Meine persönlichen Erlebnisse, Ansichten, Anmerkungen als ortsfester Weltbürger im globalen Polizeistaat
Montag, Dezember 27, 2010
Seit etwa 15 Jahren fahre ich im Winter auf einem Paar NOKIA Spikes-Reifen (Mount & Ground) der Polizei davon. Wenn jemand in Europa weiss wie man mit Eis und Schnee umgeht, dann doch wohl die Skandinavier.
Ich jedenfalls weiss noch wie der Fahrradhändler mich seinerzeit skeptisch fragte - bevor er die Reifen bestellte - ob ich denn die Winter in dieser Stadt nicht kennen würde. Zugegeben, in mehreren Wintern brauchte ich die Dinger nicht draufziehen, aber mit den neuen Reifen über zugefrorene Seen und auf ebensolchen Bachläufen zu fahren, das war schon was - und zu Fuss viel zu gefährlich.
Dienstag, Mai 04, 2010
Fakelaki-Land
Freitag, April 30, 2010
Als ich kürzlich erneut in einer Arztpraxis meinen ersten Termin wahrnahm, bat mich die Praxishelferin, für die Patientendatei ein Foto von mir machen zu dürfen, zur besseren Identifikation der Patienten. Wer sich leidend in eine Arztpraxis schleppt, möchte sicher nicht fotografiert werden, Kranke zu fotografieren ist abartig. Ich hab mir meine Praxisgebühr zurück gegriffen und habe die Praxis verlassen ohne auch nur einen einzigen visuellen oder akustischen Eindruck vom Arzt erhalten zu haben.
Tags zuvor hatte ich noch überlegt wie man diese teuren Blind-Dates als neuer Patient mit einem unbekannten Arzt verhindern könnte und fand, alle (niedergelassenen) Ärzte sollten verpflichtet werden sich mittels einer Info-Säule im Eingangsbereich ihrer Praxis in einem Video vorzustellen - wozu gibt es denn den technischen Fortschritt und jedes Kind filmt mit seinem Handy alles und jeden. Stattdessen bezahlt man 10 € Kennenlern-Gebühr für ein Blind-Date mit einem unbekannten Arzt, um dann binnen weniger Minuten feststellen zu müssen, dass man entweder persönlich nicht miteinander kann oder medizinisch unzufrieden ist.
Dienstag, April 27, 2010
Als ich am Samstag von ein paar Stunden im Grünen zurück kam, fand ich meine Wohnungstür weit offen. Dass ich die Tür nicht selbst offen gelassen habe, da bin ich mir sicher. Gestohlen wurde augenscheinlich nichts. Also offenbar eine Machtdemonstration.
Ähnlich wie über Monate und Jahre die Zerstörung oder ständige Sabotage meiner Fahrzeuge, egal wo in der Stadt ich sie abstellte.
Oder nachdem ich hier in fussläufig unmittelbarer Nähe in einem kleinen Wäldchen ein paarmal übernachtet hatte und dann eines Tages plötzlich sämtliche Hindernisse, wie etwa Zäune, innerhalb dessen entfernt und ein schmaler Spazierweg zum Wäldchen auf Fahrzeugbreite drastisch vergrössert waren, so als wolle man freie Bahn für nächtliche Einsatzfahrzeuge und schnellen Durchmarsch für Sturmtruppen im Unterholz schaffen.
Oder das demonstrative Hereinplatzen eines jungen Mannes von der Strasse in das zahnärztliche Behandlungszimmer mitten in einer Behandlung, und dessen unsinniges und demonstrativ in die Länge gezogenes Befragen des Zahnarztes.
Machtdemonstrationen der Neu-SA hier in Hannover, nach dem Motto: "Die Stadt und das ganze Land gehören uns (die Welt, auch die private, noch dazu)".
Entweder pennt die Antifa oder sie ist ein Fake - ähnlich wie die ehemalige kommunistische Partei in den Niederlanden, die tatsächlich eine Atrappe, ein Fake des dortigen Geheimdienstes war.
Genauso wie ein katholisches Missbrauchsopfer seine Ansprüche auf Wiedergutmachung selbstverständlich nicht verliert, wenn es aus der katholischen Kirche austritt und verantwortliche Würdenträger massiv kritisiert, genauso wenig darf ein Opfer deutscher Ärzte und Justiz seine diversen Ansprüche verlieren, wenn es sich von Deutschland und der deutschen Volksgemeinschaft distanziert und faschistes Land und Leute immer wieder kritisiert. Sozialleistungen sind dabei das verächtliche Minimum, egal welchen faschistoiden Verbaldreck Typen wie Sarrazin und Consorten diesbezüglich von sich geben!
