Sonntag, September 07, 2003

Die Abschaffung der Gesundheit

Systematisch erfinden Pharma-Firmen und Ärzte neue Krankheiten. Psychische Schwankungen, hohe Cholesterinwerte, sexuelle Unlust - mit subtilen Marketingtricks werden Phänomene des normalen Lebens als krankhaft dargestellt. Die Behandlung von Gesunden sichert das Wachstum der Medizinindustrie.

So entdeckte die Pharma-Industrie die Wechseljahre der Männer, die Hormonbehandlungen als Schutz vor Altersleiden der Frauen nutzen als Jungbrunnen wenig, die Nebenwirkungen der Dauertherapie wurden hingegen unterschätzt. Kritische Ärzte warnten bereits 1990 vor einer Cholesterinhysterie nach amerikanischem Vorbild, dennoch gilt Cholesterin nach wie vor als Hauptursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wird dementsprechend teuer behandelt.

Zitiert aus: www.spiegel.de

Ich finde das immer besonders frech, wenn Ärzte (oder auch andere Zeitgenossen) einen Patienten / Mitmenschen als hypochondrisch diagnostizieren / charakterisieren.
Das geht selbstverständlich nicht, dass ein Mensch sich um seine eigenen gesundheitlichen Belange selbst kümmert - da sind Ökonomie und Arbeitsteilung / Spezialistentum vor.
SIE kümmern sich zu viel um sich selbst - überlassen Sie das gefälligst UNS, denn damit verdienen wir Fachleute schliesslich unser Geld. WIR sind die Speziperten für Ihre Gesundheit. WIR wissen am besten, was gut und richtig auch für SIE ist.

Und wenn man wirklich krank ist, wird weniger gern nach den Ursachen gefragt, sondern schön oberflächlig an den Symptomen herumgedoktert. Wo kämen wir sonst hin: Nacher wird der Patient noch KERNgesund.