Montag, August 02, 2004

Informationelle Lager-Anstalt

Vor vielen Monaten hatte ich schoneinmal dieses Problem hier in einem Posting thematisiert - es war zu sehr in Panik abgefasst und weil ich es darum nicht rund genug fand, hatte ich es nach ein paar Wochen wieder gelöscht, um es nach Verbesserung später wieder zu posten.
Der inhaltliche Kern hat sich nicht geändert und aus gegebenem Anlass mache ich nun einen neuen Versuch, deutlich zu machen, worum es mir geht.

Als die Nazis hier zu Lande offen die Macht hatten und nach innen und aussen aggressiv vernichtend gegen Leben fortschritten, waren es die Ärzte, die wie keine andere Berufsgruppe so schnell und in Scharen sich zur Partei der faschistischen Machthaber bekannten und dort Mitglied wurden.

Es wurden Menschenparks für unliebsame Massen und Individuen eingerichtet. Lager und Anstalten in denen auf divers-perverse Art an Menschen medizinisch experimentiert und gemordet wurde.

Die spezielle Situation der Menschen in einem Lager oder einer Anstalt bot den Ärzten ungewöhnliche Möglichkeiten, wie sie es bisher nur bei Experimenten mit Tieren hatten.

Die Ärzte mussten nicht auf die Gesundheit der Menschen achten, die Gesunheit konnten sie links liegen lassen - sondern sie "durften" bis zum exitus letalis an den ohnmächtigen, hilf- und wehrlosen Menschen herumexperimentieren, wie es ihnen beliebte.

Die Experimente konnten von ein und demselben Arzt oder Team begonnen, durchgeführt und beendet werden - egal wie lange sie dauerten - denn der "Patient" konnte ja nicht weglaufen. Zur Untersuchung der Ergebnisse musste man sich auch nicht auf das unverletzte lebende "Objekt" beschränken - der Insasse wurde "abgespritzt" (getötet) ähnlich wie Versuchstiere preisgünstig und schnell vom Leben in den Tod geschickt werden - und dann konnten die selben Ärzte den gesamten Körper auseinander nehmen und untersuchen. In dieser Zeit haben deutsche Ärzte dadurch zahlreiche Forschungsergebnisse gewonnen, die heutigen Medizinstudenten noch als Lehrinhalte vermittelt werden und die ohne die damalige Anstalt- und Lagersituation so nicht möglich gewesen wären.

Was machen forschende Ärzte, Professoren darum heute, um die fehlende Immobilität ihrer Forschungsobjekte zu kompensieren? Sie vernetzen sich wie die Weltmeister uneinander: Der eine Arzt / Professor erzeugt die Verletzung, der Patient flüchtet zu einem anderen Arzt, und dieser erhebt dann die Befunde quasi als Ergebnisse des Experiments. Während der Patient glaubt, tatsächlich einen anderen Arzt gefunden zu haben dem er vertrauen kann, werden die gesamten Daten über ihn durch das perfekte Medizin-Netz geschickt und zentral gesammelt.

Bekanntlich wird von fachkundiger resp. erfahrener Seite, zwischen der Ärzteschaft und dem Juristenstand ein sogenannter "Akademiker-Beistandspakt" noch immer als vorherrschend gesehen, weshalb viele, durch Ärztepfusch und -fehler verletzte und geschädigte Patienten und die Angehörigen getöteter Patienten noch immer juristisch ins Leere oder gegen Wände geführt werden. Meine persönliche eigene Erfahrung ist die, dass selbst ein gezieltes vorsätzliches Schwerverbrechen (also keine Fahrlässigkeit) eines Arztes juristisch trotz Strafanzeige nicht verfolgt wird.

Also mit Rückendeckung (ob gewollt oder nicht) der Justiz, kann die Ärzteschaft medizinische Experimente an Patienten vornehmen und mittels exzellenter deutschlandweiter wenn nicht weltweiter Datenvernetzung könnte jeder Patient ziemich kontinuierlich verfolgt, überwacht, kontrolliert werden - was mich ein bisschen erinnert an die Situation der damals zu Patienten gemachten Anstalt- und LagerInsassen - denn ein zum Krüppel operierter oder therapierter Patient kann letztlich ähnlich ohnmächtig, hilf- und wehrlos den örtlichen Machthabern ausgeliefert sein. Damals hat mit Sicherheit die Ermordung am Ende gestanden. Wie es heute ist, lässt sich aus zwei Gründen schwer sagen: Wir sind noch involviert, als von aussen oder in der Rückschau zu einem klaren Ergebnis kommen zu können. Nur: Wenn auch hier der Mord am Ende steht, dann können anschliessend nur noch die Täter berichten, oder verschweigen.

Fazit: Aus meiner persönlichen Erfahrung als Patient, sehe ich das deutsche Medizinwesen als ein faschistoides. Die Justiz sehe ich diesbezüglich nicht als wirksames demokratisches Rechtsystem. Vielmehr bedienen sich beide Seiten augenscheinlich wechselseitig der jeweils spezifischen Machtmittel - um zB verfassungspatriotische oder vom faschistoiden "Gesundheitswesen" traumatisierte Menschen in den Griff zu kriegen. Eine Hand wäscht die andere.
Verhält sich jemand gesetzestreu und die Justiz kann ihn nicht packen, dann muss die Medizin rann, ihn in den Griff zu nehmen. Mit diversen Mitteln wie zB psycho-sozialer Eskalations-Techniken kann man jeden Menschen in emotionale Extremsituationen zwingen, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er irgendetwas Strafbares oder Auffälliges tut - womit man ihn entweder polizeilich oder ärztlich abgreifen und internieren kann.

Weil das alles weder mit Rechtstaat noch mit Gesundheitswesen im WortSinne zu tun hat und mich an das erinnert, was ich über Macht der Ärzte und Ohnmacht kritischer und demokratischer Bürger damals im Machtsystem der Nazis weiss, darum ist das hiesige aktuelle System in meinen Augen korrupt und faschistoid.
Aber unbenommen auch unterhaltsam und auch lustig und schön und blond - eben auch wie damals - und das was Widerständler gegen das Naziregime meinten, die Deutschen hätten diese Opfer nicht verdient, weil sie nichts draus machen als wirtschaftlichen Aufschwung, das fürchte auch ich.