Mittwoch, Juli 31, 2013

Widerstand gegen die neue "elektronische GesundheistKarte" (eGK)

1. Medizin-Daten sind Intim- bzw Privat-Daten der Patienten.
2. Das Arzt-Patient-Verhältnis ist oder soll ein vertrauliches sein.
3. Wenn Medizin-Daten systematisch die Arztpraxis verlassen, ist das zunächst mal ein Bruch dieses Vertrauensverhältnisses, zu Lasten des Patienten.
4. Jede gesunde schwangere Frau, die zum Arzt geht, ist Patientin; ebenso wie der (junge), gesunde Mensch, der vor einer beruflichen oder privaten Reise in ferne Länder, sich beim Arzt die entsprechenden Impfungen und Malaria-Prophylaxe geben lassen will, auch er ist dann Patient, über den der Arzt Notizen macht, womöglich über Reiseziel, Gründe und Motive der Reise, persönliche Einschätzungen über den Patient usw.. Wer schon etwas älter aber gesund ist, und die übliche Vorsorge-Routine beim Arzt machen lässt, ist Patient, der vom Arzt taxiert, bewertet, eingeschätzt wird, dessen Notizen dann zentral auf Internet-Servern gespeichert werden.
5. Auch wenn Daten technisch verschlüsselt werden, nichts ist absolut sicher, es gibt menschliches und es gibt technisches Versagen. Darum gibt es das Datenschutz-Gebot der Datenmengen-Minimierung. Dieses Datenschutz-Gebot der Datenmengen-Minimierung wird verletzt durch den Transfer / die Kopie von Daten auf zentrale/n Internet-Servern.
6. Gute Verschlüsselung ist teurer als schlechte Verschlüsselung.
Jedoch die einzige Partei mit einem Interesse an guter Verschlüsselung, ist die der Patienten - die ist aber nicht zuständig für die Verschlüsselung und hat keinerlei Macht im System. Alle anderen Gruppen wollen offen oder heimlich einen Zugriff auf die Patientendaten, und sind zuständig für die Verschlüsselung!
Bekanntlich wird das Geld der Patienten gerne genommen, auch mal ohne entsprechende (medizinische) Gegenleistung zu erbringen, deren Fehlen der Patient als Laie meist nicht bemerkt; so wird es auch bei der Verschlüsselung sein. Die privaten Patientendaten gehören also über kurz oder lang zum Info-Pool von ARD & ZDF und anderen Geheimdiensten.
7. Ärzte machen immer wieder falsche, unvollständige und unsachliche Notizen über ihre Patienten in der Patientenakte. Die wichtigste, wenn nicht einzige Partei, solche absichtlich oder unabsichtlich falschen und unvollständigen Angaben zu erkennen, ist der Patient. Darum wäre eine Einblicks- und Überprüfungs-Kultur der Patientenakten durch die Patienten, wichtiger, als es die Weiterverbreitungs-Kultur falscher, unvollständiger und unsachlicher Daten, durch die eGK ist. Solange falsche, unvollständige und unsachliche Angaben allein in der Patientenakte des jeweiligen Arztes bleiben, ist das zwar schlecht, aber ein relativ begrenzter Schaden. Gelangen falsche und unsachliche Angaben (zum Teil ähnlich "verschlüsselt" formuliert wie Arbeitszeugnisse) jedoch in einen zentralen Info-Pool, aus dem sich diverse andere Amts- und Funktionsträger bedienen können, kann und wird das fatale Folgen für die Patienten haben!
Bildquelle: http://www.gulli.com

Donnerstag, Juli 18, 2013

Sommer, Sonne, PRISM! [update 23.Juli]

Die sog. Leistungsträger sind im Urlaub im Ausland; auf die im Land zurück gebliebene Unterschicht, die es sich finanziell nicht leisten kann, den Schurkenstaat Deutschland auch nur zeitweilig zu verlassen, kommt es offenbar nicht an, die werden von den Medien nun nach Strich & Faden für dumm verkauft.