Donnerstag, April 15, 2010
Etwas Grundsätzliches zu teuren med. Geräten und Untersuchungen. Einerseits ist klar, dass teure Geräte mehr Patienten brauchen um sich zu amortisieren, als billige. Auch ist logisch, dass je mehr Untersuchungen gemacht werden, desto billiger kann die einzelne Untersuchung sein. Die sich daraus ergebende Tendenz eher eine Untersuchung zuviel als zu wenig zu machen, ist doch nur dann wirklich verwerflich, wenn die Geräte bzw Untersuchungen einen invasiven also potentiell gefährlichen Charakter haben. Demnach ist einmal mehr Röntgen als nötig, oder eine Herzkatheterisierung mehr als nötig, inakzeptabel, hingegen ein MRT zuviel, das ja als unschädlich gilt, nicht. Solche Unterscheidungen finden aber in öffentlichen Diskussionen zu wenig statt. Da wird über einen Kamm geschoren: was sind teure Methoden und was sind billige Methoden. Jedoch wenn die teuren, ungefährlichen Methoden umso billiger werden je mehr die Geräte benutzt werden, dann sollte man diese Methoden mE exzessiv anwenden und ihre Abrechnungskosten senken. Also weg vom Röntgen, hin zu überhaupt oder mehr Thermografie, Ultraschall/Sonografie, MRT! Tatsächlich aber ist Deutschland Röntgenweltmeister, ein veraltete, schädliche Technologie die hierzulande vielleicht nur noch unter Ärzten populär ist und wohl auch nur deswegen weiter unterstützt wird, weil sie von einem Deutschen erfunden wurde. So wie ja auch bei uns der Autoverkehr absolut dominant ist, weil der Erfinder des Autos ein Deutscher war. Da fallen dann sinnvolle Alternativen hinten runter.
Dienstag, April 13, 2010
Polizeieinsatz wegen Praxisgebühr
Vorigen Donnerstag ging ich erstmals in diese Praxis (Diabetes-Schwerpunktpraxis) und bat u.a. um eine Blutuntersuchung weil ich u.a. starken Verdacht auf Diabetes habe (Rebellen werden nicht durch Kuchen, sondern durch zuviel Stress zuckerkrank). In der Praxis war wenig los, kaum Patienten, dennoch dauerte es eine ganze Weile bis ich dran kam - scheinbar gut so: man nahm sich also anscheinend viel Zeit für jeden Patienten. Doch zunächst gab es das übliche Theater vom Arzt, von wegen wer ist ihr Hausarzt, warum haben Sie keinen Hausarzt. Eigentlich wollte ich auch prüfen, ob in dieser Praxis ein Arzt zu meinem Hausarzt werden kann. An anderer Stelle habe ich auch schonmal gekalauert, ich hab ja nichtmal ein Haus, wie soll ich da einen Hausarzt haben.
Es liegt nunmal in der Natur der Sache, bei Leuten die eher selten zum Arzt gehen, dass dann eben auch gleich viele und massive Beschwerden vorliegen und geäussert werden. In einem System, wo der Onkel Doktor quasi der gute Nachbar von nebenan sein soll, der einen mindestens einmal pro Quartal sieht und darum auch kleinere Gesundheitsproblemchen kennt und ein Mittelchen parat hat, da kommt man offenbar mit Patienten schlecht zurecht, die nur selten und dann mit schweren Problemen zum Arzt laufen.
