Freitag, Januar 30, 2004

Anthrophagi sunt?

Kannibalismus: in der Ethnologie und Soziologie Bezeichnung für den Verzehr menschlichen Fleisches durch andere Menschen. Im aktuellen wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird der Begriff Anthropophagie bevorzugt, um so den Unterschied zum Kannibalismus im Tierreich deutlich zu machen.

In der abendländischen Tradition wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit die weißen Flecken auf den Landkarten mit „Anthrophagi sunt", „hier leben Menschenfresser", beschriftet.
Die Europäer hielten die Existenz eines „kannibalischen Äquitorialgürtels" für gegeben. Noch Hegel philosophierte: „Für den sinnlichen Neger ist das Menschenfleisch nur Sinnliches, Fleisch überhaupt".
Andererseits wusste David Livingstone 1865 zu berichten, dass beinahe alle Schwarzen in Angst vor den Weißen leben würden, da sie diese für Kannibalen hielten, die Sklaven als Mast- und Schlachtvieh hielten.
Der symbolische Verzehr von Leib und Blut Jesu durch die Christen verunmöglichte es den Missionaren, letzte Zweifel über die christliche Menschenfresserei auszuräumen.
Textauszug aus MS Encarta Enzyklopädie

In dem grade gelaufenen Kannibalismus-Prozess sagten die juristischen Beteiligten, es hätte sich ihnen die Tür in eine Subkultur in Deutschland aufgetan, die erschreckend grosz sei.

Mich persönlich würde es nach meinen Erfahrungen nicht mehr wundern, wenn auch in deutschen Op-Sälen herausoperierte Organe, Organteile und Gewebe von manchen Chirurgen für antrophagische Zwecke direkt missbraucht oder weiter verhökert werden.
Ein Facharzt sagte mir mal, Chirurgen seien schon ein besonderer Menschenschlag. Und bis vor gar nicht so langer Zeit wurden Chirurgen auch gar nicht als Ärzte bezeichnet!
Irgendwo habe ich mal gelesen, Chirurgen zögen ihre Lust oder ihre Fähigkeit, in menschliche Körper hinein zu schneiden, aus sublimierten Mordgelüsten und Tötungswünschen. Das klingt nach riskanter Gratwanderung.
Das Risiko trägt der Patient.