Donnerstag, Mai 05, 2005

Die jährliche Geld-Torte für den deutschen Medizinbetrieb ist umgerechnet fast eine halbe Billion, also 500 Milliarden DMark gross. Das sind pro Einwohner und Jahr 2900 Euro. Nicht eingerechnet sind die vielen privat aus eigener Tasche gezahlten Beträge der Patienten für sog. Schönheitschirurgie, für IGeL, für alternative Medizin, für gesunde Ernährung.

Wenn ein Arzt beispielsweise 100 Patienten im Jahr behandelt - das wären pro Woche zwei Patienten - bekäme er dafür 290 000 Euro also fast 600 000 DMark jedes Jahr. Die einen weniger, die andern mehr. Ich bin da vielleicht nicht verwöhnt genug, aber mir persönlich erscheint solch ein Betrag nicht wirklich wenig.

Klar, die obige Rechnung ist Pi mal Daumen - aber um die Verhältnisse zu veranschaulichen, ist sie wohl nicht ganz verkehrt. Jede Rechnung kann immer nur ein Ausschnitt sein.

Zum obigen Beispiel sollte man auch nicht vergessen, dass nicht jeder Einwohner auch Patient ist. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Gesundheit der Normalfall ist, also Krankheit/Kranksein eigentlich die Ausnahme, was bedeuten würde, dass die bereits in den Topf eingezahlten 2900 Euro der Gesunden, bei den Kranken mit draufgelegt werden.
Beträgt das Zahlenverhältnis Gesunder zu Kranken beispielsweise 2/3 : 1/3 bringt jeder Patient 3 x 2900 Euro zum Arzt, dessen o.g. Jahrsdurchschnittseinkommen sich dann verdreifacht, auf umgerechnet also etwa 1,8 Millionen DMark pro Jahr. Durchschnittlich JEDER Arzt JEDES Jahr bei zwei Patienten pro Woche.

Da natürlich nicht alle o.g. Gelder den Ärzten zufliessen, sondern auch der Pharma- und Geräte-Industrie und den vielen nicht-ärztlichen Medizin-Helfern und der Verwaltung, ist der Geldbetrag pro Patient pro Arzt so gering, dass ein Arzt mehr als zwei Patienten pro Woche behandeln muss, um Multimillionär zu werden oder zu bleiben.
Bewusst machen sollte man sich auch, dass sämtliche nicht-ärztliche Leistungen und Leistungsträger zentral vom Arzt gelenkt werden: Ohne Arzt würde die Praxishelferin nicht und die Krankenschwester kaum tätig, würden kaum Geräte eingesetzt und die wenigsten Pharmaprodukte gelangten an den Patienten. Im bestehenden Medizinwesen sind Ärzte die best geschmierte Nabe, die alle anderen und alles andere um sie kreisen lassen. Wo, bitteschön, ist für Ärzte da ein seriöser Jammer-Grund? Ja gut, ihr habt den Mühlstein am Hals, dessen Nabe ihr seid, aber wir Patienten werden von diesem Mühlstein zermahlen, dessen Zentrum ihr seid.