Jedenfalls war die Ärztin erstaunlich reserviert bei der Befunderhebung, mass lediglich meinen Blutdruck, horchte meine Lunge ab und liess ein einfaches EKG machen, das wars. Ohne näher bei mir nachzufragen lehnte sie für den selben Tag eine Blutuntersuchung ab, weil angeblich nur auf nüchternen Magen möglich, dabei hatte ich gar nicht gefrühstückt. Auch für den nächsten Tag, Freitag, sei angeblich kein Bluttest möglich, wegen externem Labor und Wochenende. Der Verdacht kam bei mir auf, dass man mir hier nicht wirklich helfen, keine seriöse Diagnostik machen wolle. Alles in allem empfahl mir die Ärztin am Ende ich solle es mal mit Aspirin probieren. Ich dachte ich höre nicht richtig. Ich entgegnete ihr, dass es wohl um sozialverträgliches Frühableben ginge, ob sie einen Anruf bekommen habe, mich nicht genau zu untersuchen (was sie natürlich verneinte). Als ich aus dem Sprechzimmer raus war frage ich dann eine Praxishelferin nach einem Termin zur Blutabnahme nächste Woche. Darauf meint sie, die Ärztin habe dazu nichts veranlasst. Ich bitte sie, diesbezüglich nachzufragen, ich wolle dann später telefonisch einen Termin vereinbaren. Als ich am folgenden Montag in der Praxis anrufe, weiss die Praxishelferin von nichts, in den Unterlagen stehe nichts von einer Blutuntersuchung, ich müsse also morgen nochmal anrufen oder vorbeikommen. Eigentlich habe ich kein Problem damit, mir sofort einen anderen Arzt zu suchen, wenn ich den deutlichen Eindruck habe, an die falsche Person geraten zu sein. Nicht jedoch wenn ich bereits die Praxisgebühr bezahlt habe, die für das gesamte Quartal gilt und ja grade das sog. Doctor-Hopping verhindern soll, und ich erkennbar mit Vorsatz vergrault werde. Ich kann auch finanziell nicht ständig auf Doktorsuche gehen und jedesmal 10 € dalassen. Wenn Ärzte es nicht nötig haben, jeden Patienen medizinisch gut zu behandeln, sondern nach Gusto manche aus der Prxis vergraulen, sollen sie für diesen persönlichen Luxus selbst aufkommen - nämlich die Praxisgebühr zurück zahlen.
Als ich dann heute am Dienstag in die Praxis komme, mit der Absicht, meine Praxisgebühr zurück zu fordern, entgegnen mir die anwesenden Ärzte (Gemeinschaftspraxis) und Praxishelferinnen, man könne heute die Blutuntersuchung machen, darum bekomme ich die Praxisgebühr nicht zurück. Worauf ich erwidere, mir reiche es nun aber, ich hätte kein Vertrauen mehr in einen seriösen ärztlichen Umgang mit mir, und ich wolle die Praxis erst verlassen, wenn ich mein Geld zurück habe. Man kündigt mir an, die Polizei zu rufen, wenn ich die Praxis nicht verlasse. Schon eigenartig: Ärzte sehen sich gerne als freie Unternehmer und beschweren sich über zuviel staatlichen Dirigismus, wollen mehr Freiheit und mehr Markt, aber wenn ein unzufriedener "Kunde" wenigstens einen Teil seines Geldes zurück haben will (über die Chipkarte rechnen die Ärzte ihre "Leistungen" ja dennoch ab), dann rufen die wegen 10 € nach dem Staat, in Gestalt der Polizei. Wie erbärmlich.
Etwas über eine Stunde später geschieht das dann auch. In Gegenwart von einem Polizei-Duo und in einem Nebenraum händigt die Frau des Arztes mir nun aber doch meine Praxisgebühr aus. Warum sie mir die Gebühr nicht schon vorher zurück gegeben hat, sondern unbedingt die Polizei dabei haben will, erfahre ich kurz darauf: Sie spricht mir ganz offiziell ein Hausverbot aus, bietet mir aber dennoch eine Blutuntersuchung und Überweisungen an (was ein vergiftetes Angebot ist, denn es soll offenbar demonstrativ Symphatiepunkte bei der Polizei schaffen, und alle meine Befunddaten beim Facharzt würden dann zurück an den überweisenden Arzt gehen, wo ich wegen des Hausverbotes aber dann Schwierigkeiten hätte an meine Befunddaten zu kommen. Ich hatte es nämlich schon erlebt dass mir der Facharzt den Einblick in meine Akte verweigert mit dem Hinweis meine Befunde gehen an den überweisenden Arzt und an den solle ich mich wenden).
Ursache des ganzen Theaters ist offenbar die Praktik (wohl ähnlich wie im Rotlichtmilieu), erst bezahlen zu müssen, und danach dann erst die Leistung zu bekommen - oder eben auch nicht.
