Sonntag, April 10, 2005

Stell' dir vor du hast Fantasie ...

aber es reicht irgendwie nicht ganz, um damit auf dem Literaturmarkt deinen Lebensunterhalt zu verdienen, oder du suchst als erfolgloser Schreiberling nach einer zusätzlichen lukrativen Einkommensquelle.

Vielleicht fragst du mal bei Polizei oder Geheimdienst nach? Womöglich brauchen die Leute, die aus akustischen Eindrücken die dazu gehörenden visuellen Bilder entwickeln.
Beispielsweise dringen aus den Kopfhörern einer akustischen Observation zahlreiche Geräusche, die der gemeine Bulle Polizist nicht zuordnen kann. Da braucht es bestimmt fantasievolle Hirnies, die die Kakophonie der Töne, Geräusche und Stimmen möglichst eindeutig sortieren und ihren wahren Quellen und Ursachen zuordnen können. Frauenhirne eignen sich wohl besonders für sowas - denn die funktionieren assoziativer, u.a. wegen der dickeren Brücke zwischen den beiden Hirnhälften. Hört man zB eine zeitlang diverse Geräusche vom Observierten, ohne zu sehen, was der tut, dann müssen die Überwacher wohl allein anhand der Akustik erkennen, ob der Überwachte zB an einer Bombe bastelt oder nur grade in der Küche sein Essen zubereitet. Sicherlich eine reizvolle Aufgabe. Aber diese Tätigkeit mutiert offenbar. Visuelle Observation scheint angesagt. Jetzt geht es darum, dass Gehörte und Gesehene verbal ausdruckstark möglichst abfällig zu kommentieren. Psychisch deprivierte, moralisch verlotterte Observanzen sind da ganz klar im Vorteil.