Der klassische Trick ist bekanntlich, sein wichtiges Wissen zu verbergen, also als Geheimnis zu behandeln. Die Medien suggerieren uns ja heutzutage, irgendwann komme jedes schändliche Geheimnis ans Tageslicht, Nichts könne auf ewig verborgen bleiben, dafür sei die Öffentlichkeit, und dafür seien die Medien, viel zu neugierig.
Die Frage ist, ob das stimmt, und ob es noch anderer archaische oder vielleicht sogar moderne Methoden des Geheimnisschutzes gibt.
Wenn man sich ansieht, was die Medien als brisante Geheimnisse der Herrschenden behaupten, stellt man fest, dass es sich eigentlich um ziemliche Banalitäten handelt. Selbst der jüngste Skandal um Ed Snowden und die von ihm ausgelöste NSA-Affäre, erscheint doch recht harmlos, obschon die Medien das Gegenteil behaupten.
Es wird ein systematischer Trick erkennbar: Die Medien verschieben die Geheimnisskala so weit ins Harmlose, also Unwichtiges wird als
Brisanz behandelt, so dass der Blick der Öffentlichkeit weggelenkt wird vom wirklichen Herrschaftswissen. Beispielsweise der Watergate-Skandal. Viel Wirbel, ein US-Präsident musste zurück treten, ein Spielfilm wurde darüber gedreht, mit Starbesetzung, es gab Gerichtsprozesse usw. Aber eigenlich passierte es nur in der harmlosen Sphäre der Parteipolitik. Das Ganze hatte keine das System grundsätzlich erschütternde oder verändernde Wirkung, die wirklich Herrschenden und ihre Machttechniken blieben unangetastet.
Diese Methode der Skandalisierung und Aufbauschung hat gewisse Ähnlichkeit mit einer modernen Technik der Verschleierung von Herrschaftswissen: Man überhäuft die brisante Information mit Nichtigkeiten, so dass die wichtige Wahrheit unter einem Berg von unwichtigen Wahrheiten verschwindet, wie die Nadel im Heuhaufen.
Würde man, nachdem die Nadel der Wahrheit gut sichtbar öffentlich daliegt, sich mit grossem Geschrei auf sie stürzen, um sie an sich zu nehmen, wäre für alle sichtbar, dass es sich dabei um etwas sehr Wichtiges handelt. Tut man hingegen unaufgeregt und wirft Heu über die Nadel, bis sie darunter begraben ist, hat man sie besser gesichert, als wenn man sich erkennbar nach ihr gebückt und sie an sich genommen hätte.
Wer nach bestimmten wichtigen Informationen im Netz sucht, und ständig mit diversen anderen Meldungen beworfen wird, der klickt und surft vielleicht doch irgendwo vom Weg ab.
Eine ganz andere Methode zum Schutz der Macht, ist der dritte Trick. Der Nachteil von technischen Geheimnissen ist, dass man sie nicht verkaufen, sie nicht zu Geld machen kann.
Also die Herrschenden könnten versuchen, beispielsweise die Technologie des Gedankenlesens zu verstecken, aber wenn das nicht vollständig möglich ist, weil die Allgemeinbildung und die sonstige öffentliche Technologie bereits soetwas andeuten, dann könnten sie beispielsweise mit harmlosen Spielvarianten von Gedankenlesegeräten Geld machen, und gleichzeitig dazu noch einen Trick anwenden, um die brisanten Varianten der Technolog als Geheimnis zu wahren:
Die Herrschenden schaffen sich systematisch ein buntes, fröhliches Image der Harmlosigkeit, damit niemand ihnen die bösen Varianten der Technologien bzw die wirkliche Anwendung der bösen Techniken zutraut. Also: sie können versuchen, ihre Waffen zu verstecken, wenn das nicht mehr möglich ist, oder wenn sie mit dem Verkauf von Waffen Geld machen wollen, müssen sie sich selbst ein Image der Harmlosigkeit verschaffen. Damit die Leute sagen: Was schadet es denn, dass die Wächter alle meine Post lesen und meine Telefonate mithören, schliesslich kennen sie mich nicht und wissen nicht, dass ich ein harmloser Bürger bin, darum müssen sie mich eben kennen lernen; und dass sie mir Gewebeproben aus dem Körper geschnitten haben und im Labor weiterzüchten, muss eben sein, sie meinen es doch nur gut mit mir.
Also die Techniken nochmal zusammengefasst:
1. Herrschaftswissen als Geheimnis nur innerhalb der Weltverschwörung behalten.
2. Harmlosigkeiten als Herrschaftswissen darstellen, und so die Neugier der Leute befriedigen, damit sie nicht weiter recherchieren.
3. Wirklich brisante Wahrheiten mit harmlosen Wahrheiten überhäufen und darunter begraben.
4. Sich ein fröhliches, buntes Image der Harmlosigkeit verschaffen, damit die Leute einen selbst in voller schwer bewaffneter Kampfmontur und mit einem Haus voller Überwachungstechnik und einer Folterkammer im keller akzeptieren und vertrauen.