Montag, August 16, 2004

"Sport ist Krieg ohne das Schiessen"

"Längst sind die Spitzensportler in viele Haustierrassen zerfallen, die einen züchtet man auf Brust, die anderen auf Keule, und damit haben sie ihren Zweck erfüllt."

"Besonders aber drängen sich die Unzugehörigsten von allen ins Bild, die Nationen. Gibt es etwas Privateres, etwas, das in einem engeren Sinn nur dem Individuum gehört, als seine körperliche Beschaffenheit? Es wird niemals gelingen, die Fähigkeit, mit den Ohren zu wackeln, zu vergesellschaften, denn der Eine kann's, der Andere nicht, hier klafft ein Abgrund. Und trotzdem erzeugen sportliche Großveranstaltungen unweigerlich eine Atmosphäre, in der die Vorstellung völlig plausibel erscheint, dass hier jemand, der mit den Ohren wackelt, dies für Luvonien tue."

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/906/36870/