Was ist mein Fazit? Die Rückforderung der Praxisgebühr finde ich angemessen, weil ich mit der Leistung und dem Verhalten der medizinischen Fachleute durchweg unzufrieden war und ich weder solche Beträge einfach abschreiben kann, noch solchen Umgang von Ärzten mit ihren Patienten einfach so hinnehmen möchte. Die Praxis war am Dienstag gut besucht, die Ärzte scheinen sich teilzeitmässig abzuwechseln, also dennoch reichlich Umsatz zu machen. Entweder man folgert daraus, in einem Massenbetrieb könne der eine oder andere Patient eben schonmal hinten runter fallen - dann müsste es aber grade dort möglich sein, einem zu Recht unzufriedenen Patienten / Kunden seine paar Kröten Praxisgebühr ohne grosses Theater zurück zu zahlen! Der Einwand, das sei gesetzlich nicht vorgesehen zieht nicht, denn Ärzte sehen sich schliesslich gerne als freie Unternehmer, wollen weniger Staat, und unzufriedenen Kunden muss man eben auch mal ihr Geld zurück geben. Oder man meint, sowas sei nicht vorgesehen und man brauche jeden Euro, dann muss man aber auch erwarten können, dass grade in einer Praxis mit viel Routine der Umgang mit jedem Patienten professionel gut ist. War es aber nicht.
Es ist offensichtlich davon auszugehen, dass es für die Ärzteschaft "schwarze oder rote Patientenlisten" gibt, womöglich als Datei im Internet, die jedem Arzt Informationen, Hinweise und Handlungsanleitungen für ihren neuen (oder auch Stamm-?) Patienten gibt. Solche Index-Listen haben ja auch Vermieter, Versicherungen, Rechtsanwälte, die Schufa, Polizei und Geheimdienste, also wahrscheinlich jede professionelle Gruppe die auf möglichst geschmeidige Art und Weise an und mit der Restbevölkerung Geld machen möchte.
Erstaunlich eigentlich, dass die Existenz solcher geheimen Patienten-Dateien in der Hand der Ärzte, noch nicht von Journalisten oder vom Chaos Computer Club aufgedeckt und veröffentlicht ist!
Vielleicht könnte man das rauskriegen wenn man den Internetzugang einer Arztpraxis identifiziert (vermutlich Dauer-/DSL-IP) und via Internet die Logdaten überwacht, dann einen neuen Patienten in die Praxis schickt und guckt, ob und welche Internetzugriffe dann von der Praxis aus getätigt werden - womöglich wird auf die geheime Patienten-Datei auf einem Server irgendwo im Ausland zugegriffen. Wäre das nicht ein feiner kleiner Job für den CCC und/oder investigative Journalisten? Ach nein, wir sind ja Personal der Deutschland-AG, da ist eigenständiges Ermitteln, noch dazu gegen die Oberschicht, nicht vorgesehen.
Freitag, April 02, 2010
Einen Artikel mit dem Titel "eHealth-Wahn ungebremst", in der Januarausgabe der Zeitschrift "Der Freie Zahnarzt", fasse ich als Bürger und potentieller Patient wie folgt zusammen:
Vor einigen Monaten gab es eine "First Southeast European eHealth Networking Conference" in Sarajevo. 13 südosteuropäische Länder befassten sich dabei mit dem Thema Telematik im Gesundheitswesen. Die EU finazierte die Konferenz, für die es schon einen Nachfolgetermin gibt. Es ging u.a. um lebenslange Aufzeichnungen ("patient records"). Kosteneinsparungen werden mit eHealth angeblich nicht erzielt.
Als erfolgreiches Beispiel für eHealth wurde eines aus Schottland zitiert:
Dort wurde ein ärztliches Notdienstsystem eingeführt, weil die National-Health-Service-(NHS)Ärzte nicht mehr nach 17Uhr arbeiten wollten. Der Patient ruft bei einem "NHS24-Callcenter" an; hier entscheidet eine nichtärztliche Kraft anhand von den bestehenden fünf Millionen Patientenakten (allerdings nur mit Aufzeichnungen über Medikation und Allergien) sowie telefonischen Informationen des Patienten, welche medizinische Massnahme zu erfolgen hat: Einweisung ins Krankenhaus, Hausbesuch, oder einfach nichts. Bislang habe es nur einen gravierenden Zwischenfall gegeben: ein Patient verstarb an einer Meningitis, da das Callcenter keinen Arzt einschaltete. Doch habe dies zu keiner öffentlichen Unruhe geführt, da die Akzeptanz des Systems flächendeckend sei.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG), das auch Zuständigkeiten für europäische und internationale eHealth-Fragen hat, teilt die Begeisterung für eHealth und betreibt die Errichtung von Basisstrukturen und deren internationale Vernetzung [Einschub vom Blogger: wie Beispielweise die Schaffung der Gesundheits-eCard mit der zentralen Speicherung aller unserer Patientendaten auf Internet-Servern und deren weltweite Abrufbarkeit]. Bereits 2007 sei eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der europaweiten elektronischen Gesundheitsdienste vereinbart worden. "Nun könnten endlich" di3 "grenzüberschreitende 'patient summary' und 'ePrescribing'" vorangebracht werden.