In den deutschen Medien habe ich es nirgendwo gefunden, erst aus dem britischen Guardian bekomme ich zu wissen, dass Ed Snowden eine ganzes Bündel brisanter Informationen veröffentlicht haben wollte, jedoch sogar die Washington Post und der Guardian haben das abgelehnt, weil ihnen das zu heiss war, und haben nur 3-4 Seiten veröffentlicht. WikiLeaks Juian Assange hat das als feige bezeichnet. Warum Snowden seine Dokumente dann nicht von Wikileaks publizieren lässt, erfährt man aus den üblichen Medien auch nicht. Warum sind keine deutsche Zeitungen eingesprungen, obgleich der Skandal doch angeblich überwiegend Deutschland betrifft?

Zum PRISM-Logo (PRISM klingt sicher nicht zufällig wie PRISON [Gefängnis]): es sind offenbar zwei miteinander fusionierte Sechsecke, die an Bienenwaben erinnern. Passt ja auch: Bienen sammeln Honig und Nektar, wie Agenten Informationen sammeln, und speichern sie in Waben bzw in der Geheimdienstzentrale. Die Biene bzw der Bienenkorb sind übrigens Symbole der Freimaurer. Vielleicht symbolisiert PRISM die Zusammenführung eines kleinen und einen grossen Freimaurer-Sprengels, bzw derer Informationen.
Auch Süd-Korea verwendet augenscheinlich PRISM, wie der dortige, global orientierte Sender arirang

Zurück zu den deutschen Medien, die uns für dumm verkaufen:
Vor den Veröffentlichungen von Glenn Greenwald, Laura Poitras und Barton Gellman, in denen sie Edward Snowdens Enthüllungen über die Verstöße gegen Menschenrechte detailliert darlegten, wusste die Öffentlichkeit nur sehr wenig über die dunkle Realität der weltweiten Überwachung.
Quelle: Spiegel-Artikel mit Snowden-Interview

Aber schon 2005 wurde in diesem Buch Brisantes veröffentlicht, das die aktuellen "Enthüllungen" in den Schatten stellt:
"Die Überwachung erfolgte mit phantastischer Präzision. Wir konnten einzelne Personen oder Organisationen auswählen und deren gesamte Kommunikation fortlaufend und in Echtzeit überwachen. Dies geschah, ohne dass eine Möglichkeit der Entdeckung bestand. Alles erfolgte ohne richterliche Genehmigung.

"Wir wussten, wo sich die einzelnen Politiker aufhielten und was sie vorhatten. Wir hatten sogar Zugriff zu ihren persönlichen Terminen." Auf die Frage, ob auch europäische Politiker überwacht wurden, antwortete Storck: "Absolut. Sogar Regierungschefs. Nach den mir zugänglichen Informationen wussten wir, wen sie zu treffen beabsichtigten und worüber sie sprachen. Es war eine faszinierende Arbeit. Wir konnten ständig die Ereignisse im globaen Massstab überwachen."

Ich sass mit einem unserer "Übersetzer" zusammen. Plötzlich fragte er mich, ob ich ein Gespräch mithören wolle, das in den USA in einem Büro des Senatsgebäudes stattfand (Einschub vom Blogger: Offenbar geht es nicht um ein Telefongespräch, sondern um ein Vier-Augen-Gespräch!). Da hörte ich deutlich einen amerikanischen Südstaatendialekt, der mir bekannt vorkam. "Wer ist das", fragte ich den Übersetzer. Er sagte, dass es der republikanische Senator Strom Thurmond war. "O Gott", dachte ich da. "Wir spionieren nicht nur gegen andere Länder, sondern auch gegen unsere eigenen Bürger." In diesem Augenblick verstand ich, dass das, was wir taten, nichts mit den nationalen Sicherheitsinteressen der USA zu tun hatte."

Das berichtet schon vor Jahren der Autor Pär Ström, in dem er 2005 in seinem Buch Die Überwachungs-Mafia die ehemalige Mitarbeiterin von Echelon, Margaret Newsham  zitiert (schau an, eine wenig bekannte Frau als Whistleblowerin im Reigen der bekannten drei Männer! Link anklicken und unbedingt lesen!). Über Prismen / Kristalle siehe auch diesen Blogpost.