amerikanischen TodesStrafeKandidaten pflegt und sich für deren Rechte engagiert.

Eigentlich ist dieses Thema für mich ausgelutscht: Die Sache ist klar und der einfache Europäer kann nix tun - Amen.
Aber es war eben doch wieder irgendwie neu aus einer ganz persönlichen Perspektive. Die Frau hatte selbst einige Zeit in Argentinien während der Militär-Diktatur gelebt und dort Freunde und Bekannte verloren.
Entgegen eventueller Vorurteile: Die Frau ist verheiratet, hat Kinder und ist berufstätig.

Es wurde ein Gespräch eines Todeskandidaten gezeigt und noch mal den Punkt gebracht, was mir in dieser Deutlichkeit wieder eindringlich klar wurde: Es gibt keine reichen Leute in den Todeszellen, wohlhabende Killer werden NIE hingerichtet (Beispiel O.J. Simson). Es geht also nicht um Recht, es geht um Geld.
Es werden Leute hingerichtet, die aufgrund dürftigster Beweislage verurteilt wurden, die woanders freigesprochen würden. Es werden Leute hingerichtet, die als Jugendliche in einer bedrängten Situation jemanden töteten, verurteilt und inhaftiert wurden und mit über 30 Jahren, teils als völlig veränderte, andere Menschen nun getötet werden von staatlich bestallten Beamten.

Meine Meinung: Was in den USA extrem aus agressiven Rachegelüsten bis zum Sinn entleerten Exzess verkommen ist - ohne jede soziale, rehabilitierende und demütig spirituelle Komponente (Gnade), ist hier bei uns in Deutschland bis zum ebenso verfehlten Gegenteil ausgeufert: TäterSchutz. Die Opfer haben ja noch unseren Sozialstaat.
Die gedemütigten Opfer werden betrogen um ihr Recht, um Genugtuung, um Schmerzensgeld und Schadenersatz, sie werden ruhig gestellt, durch Abfederung im Sozialnetz. Und das schimpft sich dann sozialer Friede. Ein ScheinFriede und eine Friedhofsruhe.