Angeblich geht es grundsätzlich um die effiziente medizinische Behandlung reisender EU-Bürger. Die deutsche gematik stellte epSOS vor (Smart Open Services for European Patients [Einschub vom Blogger: Und womöglich ein semantischer SOS-Ruf von Insidern an die ahnungslose Öffentlichkeit?]), und die brüsseler EHTEL (European Health Telematics Associations) stellte CALLIOPE (Call for Interoperability) vor. Beide Projekte machen ähnliches: epSOS treibt in 12 Ländern die Möglichkeit für elektronische Rezepte und die Abrufbarkeit der elektronischen Patientenakte (EPA) voran, mit Schwerpunkt auf den juristischen und verwaltungstechnischen Aspekten. CALLIOPE betreibt das gleiche nur in ein paar mehr Ländern und mit Schwerpunkt auf der technischen Seite.
Auf die Frage, wie gross die Zahl der möglicherweise in den Genuss einer "interoperablen" eHealth-Leistung kommenden Patienten sei, und wie vielen dieser reisenden Patienten bislang durch das Fehlen von epSOS ein gesundheitlicher Schaden im Ausland erwachsen sei, wusste man keine Antwort. Das Bundesgesundheitsministerium meinte immerhin, dass 1 bis 1,5% aller in Deutschland abgerechneten Behandlungsfälle im Ausland erbracht würden! Ob sich für diese Patienten durch epSOS etwas verbessern würde, interessiert niemanden, Hauptsache es wird gemacht. Bezahlt wird alles von den Steuerzahlern.
"Teutonisches Frauenopfer"
"Die Diagnose "chronische Blinddarmentzündung", die zu einer Operation führt, existiert praktisch nur mehr in Deutschland und Österreich. Nirgendwo sonst in den entwickelten Industriestaaten werden so oft die Bäuche junger Menschen aufgeschnitten, um den kleinen Wurmfortsatz wegzuschneiden.
Die Appendektomie (chirurgische Entfernung des Blinddarms) stellt, zugespitzt formuliert, ein teutonisches Frauenopfer dar. Weltweit ist die Appendizitis, also die Blinddarmentzündung, eine typische Männerkrankheit. Männer erkranken daran doppelt so häufig wie Frauen. Die Appendektomie wird in Deutschland aber viel häufiger bei Frauen als bei Männern durchgeführt. Die Blinddarmoperation bei jungen Frauen wirkt wie ein Initiationsritual zur psychosozialen Bewältigung pubertärer Konflikte im Dreiecksverhältnis von Mutter, Vater und Tochter, das von männlich forschen Chirurgen vollzogen wird. Unter sterilen Kautelen wird aus dem Unterleib eines jungen Mädchens ein "jungfräulicher Wurm" geschnitten, wie der herausgenommene, aber nicht entzündete Blinddarm im Operationsjargon genannt wird.
Quelle: Ellis Huber / Kurt Langbein: Die Gesundheitsrevolution - Radikale Wege aus der Krise - was Patienten wissen müssen
Ich sehe es direkt als in die Tat umgesetztes männliches Begehren, junge Frauen unter Vollnarkose nackt im Bauch- und Schambereich angucken, "medizinisch betasten" / anfassen und evtl. fotografieren zu können.
Freitag, März 26, 2010
Ich wollte hier noch die Dreiecke/Pyramiden von Adidas, Magna und des ARD-SatireGipfel reinsetzen, aber was solls.
"Schützt was gut ist", klingt wenigstens freundlicher als das Motto vor 70 Jahren hier im Lande: "Vernichtet was schlecht ist", auch wenn's vielleicht auf's Gleiche rausläuft.
Hinter der Rhetorik der Menschenwürde agiert eine Verwaltungsmacht, die es auf die Produktion und Überwachung des menschlichen Organismus abgesehen hat. Früher oder später wird sie die genetische Ausstattung zum Kriterium für die Verteilung der Bürger- und Leistungsrechte machen.
Quelle: Wolfgang Sofsky - Verteidigung des Privaten.